Sie geht nicht mit Durst, Gewichtsverlust, vermehrtem Wasserlassen oder Schwierigkeiten bei der Wundheilung einher und ist auch nicht mit vollständigem Insulinmangel oder Fettleibigkeit verbunden, wie dies beim Typ-3-Diabetes der Fall ist, der auch als MODY (Maturity Onset Diabetes of the Young) bezeichnet wird und bereits in der Jugend auftritt. Da die verschiedenen Formen der Krankheit durch vererbte Genmutationen verursacht werden, ist die Wahrscheinlichkeit, an dieser Krankheit zu erkranken, bei Personen mit einer familiären Vorgeschichte dieser Art von Diabetes wesentlich höher. Es gehören 2 bis 3 % der in der Kinderklinik der Semmelweis Universität diagnostizierten Fälle von Kinderdiabetes zu dieser Gruppe.
MODY ist eine schwer nachweisbare, typischerweise asymptomatische und oft zufällig diagnostizierte Krankheit, die nicht auffällt, weil der Blutzuckerspiegel im Vergleich zu Typ-1- und Typ-2-Diabetes meist nur leicht erhöht ist und sie nicht mit Übergewicht einhergeht, so dass es keine typischen Symptome gibt – sagt Dr. Péter Tóth-Heyn, stellvertretender Direktor der Kinderklinik der Semmelweis Universität. Manchmal wird erst bei Labortests für eine fiebrige Erkrankung ein Ungleichgewicht im Zuckerhaushalt festgestellt, aber auch dann wird oft nicht von MODY ausgegangen und die Krankheit wird als Diabetes Typ 2 eingestuft. Es ist ratsam, einen Arzt aufzusuchen, wenn jemand bereits als Diabetiker diagnostiziert wurde, aber keine typischen Symptome bei ihm auftreten. MODY geht nicht mit einem vollständigen Insulinmangel einher und entwickelt sich in der Regel vor dem 25. Lebensjahr, weshalb er als jugendlicher Diabetes eingestuft wird.
Die weltweit unterdiagnostizierte Krankheit wird genetisch vererbt und in den meisten Fällen, in etwa siebzig Prozent der Fälle, durch einen Defekt des sogenannten Glucokinase-Enzyms, auch GCK genannt, verursacht.
Wenn dieses Gen die Ursache für diese seltene Form von Diabetes ist, muss es trotz der verminderten Insulinproduktion nicht ersetzt werden, und es ist keine medikamentöse Behandlung oder Diät erforderlich, so dass es sich um eine sehr milde Krankheit handelt
– erklärt Dr. Péter Tóth-Heyn.
Dreißig Prozent der MODY-Fälle in Ungarn werden jedoch durch andere Genmutationen verursacht, die in höherem Alter zu schwereren, typischen diabetischen Symptomen (z. B. erhöhter Flüssigkeitsverbrauch, Gewichtsverlust) führen können. In einigen Fällen kann eine Insulinbehandlung oder eine gezielte antidiabetische Arzneimitteltherapie gerechtfertigt sein, natürlich in Verbindung mit einer angemessenen Ernährung und regelmäßiger Bewegung, um spätere Komplikationen vermeiden zu können.
Um eine Diagnose zu stellen, sind Gentests erforderlich, um festzustellen, welches Gen die Anomalie verursacht. Da die Krankheit oft mehrere Generationen der Familie betrifft – und die Eltern sich dessen oft nicht bewusst sind – ist es oft sinnvoll, mehrere Familienmitglieder zu testen.
Besonders wichtig ist es, auf Schwangerschaftsdiabetes zu achten, da sich die Insulinsensitivität während der neun Monate der Schwangerschaft verändert, so dass im Falle einer bereits bestehenden, aber unkomplizierten MODY das Gleichgewicht gestört sein kann und eine Insulinbehandlung während der Schwangerschaft erforderlich sein kann.
Diabetes ist auch die häufigste Stoffwechselstörung im Kindesalter.
In Ungarn erkranken jedes Jahr 250-300 Kinder neu an Typ-1-Diabetes, was einer Verdreifachung der Prävalenz in den letzten 30 Jahren entspricht. Es handelt sich um eine Autoimmunerkrankung, die am häufigsten bei 10- bis 14-jährigen auftritt, aber auch Kinder im Vorschul- und Grundschulalter sind zunehmend betroffen, so dass die Früherkennung von entscheidender Bedeutung ist. Typ-2-Diabetes war vor einigen Jahrzehnten noch nur bei Erwachsenen zu beobachten, wird jetzt aber auch bei immer mehr Jugendlichen festgestellt. Übergewicht, Bewegungsmangel und die hormonelle Umstellung in der Pubertät sind die Hauptursachen.
Eszter Csatári-Földváry
Foto: Attila Kovács – Semmelweis Universität; Titelbild: iStock
Übersetzung: Judit Szlovák