120 StudentInnen erhielten ihr Diplom bei der Abschlussfeier der Fakultät für Pharmazeutische Wissenschaften. 93 von ihnen nahmen an der ungarischen, 20 der englischen und 7 der deutschen Ausbildung teil. Bei der Feier im Madách Theater begrüßten Dr. Béla Merkely, Rektor, Dr. Balázs Hankó, Stellvertretender Staatssekretär für Hochschulwesen, und Dr. István Antal, Dekan die AbsolventInnen.

Dr. Balázs Hankó, Stellvertretender Staatssekretär für Hochschulwesen betonte in seiner Begrüßungsrede: im Wettbewerb der Nationen ist die qualitativ hochwertige Bildung eine der wichtigsten Garantien für unser Überleben, dies ist auch der Zweck der Erneuerung des ungarischen Hochschulwesens auf der Grundlage der Klebelsberg-Prinzipien. „Die erweiterte institutionelle Autonomie, der wettbewerbsorientiertere Arbeitsprozess und das im Kardinalgesetz verankerte Modell der Erbringung öffentlicher Dienstleistungen dienen als Rahmen dafür. Wir sind stolz darauf, dass die Finanzierung der Hochschulbildung in Ungarn in diesem Jahr 2% des BIP (mehr als 1000 Milliarden HUF) erreichte, und so gehört das Land zu den führenden Ländern in Europa. Unsere Ziele für die Hochschulentwicklung und die damit verbundenen Innovationen für 2030 sind nicht weniger ambitiös. Die geplanten Innovationen belaufen sich auf mehr als 2700 Milliarden HUF.“ Neben der Erweiterung der finanziellen Quellen ist auch ein entsprechender neuer Ansatz wichtig.

Die ersten Ergebnisse sind ermutigend: Semmelweis Universität rückte erneut in den internationalen Rankings vor. Bis 2030 soll mindestens eine ungarische Universität zu den 100 besten Universitäten der Welt, und drei ungarische Hochschuleinrichtungen zu den 100 besten in Europa gehören; wir sollten wieder eine/n neue/n ungarische/n NobelpreisträgerIn haben; und der Anteil und der Lohnvorteil der HochschulabsolventInnen in Ungarn sollte den V4 (Visegrád Staaten) Durchschnitt übersteigen.

„Als PharmazeutInnen müssen wir wissen, was es bedeutet, mit dem Anspruch auf Qualität zu leben! Eine Qualität, die nicht nur die Qualität des Medikaments umfasst, über die wir durch unsere Diplome stets wachen, sondern auch die Qualität, womit das gegebene Medikament dem uns vertrauten Patienten Heilung und Schmerzlinderung bringt, denn Qualität wird hier und dadurch vollständig

– betonte der Stellvertretende Staatssekretär. Er sagte, dass die StundentInnen, die ihr Diplom jetzt erhalten, nahmen am Kampf gegen Pandemie teil, und halfen bzw, helfen denjenigen, die vom Krieg zwischen Russland und Ukraine betroffen sind.

„Der Beruf, den Sie gewählt haben, verspricht nicht nur Anerkennung, Erfolg und soziale Wertschätzung, sondern auch eine Fülle von Möglichkeiten“ – sagte Dr. Béla Merkely, Rektor in seiner Rede. „Da Sie Ihre Berufung in der Pharmazie gefunden haben, wissen Sie, dass es zwei Wege gibt, das Heilmittel für die meisten Krankheiten zu finden. Die eine besteht darin, dass wir mit gebotener Sorgfalt entdecken und nutzen, was die Natur geschaffen hat, und es zur Heilung einsetzen. Andererseits nehmen wir die Mitteln der modernen Wissenschaft: wenn wir selbst mit dem richtigen Wissen, mit der rechten Invention und Ausdauer neue chemische Verbindungen, Formeln und Technologien schaffen“ – betonte er. Er wies darauf hin, dass viele von den AbsolventInnen im Hintergrund arbeiten, forschen, experimentieren und entwickeln werden. Und viele von denen werden auch direkt den Patienten dienen, in Apotheken oder als Teil eines Teams in einem Krankenhaus, bzw. in der klinischen Versorgung. Aber sie alle werden ein einziges Ziel haben: die menschliche Gesundheit zu schützen und zu heilen.

„In der Geschichte der Menschheit kommt es immer wieder vor, dass ein Problem, bzw. eine Krankheit zunächst unüberwindlich scheint, aber dann kommt jemand, der ein Heilmittel findet, sei es ein neues Medikament, eine neue Technologie oder ein neues Verfahren. Dabei spielt es keine Rolle, ob jemand eine Verbindung in der Natur entdeckt oder ein bereits bekanntes Mittel, eine bereits bekannte Technologie für einen neuen Zweck verwendet oder sogar eine völlig neue Formel entwickelt, bzw. ein neues Verfahren einführt“ – betonte er, und nannte Ignác Semmelweis, Albert Szent-Györgyi und Katalin Karikó als Beispiele.

„Sie alle sind Schöpfer. Sie alle und neben ihnen unzählige Forscher, Biochemiker, Chemiker und Pharmazeuten arbeiten jeden Tag daran, ein Heilmittel zum Wohle der Patienten und für die Krankheiten von heute und morgen zu finden. Was gestern noch eine tödliche Krankheit war, ist heute vielmehr eine vermeidbare, behandelbare, bzw. heilbare Krankheit. Wir hoffen, dass es auch für den Coronavirus gilt – die Krankheit, die eine der größten und destruktivsten Pandemien seit Jahrzenten verursacht hat“ – sagte er und fügte hinzu, dass die AbsolventInnen ihren Beitrag zum Kampf gegen Coronavirus persönlich leisteten. Sie leisteten etwa 10.000 Arbeitsstunden, um die Krankheit zu bekämpfen und die Gesundheit der Menschen zu schützen.

„Die Mission der Semmelweis Universität besteht darin, Fachwissen von Weltrang zu vermitteln und erstklassige Fachleute für Ungarn, und durch unsere internationalen Studenten für die Welt zu bieten. Genauso wichtig ist es aber, unseren SchülerInnen die moralischen Grundsätze und menschlichen Werte zu vermitteln, die sie nicht nur dazu befähigen, in ihrem Beruf die Besten zu werden, sondern auch sich im Laufe der Jahre zu hervorragenden und opferbereiten Menschen zu entwickeln

– sagte Dr. Béla Merkely. Die AbsolventInnen üben einen der schönsten Berufe der Welt, die Medizin-Gesundheitswissenschaft aus. Sie schlossen ihr Studium an einer der besten Universitäten der Welt, mitten in einer weltweiten Pandemie ab, und verfügen jetzt über Diplom, Wissen und lebenslange Erfahrung.

Anschließend trat Ferenc Ágh, angehender Pharmazeut trat mit der Bitte vor, um den Absolventen die Doktorwürde zu verleihen. Nach der dreisprachigen Vereidigungszeremonie wurden die AbsolventInnen von Dr. Béla Merkely, Rektor und Dr. István Antal, Dekan begrüßt. Insgesamt 120 StudentInnen erhielten ihr Diplom, 93 von ihnen studierten auf Ungarisch, 20 auf Englisch und 7 auf Deutsch.

Die junge PharmazeutInnen wurden von Dr. Cintia Kíra Lukács begrüsst, danach hielt Dr. Noel Nyariki im Namen der AbsolventInnen seine Rede. Er erinnerte sich an den Weg zum Abschluss und ans Studium. „Wir haben die letzten 5 Jahren hinter uns, und jetzt stehen wir auch vor einem ernsthaften Kampf. Wir müssen mit dem Leben, mit Veränderungen und mit dem Aufbau einer unabhängigen Existenz zurechtkommen. Viele von uns müssen auch mit der Trennung von ihren Familien zurechtkommen“ – sagte er, und dankte den DozentInnen, KollegInnen der Universität, Familienmitgliedern und Freunden.

Dr. Idelbi Fatmeh hielt ihre Rede im Namen der ausländischen AbsolventInnen, die die deutschsprachige Ausbildung absolvierten. „Blicken wir, ein letztes Mal zurück und erinnern uns an die Highlights der letzten 5 Jahre. Erinnern wir uns gemeinsam, an die vielen Ausflüge im ersten Jahr, als die Corona-Pandemie ein Fremdwort war.” – sagte sie, und erzählte, dass sie über Budapest oft sagten: „da wo andere Urlaub machen, da studieren wir.” Sie wünschte den AbsolventInnen, sie sollten sich große Ziele im Leben setzen. „Auch das Pharmaziestudium schien zu Beginn unmöglich, doch Schritt für Schritt, Monat für Monat, Jahr für Jahr schien es immer etwas machbarer bis dann die Ziellinie in Sicht war.” – fügte sie hinzu.

Im Namen der ausländischen AbsolventInnen, die die englischsprachige Ausbildung absolvierten, hielten Dr. Dorsa Hajmali und Dr. Saba Jalali Rede. Sie erinnerten sich an die schwierigsten und freudenreichsten Momente der vergangenen Jahre. „Wir erwarben nicht nur Wissen, sondern bekämpften unsere Ängste und Zweifel auch“ – sagten sie, und fügten sie hinzu, dass sie ihre Diplome an der Semmelweis Universität erwarben, es gibt also nichts, was sie nicht erreichen könnten.

Dr. István Antal, Dekan der Fakultät für Pharmazeutische Wissenschaften betonte, dass die AbsolventInnen ihre Diplome im 252. akademischen Jahr der Institution, im 67. Jahr der Unabhängigkeit der ersten ungarischen Fakultät für Pharmazeutische Wissenschaften erhielten. „Mit 25 Jahren Generationszeit wurden Sie als die 10. Jubiläumsgeneration eingeweiht. Erinnern wir uns mit Respekt und Dankbarkeit an unsere Vorgänger, an alle unsere Vorgänger, die uns das Ansehen und den Ruf der Semmelweis Universität vermachten“ – betonte er.

„PharmazeutInnen zu werden bedeutet aber auch, dass Sie neben dem Wissen und Fähigkeiten auch die richtige berufliche Einstellung und Überzeugung erwarben. All das sollten Sie mitbringen. Integriertes Wissen, analytisches Denken, Patientenzentriertheit und Humanismus, Empathie, Hilfsbereitschaft, Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit, Geduld, Verantwortungsbewusstsein – mit anderen Worten: die Ansicht und das Benehmen eines Pharmazeuten sollten Ihre Arbeit prägen.“ – sagte der Dekan.

Dr. István Antal wies darauf hin, dass die AbsolventInnen mit ihrem Abschluss Mitglied einer Gemeinschaft wurden, zu der u.a. Hippokrates, Galenos, Lavoisier, Watson-Crick, Karl Fischer und Zaffaroni gehören. Sie sind auch durch die Universitätsgemeinschaft miteinander verbunden. Er sprach auch über die Curriculumreform, die Erfahrungen der Coronavirus-Pandemie und die aktuellen Entwicklungen des Campus Hőgyes-Schöpf-Mérei. Er hob die hohe Platzierung des Instituts und der Fakultät in international Rankings ebenfalls hervor.

„Pharmaziediplom hat Prestige und Ansehen, man kann schnell eine Stelle finden. Ich möchte Sie nochmals daran erinnern, was schon oft gesagt wurde: die Medikamente, die sie herstellen, dürfen niemals Schaden verursachen! Stellen Sie es in der vorgeschriebenen Zusammensetzung, in der exakten Menge, richtigen Qualität und Verpackung, mit dem richtigen Verfahren, der richtigen Kennzeichnung und Lagerung her, und tragen Sie dazu bei, dass es immer nur nach den fachlichen Vorschriften verwendet wird“ – betonte Dr. István Antal.

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Ádám Szabó Übersetzung: Agnes Barta Foto: Attila Kovács, Bálint Barta – Semmelweis Universität