Ab dem 19. Mai 2020. wurde das Besuchsverbot für Studierende im letzten Jahr an der Semmelweis Universität aufgehoben, und in der darauffolgenden Woche wird die Universität –teilweise oder komplett – für alle weiteren Studiengänge, wo es Famulaturen gibt, auch eröffnet – erklärte Dr. Béla Merkely im Online-Forum für Studierende.

Weiterhin erklärte Dr. Béla Merkely, dass aufgrund diesbezüglicher Regierungsverordnung die Rektoren berechtigt sind, die Entscheidung selbst zu treffen, wann und nach welchem Zeitplan die Universitäten eröffnet werden können. Der Rektor betonte, dass für ihn die stufenweise Einführung wichtig war. Weiterhin soll das Besuchsverbot zuerst für diejenigen aufgehoben werden, die es am meisten benötigen – sagte er. Aus diesem Grund wurde die Universität ab dem 19. Mai für alle Studierenden im letzten Studienjahr, bzw. ab darauffolgender Woche für die Studienjahre – die Praktika haben – eröffnet. Zu diesem Kreis gehören die Studierenden der Fakultät Zahnheilkunde und der Fakultät für Pharmazeutische Wissenschaften im III-IV. Studienjahr, sowie die Studierenden der Fakultät für Medizin im IV-V. Studienjahr. Ähnliche Allgemeinprinzipien sind auch an anderen Fakultäten gültig. Bei den Fakultäten, wo es keine Praktika gibt, sind die Prüfungen weiterhin online im System Zoom zu machen. Dies bezieht sich in erster Linie auf die Studienjahre I-II.

Die epidemiologischen Aspekte sind weiterhin am wichtigsten, aus diesem Grund wird besonders darauf geachtet, damit im geschlossenen Raum nicht zu viele Leute aufhalten.  Weiterhin ist es obligatorisch, auf Universitätsgelände eine Schutzmaske zu tragen – betonte der Rektor. „Unser Ziel ist, Ihre Leistung so objektiv wie möglich messen zu können und Ihnen ermöglichen, dieses Jahr und das Diplom – wenn auch unter schwierigeren Umständen – zu absolvieren und zu erhalten“ –fügte der Rektor noch dazu. Trotz allem soll das Universitätsniveau gleich hoch bleiben und das im Curriculum vorgeschriebene und unentbehrliche Wissen wird wie bisher übergeben und verlangt. Bei Zeiteinteilung der Prüfungen wird jedoch berücksichtigt, wenn jemand am Prüfungstag vom Land nach Budapest fahren muss.

Das Ersetzen der anatomischen Praktika wird durch ein etwas verlängertes Jahr lösbar sein, Pflegepraktika wird es auch geben, die sind aber auch am Ende des zweiten Studienjahres zu erfüllen. Die Sommerpraktika für Studierende im dritten Studienjahr werden intensiviert – sie werden eine Woche kürzer sein, werden aber in höherer täglicher Stundenanzahl gemacht.

Die Universitätsbibliotheken werden auch eröffnet, sie können gegenwärtig ausschließlich nur von Universitätsbürgern benutzt – von Externen noch nicht. Der obligatorische Schutzabstand ist auch hier einzuhalten; die Handhygiene muss beachtet werden und das Tragen der Schutzmaske ist ebenso verpflichtend. Die Studierenden im VI. Studienjahr sind berechtigt, in die Wohnheime zurückzukehren, obwohl Studenten während ihrer Freiwilligenarbeit auch bislang in den Studentenwohnheimen wohnen konnten. Gruppenveranstaltungen, Abendpartys sind weiterhin nicht erlaubt.

Im Ausland dürfen Studierende nicht ungewollt bleiben; die Universität gewährleistet allen ihren Studierenden die zu ihrem Eintritt nötige Bestätigung – betonte der Rektor. Auch die Diplomverleihungen finden statt; die nötigen Schutzmaßnahmen sind hier aber ebenso einzuhalten (Einhaltung des obligatorischen Schutzabstandes, Tragen der Schutzmaske) An diesen speziellen Diplomverleihungen können nur Studierende anwesend sein; ihre Angehörigen dürfen die Studierenden diesmal leider nicht begleiten.

Studierende, die zu Risiko-Gruppe zählen, dürfen erst bei negativem Ausfall des PCR-Tests das Universitätsgelände betreten. Darüber wurden sie in einer Neptun-Nachricht informiert. Die kostenlosen Tests werden nach Online-Terminvereinbarung an designierten Untersuchungsstellen der Universität gemacht.

Dr. Miklós Kellermayer, Dekan der Fakultät für Medizin beantwortete mehrere Fragen der Studierenden der Fakultät. Für Studierenden im V. Studienjahr wurde ein Mechanismus herausgearbeitet, damit die Studierenden bis spätestens 12. Juli die nötigen Prüfungen incl. Famulaturen ablegen können; um danach mit Turnuseinteilung für das VI. Studienjahr gleich beginnen zu können. Im IV. Studienjahr, wo das Ersetzen der Praktika nötig ist, konnte es in entsprechende Blöcke eingeteilt – entsprechend Blockunterricht – verwirklicht werden. In den ersten drei Studienjahren, wo der Unterricht mit dem der Fakultät für Zahnheilkunde fast komplett übereinstimmt, besteht der Unterricht überwiegend aus Theorie. Nur in den Fächern Anatomie, Physiologie, Innere Medizin Propädeutik gibt es praktischen Anteil, wozu auch eine praktische Prüfung gehört. An der Anschlussprüfung der Fakultät für Medizin wird es weiterhin Patientenuntersuchungen geben, und die Studierenden werden vor einer – aus fünf Mitgliedern bestehenden Prüfungskomission  geprüft.

In der Fakultät für Zahnheilkunde dauert die Prüfungsperiode – wie früher angekündigt – bis Mitte Juni, darauf folgend können die Famulaturen ersetzt werden. Die schriftlichen Abschlussprüfungen finden am 6. Juli; die mündlichen Abschlussprüfungen incl. Famulaturen an 8-9-10. Juli statt – sagte Dr. Gábor Gerber, Dekan der Fakultät für Zahnheilkunde.

Für das Ersetzen der Famulaturen werden den Studierenden der Fakultät für Pharmazeutische Wissenschaften nach der 7-Wochen Prüfungsperiode 3 Wochen zugesichert – erklärte Dr. Romána Zelkó, Dekanin der Fakultät. Wenn es die Regelungen der ELTE nicht ermöglichen, werden die Laborübungen im Rahmen der Fakultät gesichert. Das im dritten Studienjahr obligatorische Sommerpraktikum ist teils oder ganz durch Freiwilligenarbeit zu ersetzen, dies kann aber auch im Sommer oder später gemacht werden.

Laut Dr. Zoltán Zsolt Nagy, Dekan der Fakultät für Gesundheitswissenschaften, könnten nur Famulaturen bei Studierenden in Pflege etwas problematisch sein, die Studierenden können sie nach der Prüfungsperiode erfüllen, wenn es in den Krankenhäusern und Kliniken freie Kapazität gibt. Ziel ist, damit alle Studierenden bis Anfang Juli die theoretischen und praktischen Bedingungen des Semesters erfüllen.

Den Studierenden, die in Altersheimen und Obdachlosenheimen arbeiten, wird besondere Aufmerksamkeit geschenkt, die werden ihre Prüfungen wegen epidemiologischen Gründen  voraussichtlich online machen können – sagte Dr. Miklós Szócska, Dekan der Fakultät für Öffentliche Dienste im Gesundheitswesen.

Laut Plan dauert die Prüfungsperiode an der Pető András-Fakultät für alle vier Studienjahre bis 15. Juni, bis dahin müssen die Studierenden im VI. Studienjahr ihre praktischen Abschlussprüfungen ablegen; das Rigorosum findet am 17-18. Juni statt. Das Ersetzen praktischer Stunden für die ersten drei Studienjahre wurde gestartet, und sie können ab dem 22. Juni weitergemacht werden; es ist jedoch möglich, dass ein Teil davon erst im Herbstsemester – abhängig Eröffnung öffentlicher Bildungsinstitutionen – erfüllt werden kann – erklärte Dr. Andrea Zsebe Dr. Miklósné Tenk, Dekanin der Fakultät.

Dr. Béla Merkely berichtete am Anfang des Forums über die Teilergebnisse der unter Leitung der Semmelweis Universität und Teilnahme der vier ungarischen medizinischen Universitäten gestarteten H-UNCOVER landesweiten repräsentativen Coronavirus-Testreihe. Er sprach unter anderem auch über die sogenannte Reproduktionsrate des Coronavirus, die – mit Ausnahme der Altersheime – sowohl in der Hauptstadt als auch auf dem Lande unter 1 liegt. Weiterhin rechnet man damit, dass diese Rate in den Sommerperiode noch geringer wird.

Pálma Dobozi Pálma
Photo: Attila Kovács  – Semmelweis Universität
Übersetzung: Judit Szlovák