Es wurde folgendes Interview mit Alexandra Pop, Medizin-Studentin vom letzten Studienjahr an der Semmelweis Universität, die ihr Praktikum am Dent Neurological Institute in Buffalo hat, gemacht.
Alexandra nimmt in Buffalo an verschiedenen klinischen Rotationen teil, z. B. in der Geburtshilfe und Gynäkologie und in der pädiatrischen Neurologie, aber sie schätzt auch die lebensverändernde Wirkung ihrer Reise.
Erzähl uns etwas darüber, wo Du bist und worüber Du lernst?
Ich befinde mich derzeit in Buffalo, USA, wo ich zweieinhalb Monate als Medizinstudentin verbringen werde. Ich werde an verschiedenen Praktika teilnehmen, z. B. in der Geburtshilfe und Gynäkologie und in der pädiatrischen Neurologie, und Anfang November werde ich auch an einem kurzen Forschungsprogramm in der Pathologie mitwirken können.
In dieser Zeit möchte ich vor allem eine neue Perspektive gewinnen, die Welt der Medizin aus einem anderen Blickwinkel betrachten und mehr über die Funktionsweise des amerikanischen Gesundheitssystems erfahren.
Warum hast du dich für die Vereinigten Staaten entschieden?
Es war ein Kindheitstraum, zu erfahren, wie das Leben in Amerika sein könnte. Als ich die Möglichkeit erhielt, an diesem Programm teilzunehmen, wusste ich sofort, dass dieser Traum in Erfüllung gehen könnte. Ich habe mich schon lange für das amerikanische Gesundheitssystem interessiert und dachte, dass ich hier neue Erfahrungen sammeln könnte, die meine spätere Herangehensweise an die Medizin stark beeinflussen würden.
Was sind Deine ersten Eindrücke von diesem Land?
Ich war schon früher in den Vereinigten Staaten gewesen, die Kultur war also nicht völlig neu für mich. Buffalo ist eine angenehme, freundliche Stadt, weder zu groß noch zu überlaufen. Es ist besonders schön, dass die Gegend, in der wir leben, voller Grünflächen ist. Die Klischees, die wir aus den Filmen kennen, sind auch hier vorhanden, z. B. die riesigen Autos und die großen Einkaufszentren, aber sie machen eher Spaß. Die Atmosphäre in der Stadt ist entspannt und fühlt sich wie zu Hause an.
Was ist die größte Herausforderung für Dich? Wie hast du sie gemeistert?
Die größte Herausforderung für mich ist die Zeitverschiebung. Es ist schwer, den Kontakt zu halten und sich um die Dinge zu Hause zu kümmern, wenn der Zeitunterschied 6 Stunden beträgt und ich bis zu 10 Stunden am Tag in der Klinik verbringe. Früh aufzustehen und wichtige Dinge früh am Tag zu erledigen, hilft mir, diese Herausforderung zu überbrücken und mich trotzdem auf das Leben hier zu konzentrieren.
Wie anders ist das Universitätsleben in den USA?
Da ich die meiste Zeit im Krankenhaus verbringe, habe ich weniger Zugang zum Universitätsleben. Im Gespräch mit einheimischen Studenten habe ich jedoch viel über die Unterschiede im Bildungssystem gelernt. Zum Beispiel besuchen die Studenten hier nach der High School zunächst ein College und gehen erst dann an die Universität. Diese Art von Abstufung ist ein interessanter Kontrast zum ungarischen System. Außerdem haben wir mehr Studentenprogramme, die von der University of Buffalo angeboten werden.
Welche war die spannendste Übung, an der Du teilgenommen hast?
Bisher habe ich mein Rotationsprogramm in der Geburtshilfe und Gynäkologie absolviert, was wirklich aufregend war. Ich hatte die Gelegenheit, ein tieferes Verständnis des amerikanischen Gesundheitssystems im Vergleich zur ungarischen Praxis zu bekommen.
Ich habe an Operationen, Entbindungen und ambulanten Behandlungen teilgenommen. Es war interessant zu erfahren, wie das Versicherungssystem hier funktioniert, wie schnell ein breites Spektrum an Eingriffen zur Verfügung steht und wie viel Freiraum es bei der Ärzteauswahl gibt.
Was war die größte positive Überraschung, die Du während Deines Praktikums erlebt hast?
Der Empfang war unglaublich herzlich. Die Kollegen hier und die Organisatoren des Programms tun alles, um sicherzustellen, dass wir uns gut fühlen und nützliche Erfahrungen sammeln. Diese unterstützende Atmosphäre war eine wirklich positive Überraschung für mich und gab mir noch mehr das Gefühl, hier am richtigen Ort zu sein.
Welchen Rat würdest du anderen geben, die dieses Programm noch nicht begonnen haben? Was ist Deine Botschaft von hier, von draußen?
Wenn sich jemand auf ein ähnliches Abenteuer einlässt, würde ich ihm raten, sich vorher gut zu informieren und finanziell vorzubereiten, damit er nicht unvorbereitet auf das Unerwartete trifft.
Seid außerdem offen und flexibel! Man kann aus jeder Situation lernen, und selbst wenn die Dinge nicht so laufen, wie man es sich vorgestellt hat, ist es wichtig, sich anzupassen und das Beste aus den Chancen zu machen.
Tempus Public Foundation
Fotos: Alexandra Pop
Übersetzung: Judit Szlovák