Vom 16. bis 24. Mai besuchte die Delegation der Semmelweis Universität China und Vietnam, um die Beziehungen zum Fernen Osten weiter zu stärken. Ziel des Treffens und des Erfahrungsaustauschs an mehreren Standorten war es, die Bildungs- und Forschungsbeziehungen der Semmelweis Universität mit Universitäten und Regierungsstellen in Hongkong und Vietnam zu erweitern und zu vertiefen. Im Rahmen des Programms traf sich Rektor Dr. Béla Merkely auch mit vietnamesischen Alumni der Semmelweis Universität.

Die Delegation der Semmelweis Universität und der Academia Europaea (AE) führten auch Gespräche in Hongkong und China in der Hoffnung auf eine künftige Kooperation. Die Universität wurde durch Dr. Béla Merkely, Rektor, Dr. Péter Ferdinandy, Vizerektor für Wissenschaft und Innovation, Dr. Péter Nyirády, künftiger Dekan der Fakultät für Medizin, Dr. Gábor Gerber, Dekan der Fakultät für Zahnmedizin, sowie seitens des Zentrums für Translationale Medizin (TMC) durch Dr. Péter Hegyi, Direktor, Dr. Gábor Varga, stellvertretender Direktor und Dr. Rita Nagy, außerordentliche Professorin vertreten. In Hongkong traf die Delegation zunächst die Leitung der Chinese University of Hong Kong (CUHK), wo sie eine Kooperationsvereinbarung unterzeichneten, und im Ministerium für Innovation und Technologie führten sie anschließend Gespräche mit den Direktoren von TEA-NET und Dong Sun, Minister für Innovation und Technologie über Kooperationsmöglichkeiten und finanzielle Ressourcen. In Shenzhen, Südchina, wurde dann eine neuen Kooperationsvereinbarung auf dem Symposium des Shenzhen Institute of Advanced Technology Chinese Academy of Sciences (SIAT) unterzeichnet, und die Mitglieder der Delegation stellten auch das NTA- und SE TMK-Programm, dessen Ergebnisse und Zukunftspläne vor.

In Hanoi traf Rektor Dr. Béla Merkely den stellvertretenden vietnamesischen Bildungsminister und den stellvertretenden Gesundheitsminister und unterzeichnete mit dem Vorstand der Medical School Hanoi eine Kooperationsvereinbarung. Ihr Ziel ist es, die ungarisch-vietnamesischen Beziehungen mit der ältesten medizinischen Universität Vietnams weiter zu stärken. Das Dokument bietet einen breiten Rahmen für die Förderung der Zusammenarbeit in den Bereichen Bildung und Wissenschaft.

Während des Treffens stellte Dr. Béla Merkely die Universität vor, wies auf die bisherigen Beziehungen zu Vietnam hin und machte konkrete Vorschläge für die Zusammenarbeit. Er betonte, dass die Semmelweis Universität vietnamesische Studierende willkommen heißt und dass derzeit fast 30 Studierende in fast allen unseren Studiengängen studieren. Er wies auch darauf hin, dass neben den Vollzeitstudien auch Kurzzeit- oder Teilzeitstudien sowie PhD-Studien angeboten werden. Anschließend traf der Rektor die vietnamesischen Alumni, die zwischen 1969 und 1985 ihren Abschluss an der Semmelweis Universität gemacht haben. In seiner Begrüßungsrede an der Zeremonie sagte Dr. Béla Merkely folgendes: Diejenigen, die in Ungarn sowie an der Semmelweis Universität ihr Studium absolviert haben, haben ein ungarisches sowie ein Semmelweis Herz. Im Jahre 1969, als diese Studenten ihr Studium begannen, feierten wir das 200-jährige Bestehen der Semmelweis Universität, als unsere Universität nach dem großen Vorgänger Ignác Semmelweis benannt wurde. Sie haben damals, 1969, Geschichte geschrieben, so wie wir auch Geschichte geschrieben haben, als wir das 250-jährige Jubiläum feierten. Er ersuchte die vietnamesischen Alumni, sich in das System des Semmelweis Alumni Board einzutragen, und fügte hinzu, er hoffe, ihnen bald goldene, diamantene oder eiserne Diplome überreichen zu können, entweder in Ungarn oder in Vietnam.

In Ho-Chi-Minh-Stadt unterzeichnete der Rektor ein Memorandum of Understanding mit der Vietnam National University School of Medicine und führte Gespräche mit dem Generalstab der Pham Ngoc Thach Medical University. Nach Vorstellung der Universität betonte Dr. Béla Merkely, die Bedeutung der PhD-Ausbildung und wies darauf hin, dass die Semmelweis Universität vietnamesische Studenten, junge Dozenten und Forscher zur PhD-Ausbildung in Ungarn willkommen heißt. Er wies darauf hin, dass Mittel zur Verfügung stehen (Pannonia-Stipendienprogramm), um die Studenten der Universität dabei zu unterstützen, Erfahrungen im Ausland zu sammeln; außerdem sprach er auch über den Start eines Studentenaustauschprogramms. “ Für unsere Studenten könnte es interessant sein, tropische Krankheiten vor Ort studieren zu können. Wir haben starke Beziehungen auch zur pharmazeutischen Industrie, zum Beispiel zu Fa. Richter Gedeon, die eine zusätzliche Plattform für die Zusammenarbeit sein kann“ – betonte der Rektor. Dekan Dang Van Phuoc erklärte, dass sie ein Austauschprogramm für Studenten und Dozenten ins Leben rufen möchten. Am Ende des Treffens wurde eine Absichtserklärung unterzeichnet.

Während des Besuchs erhielt der Rektor der Semmelweis Universität einen umfassenden Überblick über die Situation der Hochschulbildung im Bereich Gesundheitsversorgung in Vietnam. In den Gesprächen wurden die vietnamesischen Bedürfnisse und Vorstellungen in den Bereichen Bildung, Forschung und Entwicklung sowie im Gesundheitswesen sowohl auf der Ebene der Entscheidungsträger als auch der Nutzer formuliert. Dabei wurde deutlich, dass das Wissen und die Erfahrung der Semmelweis Universität auch in Vietnam benötigt werden. Um die richtigen akademischen Partner zu finden, ist jedoch ein sorgfältiger Auswahlprozess erforderlich. Die vietnamesische Regierung unterstützt diese Bemühungen sehr.

Das im vergangenen Jahr gegründete Translational European- Asian Network (TEA – NET) ist eine gemeinsame europäisch-asiatische Kollaboration unter Leitung Ungarns, die die translationale Forschung, d. h. die Umsetzung von Forschungsergebnissen in die klinische Praxis, erleichtern soll.

 

Bild und Text: Direktorat für Internationale Beziehungen
Übersetzung: Judit Szlovák