Mit Erwachen des Frühlings startete auch die Allergiesaison, so können immer mehrere Menschen störende allergische Reaktionen haben. In der gegenwärtigen epidemiologischen Situation ist wichtig, die allergischen Reaktionen von Atemwegerkrankungen bzw. Virusinfektionen, eventuell von Symptomen der COVID-19 Erkrankung unterscheiden zu können.
Die häufigste Form der Allergie ist die allergische Rhinitis (Heuschnupfen), in deren Hintergrund eine überempfindliche Reaktion gegenüber einem eingeatmeten Allergen steht. Die charakteristischen Anzeichen für Heuschnupfen sind juckende oder verstopfte Nase, Niesen, Fließschnupfen, Brennen im Hals, juckende Augen. Die auslösende Ursache dafür sind meistens irgendwelche Blütenstaub/Blütenpollen, so sind die Symptome in vielen Fällen saisonbedingt. Im frühen Frühling können blühende Bäume Beschwerde verursachen, die in Ungarn viele Leute betreffende Ambrosia blüht im August. Es gibt Allergene, die ganzjährig Allergie auslösen können, von denen am häufigsten die durch Hausstaubmilben verursachte allergische Rhinitis ist.
Die COVID-19 Infektion betrifft auch die Atemwege, das Niesen und Jucken sind aber weniger charakteristisch dafür. Die Infektion führt oft zur Beeinträchtigung des Geruchs- und Geschmackssinns sowie wird durch erhöhtes Temperatur oder Fieber begleitet. Solange wir also diese zuletzt genannten Symptome nicht entdecken, müssen nicht den Verdacht haben, durch Coronavirus infiziert zu sein – erklärte Dr. Veronika Müller, Direktor der Klinik für Pneumologie der Semmelweis Universität. Es kann trotzdem vorkommen – sagte sie – dass jemand, der eine allergische Rhinitis hat, gleichzeitig auch durch Coronavirus infiziert wird. Dies soll aber erst dann verdächtig sein, wenn wir außer bekannter allergischen Symptome auch die früher genannten häufigen Anzeichen des Coronavirus, eventuell auch mehrere davon bemerken.
Im Allgemeinen kann man folgendes sagen: wenn die Schleimheut etwas irritiert, versucht unser Immunsystem diesen Erreger zu beseitigen. Die sich dadurch herausbildende Entzündung schwächt die Schutzfähigkeit der Schleimhaut, so lohnt es sich unbedingt, die vom Arzt vorgeschriebenen Medikamente zu nehmen. Durch Milderung dieser asthmatischen und allergischen Reaktionen wird unser Immunsystem gegenüber sonstiger Atemwegerkrankungen bedeutend stabiler sein – sagte Dr. Veronika Müller.
Obwohl die Allergieteste während der Epidemie gestoppt sind, sollten wir – falls wir allergische Symptome haben – rezeptfreie Allergieprodukte nehmen. Die Wirkung dieser Produkte ist schon nach wenigen Tagen zu merken, so können wir feststellen, ob es hier nur um eine Allergie oder ein anderes Problem geht. Bei einer schon bekannten Allergie kann unser Hausarzt die nötigen Medikamente in Form von E-Rezept (ohne persönlichen Kontakt) aufschreiben, die wir in der Apotheke auch bekommen können – riet uns die Fachärztin.
Für diejenige, die an asthmatischen oder sonstigen pneumologischen Krankheiten leiden, sind ausführliche Patienteninformationen während der Epidemie auf Webseite der Klinik für Pneumologie zu erreichen.
László Sturbán
Bild: Getty Images
Übersetzung: Judit Szlovák