Liebe Studierende,
Liebe Universitätsangehörige,
am 11. März 2020 erklärte die ungarische Regierung aufgrund der Coronavirus-Epidemie landesweit den Ausnahmezustand. Im Rahmen dessen wurde unter anderem den ungarischen Universitäten ein Besuchsverbot für die Einrichtungen auferlegt, der Unterricht kann nur in Form von Fernunterricht erfolgen. Gemäß der Bestimmung des Ministeriums für Innovation und Technologie ordne ich für den 12. und 13. März 2020 zwei unterrichtsfreie Tage und für die Woche vom 16. März Frühlingsferien an der Semmelweis-Universität an. In der Zwischenzeit bereitet sich die Universität auf den Fernunterricht vor, der am 23. März 2020 beginnen wird. Das Moodle E-Learning-Framework, das seit 2011 im Bildungsbereich eingesetzt wird, wird auf die gesamte Universität ausgedehnt. Meine Kollegen arbeiten derzeit ohnehin an der Erweiterung dieses Systems, unabhängig von der Coronavirus-Epidemie. Moodle wird fortlaufend mit dem Neptun-System synchronisiert und ermöglicht nicht nur die Bearbeitung von Kursinhalten, sondern bietet auch Kursforen an und eignet sich für die Durchführung von Online-Prüfungen. Darüber hinaus wird das von der Harvard University verwendete Zoom-Konzept, einschließlich Videopräsentationen (Konferenzen) und bidirektionaler Kommunikation, in Kürze integriert.
Während der vom Rektor angeordneten unterrichtsfreien Tage, der Frühlingsferien und während des Fernunterrichts werden die Dozenten, Forscher, Lehrer, Mitarbeiter und diejenigen Mitarbeiter der Universität, die im Funktionsbereich tätig sind, kontinuierlich weiterarbeiten. Während dieser Zeit wird von den Klinikleitern erwartet, dass sich ungarischsprachige Medizinstudenten des sechsten Studienjahres, die den geltenden epidemiologischen Vorschriften vollständig entsprechen, freiwillig zur Arbeit in den Kliniken melden.
Am Mittwoch bat ich die Dekane der Fakultäten, das Fernunterrichtssystem fakultätsspezifisch zu entwickeln, und dass die Abteilungsleiter die Studierenden ständig über den Fernunterricht und die Verfügbarkeit der Materialien auf der Webseite ihres Institutes oder ihrer Klinik informieren. Alle Vorlesungen können als Fernunterricht gehalten werden, und wir können Elemente einbeziehen, die den Bedarf an praktischen Kursen bis zu einem gewissen Grad verringern (z. B. Übertragung chirurgischer Eingriffe, Präsentationen), prinzipiell gilt jedoch, dass die Praktika nicht durch Fernunterricht ersetzt werden können. Mündliche Prüfungen können online abgelegt werden, von den Praktikumsprüfungen kann jedoch nicht abgesehen werden.
Die Regierung ordnete das Verbot der Institutionsbesuche bis zum Widerruf an. Wenn dies eingestellt wird, wird die Universität alle Anstrengungen unternehmen, um sicherzustellen, dass unsere Studierenden die erforderlichen Praktika absolvieren können. Angesichts der gegenwärtigen Situation fordere ich die Kollegen und die Studierenden der Semmelweis Universität dringend auf, nicht ins Ausland zu reisen. Offizielle Reisen von Universitätsangehörigen (Geschäftsreisen, Konferenzen, Fortbildungen usw.) sind von der Universität nicht gestattet, in Ausnahmefällen kann eine Erlaubnis des Rektors erteilt werden. Die Studierenden der Universität dürfen nicht ins Ausland reisen, was ich hinsichtlich der angeordneten Frühlingsferien ausdrücklich betonen möchte. Eine Ausnahme bilden unsere internationalen Studierenden, die natürlich die Möglichkeit haben, nach Hause zu fahren. Ich bitte die ungarischen Studierenden um Unterstützung, indem Sie bitte möglichst bis zum 13. März Ihr Studentenwohnheim verlassen und an Ihre Wohnorte zurückkehren. Davon abzuweichen ist nur mit Erlaubnis des Rektors möglich. Internationale Studierende dürfen in den Studentenwohnheimen bleiben. Ich bedanke mich bei allen unseren Kollegen und Studierenden für die Kooperation!
Budapest, den 11. März 2020
Dr. Béla Merkely, Rektor