Die Rektorenkonferenz der europäischen Universitäten fand an der Semmelweis Universität statt und wurde gemeinsam von der Tempus Public Foundation und EUniWell (European University for Well-Being) organisiert. Auf der internationalen Konferenz wurde unter anderem darüber diskutiert, wie die Qualität der Hochschulbildung in Europa verbessert und die Entwicklung der Hochschulbildung in den Mitgliedsländern gefördert werden kann.

Im Semmelweis Salon begrüßte Dr. Miklós Kellermayer, der Dekan der Medizinischen Fakultät die Gäste der 4. Rektoratsversammlung. Ziel des Treffens war die Strategien von EUniWell darzustellen, die Erfahrungen und Herausforderungen der Europäischen Hochschulinitiative und die Zukunft des Europäischen Hochschulraums zu diskutieren – sagte der Dekan.

János Csák, Minister für Kultur und Innovation sagte in seiner Begrüßungsrede: “Universitätsleiter und Rektoren sind auch Richter und Entscheidungsträger, die über zukünftige Generationen entscheiden. Über die Meinungsbildner der Zukunft. Die Semmelweis Universität, als gastgebende Institution bietet einen besonderen Ort für diese Veranstaltung, da die von der Universität angebotenen Ausbildungsprogramme Geist, Körper und Seele gleichermaßen trainieren. Die Zusammenarbeit zwischen der Geschäftswelt, den Institutionen und der Forschung und deren Verknüpfung bildet eine große Herausforderung”.

Er wies auch darauf hin, dass die Semmelweis Universität in der jüngsten Weltrangliste der Times Higher Education (THE) erneut aufgestiegen ist und nun zu den 250 besten Universitäten gehört und in Mittel- und Osteuropa führend ist. “Das ist ein gutes Gefühl, das beweist, dass die institutionellen Reformen funktionieren, und ich freue mich auf die weitere Zusammenarbeit und hoffe, dass die derzeitigen Diskussionen zu einem fruchtbaren Gedankenaustausch führen werden”, sagte der Minister.

Dr. Béla Merkely, Rektor sagte, dass die wichtigste Mission von EUniWell darin besteht, das Wohlbefinden des Einzelnen, unserer Gemeinschaften und unserer gesamten Gesellschaft auf der Grundlage unserer gemeinsamen Werte zu verstehen, zu verbessern und auszugleichen.

“Die Rolle der Semmelweis Universität ist innerhalb des Konsortiums einzigartig, da sie sowohl eine spezialisierte Universität als auch die einzige Einrichtung in einer europäischen Hauptstadt ist. Wir verstehen Wohlbefinden im Sinne von körperlichen, geistigen und seelischen Aspekten und treffen unsere Entscheidungen immer in diesem Sinne”, sagte er.

Als Beispiel nannte er, dass das Medizinorchester der Semmelweis Universität vor einigen Tagen ein Wohltätigkeitskonzert für Schulkinder mit Behinderungen und sonderpädagogischem Förderbedarf organisierte. Diese Veranstaltung verdeutlichte unsere Überzeugungen und unsere Werte, und war ein Beispiel für den horizontalen Ansatz zur Förderung der Verbindung zwischen Wissenschaft und Gesellschaft.

“Wir erreichten jetzt einen wichtigen Meilenstein in diesem Kooperationsprojekt: wir führen Gespräche mit den LeiterInnen der Partneruniversitäten über die Rechtspersönlichkeit, eine mögliche Erweiterung und eine fruchtbare Fortsetzung” – sagte Dr. Béla Merkely.

Er fügte hinzu, dass die Semmelweis Universität sich um die Stärkung der Zusammenarbeit und der internationalen Beziehungen bemüht, da dies der Schlüssel zu einer reibungslosen Entwicklung und zum Fortschritt ist, wie ihre hohe Platzierung in der Weltrangliste von THE auch zeigt.

Dr. Beatrix Busse, Prorektorin für Lehre und Studium an der Universität zu Köln und Chief Development Officer der EUniWell, bezeichnete die nächste Generation von UniversitätsabsolventInnen als die Stimme der Hoffnung. Sie erinnerte daran, dass die Menschheit ihr tägliches Leben in einer besonders harten und schmerzhaften Zeit lebt, in einer Welt, die von Pandemien, Krieg, wirtschaftlicher Rezession und Klimakrise bedroht ist, Populismus und Rassismus nehmen in immer mehr Ländern zu. “Deshalb ist es wichtig, Brücken zu bauen, denn auch die Verbindung, die Konnektivität ist von Vorteil, und das sollte man nie unterschätzen”, fügte sie hinzu, und betonte mit Hinweis auf den Krieg in der Ukraine die Bedeutung der Solidarität.

Miklós Lengyel, stellvertretender Staatssekretär des Ministeriums für Auswärtige Angelegenheiten und Auβenwirtschaft, erwähnte das Programm Stipendium Hungaricum, an dem 29 ungarische Hochschuleinrichtungen teilnehmen, als ein gutes Beispiel für internationale Zusammenarbeit. Seit 2013 erhielten Zehntausende ausländischer StudentInnen die Möglichkeit, mit einem Stipendium in Ungarn zu studieren, und das Interesse an dem Programm wächst jedes Jahr. Er sagte, das Programm wirkt sich positiv auf Forschung und Entwicklung aus und spielt eine wichtige Rolle bei der Verbesserung der ungarischen Wettbewerbsfähigkeit.

Dr. Károly Czibere, Vorsitzender des Kuratoriums der Tempus Public Foundation, betonte, dass die internationale Zusammenarbeit bei allen Aktivitäten der Hochschuleinrichtungen eine Rolle spielen sollte. Ein gutes Beispiel ist das Programm Erasmus+, das nicht nur für die Europäische Union, sondern auch für die Tempus Public Foundation eine Erfolgsgeschichte ist – sagte er. Eines der Hauptziele des Programms ist die Verwirklichung des Europäischen Bildungsraums bis 2025. Das Programm wird einem noch größeren Kreis von Gruppen als bisher offen stehen, mit größerer Zugänglichkeit und flexibleren Formen der Mobilität. Das Programm unterstützt die Entwicklung innovativer Methoden und fördert grüne und digitale Lösungen.

 

Gründungspartneruniversitäten der EUniWell sind:
– die Universität Birmingham (Vereinigtes Königreich),
– die Universität Florenz (Italien),
– die Universität zu Köln (Deutschland),
– die Universität Leiden (die Niederlande),
– die Universität Linnaeus (Schweden),
– die Universität Nantes (Frankreich) und
– die Semmelweis Universität (Ungarn).

An der Rektorenkonferenz nahmen auch teil:

  • Dr. Balázs Hankó, Stellvertretender Staatssekretär für Hochschulwesen
  • Dr. Lívia Pavlik, Kanzlerin, Semmelweis Universität

RektorInnen und ProrektorInnen des EUniWell-Konsortiums:

  • Adam Tickell, Rektor, Universität Birmingham
  • Axel Freimuth, Rektor, Universität zu Köln (online)
  • Alessandra Petrucci, Rektorin, Universität Florenz
  • Hester Bijl, Rektorin, Universität Leiden
  • Ann-Charlotte Larsson, Prorektorin, Universität Linnaeus
  • José Luján Alcaraz, Rektor, Universität von Murcia
  • Olivier Grasset, Prorektor, Universität Nantes
  • Kseniia Smyrnova, Prorektorin, Nationale Taras-Schewtschenko-Universität Kiew
  • Dorothea Debus, Prorektorin, Universität Konstanz
  • Lotte Nagelhout, die Vorsitzende der EUniWell-Studentenvertretung 

RektorInnen, PorektorInnen, und VertreterInnen ungarischer Partneruniversitäten aus anderen europäischen Universitätsverbänden:

  • László Borhy, Eötvös Loránd Universität, im Namen von CHARM-EU
  • József Betlehem, Universität Pécs, im Namen von EDUC
  • Dóra Fekete, Technische und Wirtschaftswissenschaftliche Universität, im Namen von EELISA
  • Zsuzsanna Tarr, Ungarische Universität für Agrar- und Biowissenschaften, im Namen von EUDRES
  • Mária Széll, Universität Szeged, im Namen von EUGLOH
  • István Erős, Ungarische Akademie der Bildenden Künste, im Namen von EU4ART
  • Zoltán Rátóti, Universität für Theater- und Filmkunst, im Namen von FILMEU
  • László Csernoch, Universität Debrecen, im Namen von NEUROTECH
  • Eszter Lukács, Széchenyi István Universität, im Namen von RUN-EU

Die Europäische Hochschulinitiative wurde von der Europäischen Kommission im Jahr 2019 ins Leben gerufen, um die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Hochschulen durch eine effizientere Nutzung der Ausbildungs- und Forschungskapazitäten zu stärken. Die ungarischen Universitäten sind Mitglied in 10 Vereinigungen des Europäischen Hochschulnetzes.

Rita Kónya, Gábor Kiss

Übersetzung: Ágnes Barta

Photo: Attila Kovács – Semmelweis Universität