Die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse in der Diabetologie und die aktuellen Behandlungsmethoden wurden den Teilnehmern der gemeinsamen wissenschaftlichen Fortbildungsveranstaltung vorgestellt, die von der Klinik für Innere Medizin und Hämatologie der Semmelweis Universität und der Stiftung für Diabetologie und Stoffwechsel dieses Jahr bereits zum 24-mal veranstaltet wurde.

Rund 400 Personen, darunter Fachärzte, Hausärzte, Krankenschwestern und PhD-Studenten, hatten sich für die dreitägige, akkreditierte Fortbildung angemeldet. Die Teilnehmer wurden von Dr. Tamás Masszi, Direktor der Klinik für Innere Medizin und Hämatologie, begrüßt. Dr. Nóra Hosszúfalusi, stellvertretende Direktorin der Klinik, eröffnete das Fachprogramm mit einer Präsentation, in der sie die Wirkungen des wöchentlich einmal verabreichten Basalinsulins, seine verschiedenen Wirkungsmechanismen und seine Anwendungsmöglichkeiten zusammenfasste.

In diesem Jahr hatten wir die Ehre, dass renommierte ungarische Wissenschaftler, die im Ausland leben, unserer Einladung gefolgt sind, um Vorträge zu halten – sagte Dr. Anikó Somogyi, emeritierte Professorin der Klinik, in ihrer Begrüßungsrede, die auf der Website der Veranstaltung veröffentlicht wurde. Sie fügte hinzu, dass viele junge und ältere Kollegen aus dem Universitätsklinikum und aus dem ganzen Land, mit unterschiedlicher Erfahrung, aber mit einer Fülle von Wissen, sich bereit erklärt haben, die neuesten Informationen auf ihrem Gebiet auszutauschen.

Unter den Gästen vom wurde der Vortrag von Dr. Róbert Wagner, Professor an der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf und Leiter der klinischen Forschung am Deutschen Diabetes-Zentrum, indem über Präzisionsmedizin in der Diabetologie gesprochen wurde, hervorgehoben. In seinem Vortrag stellte der Alumnus der Semmelweis Universität die neuesten Forschungsergebnisse und Hypothesen vor, die eine individualisierte Behandlung von Patienten ermöglichen. Obwohl viele Menschen glauben, dass Typ-1-Diabetes eine Kinderkrankheit ist, wurde kürzlich festgestellt, dass es bis zum 60. Lebensjahr ungefähr genauso viele Manifestationen von Typ-1-Diabetes wie von Typ-2-Diabetes gibt, die von Ärzten jedoch nicht unbedingt erkannt werden.

Dr. Péter Gloviczki, emeritierter Professor der Mayo-Klinik, Ehrendoktor der Semmelweis Universität und Kuratoriumsmitglied der Stiftung für Nationale Gesundheitsversorgung und Ärzteausbildung, derer Aufsicht die Universität untersteht, präsentierte die Ergebnisse neuester vergleichender Forschungen zur Gefäßrekonstruktion und zur Operation zur Rettung von Gliedmaßen bei schweren diabetischen Gefäßkrankheiten. Fortschritte auf diesem Gebiet sind von entscheidender Bedeutung, vor allem angesichts der steigenden Zahl von Diabetikern, einschließlich junger Menschen, und der Tatsache, dass sich bei 15 bis 25 Prozent der Diabetiker ein diabetisches Fußsyndrom (Gangrän oder Ulzeration) entwickelt. 55 Prozent der Amputationen der unteren Gliedmaßen stehen ebenfalls im Zusammenhang mit Diabetes, und die Frühsterblichkeit nach Amputationen oberhalb der Knöchel wird auf 21 Prozent geschätzt.

Sowohl endovaskuläre oder vaskuläre als auch offene chirurgische Verfahren sind wirksam bei der Verringerung von Amputationen und der Verbesserung des Langzeitüberlebens von Diabetikern mit schwerer, die Gliedmaßen bedrohender Ischämie und Gangrän

– fasste Dr. Péter Gloviczki die Ergebnisse der jüngsten vergleichenden Forschung zusammen.

Dr. Mónika Szabó aus Marosvásárhely (Rumänien) referierte im Rahmen der Sektionen zum Thema „Diabetes über Grenzen hinweg“ auch über die verschwiegene Krankheit Blasenfunktionsstörung, die für Diabetiker eine große Belastung darstellt.

Während der drei Tage wurden mehr als vierzig Vorträge gehalten, viele davon über Adipositas als Begleiterkrankung von Diabetes, einschließlich gynäkologischer und kardiovaskulärer Aspekte, und in der Forumsdiskussion am Freitag wurden auch die Schwierigkeiten angesprochen, mit denen Hausärzte konfrontiert sind.

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Melinda Katalin Kiss Melinda, Judit Szabados-Dőtsch
Photo: Attila Kovács  – Semmelweis  Universität
Übersetzung: Judit Szlovák