Zum ersten Mal veranstaltete das Institut für Fachsprachen der Semmelweis Universität am 2. und 3. Juni im Zentrum für Vorklinik (EOK) eine Konferenz zum Thema “Der Einfluss soziokultureller Faktoren auf die Gesundheitskommunikation”.

Eröffnet wurde die Konferenz von Dr. Alpár Alán, Vizerektor für internationales Studium an der Semmelweis Universität. Wie er sagte, wurde diese Funktion vor etwa vier Jahren geschaffen, nachdem die Universität den ausländischen Studierenden besondere Aufmerksamkeit schenken wollte. Er erinnerte daran, dass die ersten nicht-ungarischen Studenten vor 40 Jahren aufgenommen wurden, als die deutschsprachige Ausbildung begann, und im Jahre 1989 wurde dann auch die englischsprachige Ausbildung eingeführt. Seitdem zieht Semmelweis immer mehr ausländische Studierende an, die inzwischen etwa ein Drittel der Gesamtstudierenden ausmachen, sagte er.

“Diese Beziehung verläuft nicht immer reibungslos. Manchmal sind die Sprachkenntnisse der Lehrkräfte nicht zufriedenstellend, und da die ausländischen Studierenden aus rund hundert verschiedenen Ländern der Welt kommen, ist Englisch oder Deutsch nicht unbedingt ihre Erstsprache. Das bedeutet, dass weder die Lehrkräfte noch die Studierenden in ihrer Muttersprache miteinander kommunizieren können, was oft dazu führt, dass professionelle Hilfe benötigt wird” – sagte der Vizerektor. Er fügte hinzu, dass die Herausforderungen, die durch Sprachbarrieren entstehen, manchmal sehr differenziert sind, weshalb das Institut für Fachsprachen und seine Mitarbeiter im Ausbildungsprozess unverzichtbar sind, und dass eine zunehmende Zahl von Studierenden aus dem Ausland um professionelle Hilfe bittet, insbesondere an der medizinischen Fakultät, wo der Anteil noch höher ist.

Laut Dr. Katalin Fogarasi, Konferenzvorsitzende und Direktorin des Instituts für Fachsprachen, war es Ziel der Veranstaltung, Linguisten, medizinische Experten und Studenten zusammenzubringen, um die neuesten Forschungsergebnisse zu präsentieren, eine Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch im Bereich der Forschung und Lehrmethodik zu bieten und künftige Kooperationen zu ermöglichen. Sie fügte hinzu, dass das gemeinsame Ziel darin bestehe, die Kommunikation im Gesundheitswesen im Hinblick auf die Patientensicherheit, die Wirksamkeit der Behandlung, die Patienteninformation und das Forschungsmanagement zu verbessern. Sie erinnerte daran, dass die Vorgängerinstitution ihrer Einrichtung 1948 gegründet wurde, um die dreifache Einheit der Universität zu unterstützen: Bildung, Forschung-Innovation und Medizin.

Die Grund- und Aufbaukurse des Instituts, bei denen die medizinische Terminologie im Mittelpunkt steht, basieren auf echten medizinischen Berichten, der detaillierten Vermittlung medizinischer Dokumentationsfähigkeit und dem praktischen Erlernen patientenorientierter Diagnose. “Insgesamt entwickeln wir die Sprachkenntnisse der Medizinstudenten in sieben Sprachen, wobei wir simulierte Patienten benutzen, und es besteht auch die Möglichkeit, das akademische Schreiben für wissenschaftliche Zwecke zu üben”, betonte die Direktorin.

Das Institut für Fachsprachen unterrichtet auch ausländische Studierende in Ungarisch, anhand eines praxisorientierten Lehrplans und einer kommunikationsorientierten Methodik. Dr. Katalin Fogarasi betonte auch die Bedeutung der interdisziplinären Zusammenarbeit bei den sprachlichen Aspekten von Forschung und Innovation und wies darauf hin, dass das Institut auch Übersetzungs-, Dolmetscher- und Korrekturlesedienste sowie eine postgraduale Ausbildung für Fachübersetzer und -dolmetscher in den Sprachkombinationen Ungarisch-Englisch und Ungarisch-Deutsch anbietet. Das Institut organisiert auch eine Reihe von Sprachprüfungen (PROFEX, TELC), darunter die DFP in Französisch, und bietet Sprachvorbereitungskurse auf allen Ebenen an.

Auf der zweitägigen Veranstaltung wurden Plenarvorträge zu einer Reihe interessanter Themen von renommierten italienischen, belgischen, dänischen, französischen und britischen Professoren gehalten. Sie erörterten kulturgebundene Kommunikation, den Dialog zwischen Online-Fördergemeinschaften für die Gesundheit und soziokulturelle Faktoren im Online-Patientendiskurs. Parallele Sitzungen befassten sich unter anderem mit Metaphern im Gesundheitswesen, medizinischem Übersetzen und Dolmetschen, patientenorientierter Kommunikation und Sprachbarrieren.

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Viktoria Kiss  
Foto:  Bálint Barta – Semmelweis Universität
Übersetzung: Judit Szlovák