Die Semmelweis Universität und die Rutgers University von New Jersey haben am 4. April 2024 in Budapest ein Kooperationsabkommen über die Mobilität von Studierenden und Lehrkräften sowie die Rahmen für die Forschungszusammenarbeit unterzeichnet.
Ziel der auf drei Jahre angelegten Zusammenarbeit ist der Austausch von Lehrkräften, Fachpersonal und Postdoktoranden, die Intensivierung der Zusammenarbeit in den Bereichen Forschung und wissenschaftliche Publikationen sowie die Entwicklung von Curricula. Im Rahmen der Partnerschaft können die Parteien auch gemeinsame Fortbildungskurse (Präsenz- oder Fernunterricht) abhalten und sich gegenseitig Zugang zu den verfügbaren Forschungsinstrumenten und zur Literatur verschaffen.
Nach der Begrüßung der bei der Unterzeichnungszeremonie anwesenden Teilnehmer stellte Rektor Dr. Béla Merkely kurz die Gegenwart der Semmelweis Universität und ihre dreifache Mission vor, wobei er ausführlich über die internationalen Mobilitätsprogramme, den hohen Anteil internationaler Studierender, das Alumni-Netzwerk der Institution und ihre Erfolge in internationalen Hochschulrankings berichtete.
Der Rektor wies darauf hin, dass Semmelweis rund 200 Kooperationsabkommen dank seines umfangreichen internationalen Netzwerks unterzeichnet hat. Dazu gehört auch die jahrzehntelange Zusammenarbeit mit der Rutgers University und ihren integrierten Einrichtungen. Seit 2003 arbeitet die Fakultät für Gesundheitswissenschaften (ETK) der Semmelweis Universität im Rahmen des Atlantis-Programms an einem gemeinsamen Projekt mit dem damaligen Nazareth College of Rochester. 2012 unterzeichnete die ETK ein Kooperationsabkommen mit der University of Medicine and Dentistry of New Jersey, die inzwischen von der Rutgers University übernommen wurde. Die enge Beziehung zwischen den beiden Institutionen wurde 2013 durch die Verleihung des Titels Doctor Honoris Causa an die Professorin Dr. Marie T. O’Toole in Anerkennung ihrer Bemühungen im Bereich der dualen Krankenpflegeausbildung und 2015 durch den Besuch der Kanzlerin Dr. Phoebe Haddon an der Semmelweis Universität unterstrichen. Die Fakultäten der beiden Einrichtungen führen gegenseitig Fachbesuche durch, und dank der Zusammenarbeit zwischen den beiden Partnern sind in den letzten zehn Jahren fast 50 gemeinsame Publikationen in den Bereichen Biochemie, Herz-Kreislauf, Neurologie, Pharmakologie, Onkologie, Biophysik und Zellbiologie entstanden. Neben dem aktuellen Abkommen wird die künftige Partnerschaft auch durch die Programme Pannonia, Fulbright und ACQUIRE gefördert.
Dr. Antonio D. Tillis, Kanzler des Camdener Campus der staatlichen Rutgers University, erinnerte daran, dass die beiden Institutionen, die die Vereinbarung unterzeichnet haben, auch durch ihr nahezu gleiches Alter miteinander verbunden sind, denn die Vorgängerin der Rutgers wurde 1766 gegründet und ist damit die achtälteste Universität in den Vereinigten Staaten, die noch aus der Kolonialzeit stammt. Er wies darauf hin, dass Rutgers neben seinem breiten Spektrum an Lehr- und Forschungsaktivitäten auch großen Wert auf das Teilnahme an der öffentlichen Arbeit legt. Als strategisches Ziel für die nahe Zukunft nannte er auch die Vertiefung bestehender internationaler Partnerschaften, darunter die Zusammenarbeit mit der Semmelweis Universität. Er bedankte sich bei dem Rektor Dr. Béla Merkely, Rektor, und Dr. Lívia Pavlik, Kanzlerin, für ihre Unterstützung bei der Vorbereitung des Abkommens, bei Dr. Marcel Pop, Leiter des Direktorats für internationale Beziehungen, und seinen Mitarbeitern für die Unterstützung während des Besuchs sowie bei Dr. Gabriella Dörnyei, Dekanin der ETK, mit der er die Einzelheiten der Zusammenarbeit während des letzten Treffens in Budapest ausgearbeitet hatte. Er sagte, dass er eine der konkreten Möglichkeiten der professionellen Partnerschaft darin sieht, den Besuchern seiner Einrichtung sowohl auf künstlicher Intelligenz basierende Simulationen zur Unterstützung des Erwerbs von anatomischem und physiologischem Wissen als auch andere innovative Technologien für Bildungszwecke zur Verfügung zu stellen.
„Wir freuen uns auf die Unterzeichnung des Abkommens, da die wissenschaftliche Zusammenarbeit zwischen unseren Institutionen die Beziehungen zwischen unseren beiden Ländern weiterhin stärken wird“ – fügte er hinzu.
Nach der Unterzeichnungszeremonie betonte Rektor Dr. Béla Merkely, dass diese Partnerschaft dazu beitragen könne, die Herausforderungen in der Medizin und der Krankenpflege zu bewältigen, den Fachkräftemangel zu überwinden und eine Ausbildung auf dem neuesten Stand der Technik zu gewährleisten.
Ich bin mir sicher, dass wir durch die transatlantische Zusammenarbeit solche innovativen Lösungen entwickeln können, die sowohl auf lokaler als auch auf globaler Ebene eine positive Wirkung haben. Mit der Erneuerung unseres Abkommens zeigen wir unser Engagement für eine verstärkte Zusammenarbeit und die Förderung der Entwicklung. Gemeinsam können wir uns um Forschung, Innovation und Exzellenz bemühen, ohne Grenzen, um so Menschenleben zu verändern.
– erklärte Dr. Béla Merkely.
Luke Thompson, Direktor des Regionalbüros für Umwelt, Wissenschaft, Technologie und Gesundheit an der US-Botschaft, sicherte ebenfalls die Unterstützung der Vereinigten Staaten zu und betonte, dass die Partnerschaft nicht nur die Bildungs- und Forschungsbeziehungen, sondern auch die diplomatischen Beziehungen vertiefen werde.
Judit Szabados-Dőtsch Judit
Foto: Bálint Barta Bálint – Semmelweis Universität
Übersetzung: Judit Szlovák