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Ein spezieller Kadaverkurs für offene Gefäßchirurgie, der erste seiner Art an der Semmelweis Universität, bietet eine einzigartige Gelegenheit, offene Gefäßchirurgie auf internationalem Niveau zu üben. Während des Einführungskurses konnten insgesamt acht ungarische Assistenzärzte und junge Fachärzte gefäßchirurgische Eingriffe üben, die mit den weniger invasiven Gefäßtechniken, die heute in diesem Bereich am weitesten verbreitet sind, nicht durchgeführt werden können.

Heute sind 70-80 Prozent der Gefäßoperationen endovaskulär, das heißt, sie sind weniger invasiv und werden im Inneren des Blutgefäßes durchgeführt. Diese modernen, für die Patienten weniger belastenden Techniken nehmen daher zu, was aber auch bedeutet, dass die Gefäßchirurgen während ihrer Ausbildung nur wenige offene Operationen durchführen können“ – sagte Dr. Péter Sótonyi, Leiter der Klinik für Gefäßchirurgie und endovaskuläre Chirurgie an der Városmajor Herz- und Gefäßklinik der Semmelweis Universität. Er betonte, dass seiner Erfahrung nach die Situation in vielen europäischen Ländern ähnlich ist, in denen, wie in Ungarn, das erneuerte Ausbildungssystem die Möglichkeit bietet, die Facharztprüfung für Gefäßchirurgie unabhängig von der Chirurgie zu erwerben. Der von den Mitarbeitern des Lehrstuhls für interdisziplinäre Kadaverchirurgie der Universität organisierte Kurs, in dem offene Eingriffe geübt werden können, könnte somit eine Nische auf internationaler Ebene füllen.

Im OP-Saal des Instituts für Anatomie, Histologie und Embryologie der Universität wird geboten, dank der einzigartigen, im Institut entwickelten Technik zur Gewebefixierung chirurgische Techniken in einer einzigartig realistischen Umgebung zu üben. Am Gefäßchirurgie-Kurs für Fortgeschrittene, der Ende Januar stattfand, nahmen acht ungarische Assistenzärzte am Ende ihrer Ausbildung und junge Fachärzte aus den Zentren von Progressivität Nr. 3 des Landes, wo die meisten kritischsten Erkrankungen behandelt werden, teil. Das Training umfasste die Exploration der Leisten-, Axillar-, Darmbein- und Bauchhauptarterien. Es war auch möglich, eine weniger häufig verwendete Technik zu üben, die viel Erfahrung erfordert, wie z. B. die mediale viszerale Rotation, die auch die einzige Möglichkeit sein kann, sich dem Aorten-Segment zwischen dem Zwerchfell und den Nierenarterien zu nähern.

Der nächste internationale Kadaver-Workshop für offene Gefäße wird im Rahmen des zweiten Semmelweis International Vascular Symposium (SIVS) Ende Mai organisiert. In diesem Jahr wird die Veranstaltung wieder gemeinsam von der Universität und der Frank J. Veith International Society organisiert, deren Aufgabe es ist, die Weiterbildung von Fachleuten der Gefäßchirurgie zu fördern. Der ehemalige Präsident der Gesellschaft ist Dr. Péter Gloviczki, der nach seinem Studium an der Universität zu einem weltweit anerkannten Gefäßchirurgen wurde und heute Mitglied der Stiftung für Nationale Gesundheitsversorgung und Ärzteausbildung ist, die die Universität in Trägerschaft hat.

Der Lehrstuhl plant, jedes Jahr einen internationalen und einen nationalen Kurs durchzuführen.

Eine besondere Chance für die chirurgische Ausbildung

Die interdisziplinären Kadaverkurse, die verschiedene klinische Situationen veranschaulichen sollen, werden in der Interdisziplinären Kadaverchirurgie-Saal des Instituts für Anatomie, Histologie und Embryologie untergebracht, die Ende 2022 übergeben wurde. Die Universitätskurse stellen eine einzigartige Gelegenheit für die chirurgische Ausbildung dar, dank der Verwendung einer speziellen Technologie zur Gewebekonservierung, die von Viktor Pankovics, dem Präparator des Instituts, entwickelt wurde. Die Kurse werden von Dr. Tamás Ruttkay, Assistenzprofessor, und seinem Team organisiert.  Wie bereits berichtet, umfassten die Kurse Gastroenterologie, Herzchirurgie, Gynäkologie und Bauchchirurgie. Die einzigartigen Ausbildungskurse richten sich auch an den internationalen Markt, da es in Europa nur wenige medizinische Kadaverkurse gibt, obwohl diese Kurse unbestreitbar ein wirksames Mittel zur Entwicklung chirurgischer Handfertigkeiten sind.

 

Pálma Dobozi
Foto: Bálint Barta – Semmelweis Universität
Übersetzung: Judit Szlovák

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