Im Beisein der Vertreter der National University of Singapore (NUS) wurde die neueste Gedenkstatue von Ignac Semmelweis in Singapur enthüllt. An der Veranstaltung nahmen die ungarische Botschafterin in Singapur, Judit Pach, sowie die Leiter der beiden Universitäten teil. Dr. Béla Merkely, Rektor der Semmelweis Universität, sagte: „Das Kunstwerk ist nicht nur eine Hommage an den Namensgeber der Institution, sondern wird auch die Partnerschaft zwischen den beiden Universitäten weiter stärken und der Zusammenarbeit neue Impulse verleihen.
Laut Dr. Béla Merkely dient die Errichtung einer solchen Statue in erster Linie dazu, das Erbe von Ignac Semmelweis zu bewahren und es an die Nachwelt weiterzugeben. Er erinnerte daran, dass der „Retter der Mütter“ in die Geschichte der Medizin einging, indem er als Erster die Bedeutung der Infektionsprävention und die entsprechenden Methoden in der Geburtshilfe und in der medizinischen Behandlung im Allgemeinen erkannte. Seine Entdeckung veränderte die medizinische Wissenschaft im Laufe der Zeit, und die von ihm herbeigeführte Einstellungsänderung rettete das Leben von Millionen Menschen.
„Semmelweis verdient es, gewürdigt zu werden, sein Andenken in Ehren zu halten und seine Botschaft in der ganzen Welt zu verbreiten. Zu diesem Zweck erinnern mehr als zwanzig ähnliche Statuen auf vier Kontinenten der Welt an Ignac Semmelweis. Wir sind den Verantwortlichen der National University of Singapore (NUS) unendlich dankbar, dass sie uns bei dieser Aufgabe unterstützen“
– betonte der Rektor.
Dr. Béla Merkely fügte hinzu: „Die Statue-Enthüllung ist ein hervorragendes Beispiel für die fachliche Zusammenarbeit zwischen den beiden Universitäten. „Die Kooperation in Lehre und Wissenschaft, der Austausch von Wissen, die Zusammenarbeit zwischen Lehrenden und Studierenden hat bereits begonnen, und auch die gemeinsame Forschung wird bald starten. All dies wird dazu beitragen, dass unsere Universitäten noch effizienter arbeiten und im weltweiten Wettbewerb erfolgreicher sind“ – sagte er.
Die ungarische Botschafterin in Singapur, Judit Pach, erinnerte daran, dass dieses Projekt vor anderthalb Jahren gemeinsam mit ungarischen Wissenschaftlern, vor allem mit Professor Balázs Gulyás, dem Direktor des Cognitive Neuroimaging Centre (CoNiC) an der Lee Kong Chian School of Medicine der Nanyang Technological University (NTU), und Professor László Király, dem Leiter der Abteilung für pädiatrische Herzchirurgie an der National University of Singapore, initiiert wurde.
„Tan Eng Chye, der Präsident der NUS, hat die Initiative von Anfang an unterstützt, ebenso wie das Budapester Gedenkkomitee unter der Leitung von Professor László Rosivall, der eine wichtige Rolle bei der Verwirklichung gespielt hat“, betonte die Botschafterin. „Ich glaube, dass aus dieser Partnerschaft noch viele weitere Kooperationen entstehen können und dass die Statue von Ignác Semmelweis, die erste ungarische Statue, die in Singapur errichtet wurde, zur Entwicklung der bilateralen Beziehungen beitragen und als symbolische Brücke zwischen den beiden Ländern dienen wird“, schloss Judit Pach ihre Rede.
Professor Chong Yap-Seng, Dekan der NUS Yong Loo Lin School of Medicine, sagte in seiner Eröffnungsrede: Es reicht nicht aus, Wissen zu produzieren, sondern dieses Wissen muss auch weitergegeben werden, damit andere darauf aufbauen, es hinterfragen und weiterentwickeln können. Aus diesem Grund ist die NUS Medicine ständig bestrebt, enge Partnerschaften mit akademischen und wissenschaftlichen Einrichtungen auf der ganzen Welt aufzubauen. Wir sind froh, dass wir unsere Zusammenarbeit mit der Semmelweis Universität weiter ausbauen können, einer Einrichtung, die mit der Vision unserer Schule, Gesundheit für alle zugänglich zu machen, im Einklang steht“, sagte der Dekan bei der Enthüllung, über die auch die NUS berichtete.
„Es war uns eine Freude, die Semmelweis Universität in Singapur zu vertreten, wo unsere Delegation mit großem Respekt und Erwartung von Thomas M. Coffman, Dekan der der Duke-NUS Medical School, von Fakultätsleitern und angesehenen Forschern sowie dem Präsidenten der National University of Singapore, vom Professor Tan Eng Chye, vom Vizepräsident John Eu-Li Wong, Chong Yap Seng, vom Dekan, den Fakultätsleitern und Forschern der Yong Loo Lin School of Medicine der NUS empfangen wurde“ – sagte Dr. Lívia Pavlik, Kanzlerin der Semmelweis Universität. Wie sie sagte, führten sie sehr intensive und nützliche Gespräche über die Struktur des Curriculums und die Lehrmethodik mit den akademischen Leitern der NUS und den Delegationen beider medizinischer Fakultäten, wobei das Hauptthema die Möglichkeit der Vertiefung gemeinsamer Forschungskooperationen war. Außerdem hatten sie nützliche Erfahrungen für das sich wandelnde ungarische nationale Hochschulzulassungssystem gesammelt, indem sie Einblick in das mündliche Zulassungsverfahren in Singapur erhielten. „Die NUS bietet ihren Studenten eine sehr praxisorientierte Ausbildung, die den realen Bedürfnissen der Arbeitnehmer entspricht, und in der die Studenten abgesehen von einer minimalen Anzahl von Studienabbrechern erfolgreich studieren können. Dies wird in hohem Maße durch die hervorragende Infrastruktur unterstützt, in der sowohl die theoretischen als auch die praktischen Aspekte der Ausbildung auf hohem Niveau vermittelt werden. Wir hatten die Gelegenheit, bei einem Rundgang über den Campus die Skill-Labs und die Core Facilities zu besichtigen, die mit modernsten Geräten für Ausbildung und Forschung ausgestattet sind. An jedem Standort konnten wir begeisterte Universitätskollegen treffen, die mit Motivation und Enthusiasmus über ihre Arbeit an der Universität sprachen. Die NUS kann ein würdiger Partner für die Semmelweis Universität sein und unsere internationale Vernetzung und das Wachstum unserer Reputation stark unterstützen“ – sagte die Kanzlerin.
Der Name Ignác Semmelweis ist überall bekannt, und als Ungarn sind wir auch in diesem fernen Teil der Welt stolz darauf. Diese Statue ist ein wunderschönes Kunstwerk, das der Person und dem Werk von Ignác Semmelweis würdig ist, der gezeigt hat, dass das Erkennen der Bedeutung der kleinsten Dinge zu den größten Entdeckungen führen kann, mit weltweiter und generationenübergreifender Wirkung
– erklärte Dr. Lívia Pavlik. Sie ergänzte dann: die in Singapur tätigen Dr. Balázs Gulyás und Dr. László Király, die auch bei der Zeremonie anwesend waren, spielten eine wichtige Rolle bei der Vorbereitung der Aufstellung der Statue. Sie waren diejenigen, die die Universitätsdelegation zu einem Besuch der Nanyang Technological University einluden. Die Vertreter der Semmelweis Universität konnten sich mit Hilfe eines Data Science-Unternehmens von ungarischen Gründern auch der Startup-Welt in Singapur nähern, wo sie die Schnittstelle von Big Data und Smart Data in der Industrie, im Gesundheitswesen und im Dienstleistungssektor kennenlernen konnten. „Es war ein intensives dreitägiges Fachprogramm, und wir hoffen, dass Offenheit und Engagement auf beiden Seiten vorhanden sind, um gemeinsame Forschungs- und Bildungserfahrungen auszutauschen und in Zukunft erfolgreich zu sein“ – sagte die Kanzlerin abschließend.
Dr. Attila Szabó, Vizerektor für klinische Angelegenheiten, betonte: Es wurden mehrere nützliche, zukunftsweisende Gespräche geführt und über diverse mögliche Forschungs- und Bildungskooperationen diskutiert.
Ich konnte an der mündlichen Aufnahmeprüfung an der Fakultät für Allgemeinmedizin der NUS teilnehmen, was eine sehr wertvolle Erfahrung war, da die mündliche Aufnahmeprüfung ab 2024 auch an der Semmelweis Universität eingeführt wird. Die Hauptkriterien waren nicht das Fachwissen, die biologischen, chemischen oder physikalischen Fähigkeiten der Bewerber, sondern ihre menschliche Einstellung, ihre Entscheidungsfähigkeit und Stresstoleranz sowie ihre Teamfähigkeit. Zu diesem Zweck wurde eine Aufgabenreihe mit sieben Runden angewandt, bei denen es keine richtige oder falsche Antwort gibt, da es bei diesen Tests eher um die verschiedenen menschlichen Fähigkeiten geht
– erklärte der Vizerektor. Weiterhin fügte Dr. Attila Szabó dazu: Nicht nur die Teilnahme an den Aufnahmeprüfungen war eine nützliche Erfahrung, sondern auch die Möglichkeit, etwas über die Themen, das Programm und die Logistik der Prüfung zu erfahren.
Die Delegation der Semmelweis Universität wurde von der Leitung der Duke-NUS im Rahmen eines Vorstellungsbesuchs empfangen, bei dem die Universität, ihr Curriculum, die aktuellen Forschungsbereiche und das National Heart Research Institute Singapore (NHRIS) vorgestellt wurden. Das Institut, das 2005 in Zusammenarbeit mit der NUS und der amerikanischen Duke University gegründet wurde, ist eine der besten medizinischen Universitäten der Welt, das jährlich 72 Studenten in das vierjährige Studium aufnimmt, um eine Ausbildung auf höchstem Niveau zu gewährleisten. Die Semmelweis Universität hat eine Partnerschaftsbeziehung mit dem NHRIS, und Dr. Derek J. Hausenloy, der mit dem Doctor Honoris Causa der Semmelweis Universität ausgezeichnet wurde, wird dazu beitragen, die Forschungskooperationen weiter auszubauen.
Nach den Präsentationen der Duke-NUS stellte Dr. Péter Ferdinandy, Vizerektor für Wissenschaft und Innovation, die Semmelweis Universität vor, und anschließend begannen Gespräche unter der Leitung von Dr. Béla Merkely, Rektor, über mögliche künftige Kooperationen zwischen den beiden Einrichtungen. Nach dem offiziellen Programm lud Dekan Thomas M. Coffman die Delegation zu einem Mittagessen ein, bei dem die Gespräche in einem informelleren Rahmen fortgesetzt wurden. Das offizielle Programm wurde an der medizinischen Fakultät der NUS fortgesetzt, wo die Gäste während der Campusbesichtigung das Anatomiemuseum, das Zentrum für Gesundheitssimulation, das Forschungszentrum für klinische Bildgebung sowie das Kardiologiezentrum besuchten.
Die National University of Singapore (NUS) unterzeichnete im November letzten Jahres ein umfassendes Memorandum of Understanding (MoU) mit der Semmelweis Universität, nachdem Delegierte der NUS am Semmelweis-Symposium, der renommiertesten internationalen wissenschaftlichen Veranstaltung der Universität, teilgenommen hatten. Das MoU zielt auf eine umfassende Zusammenarbeit ab und soll zur Förderung der internationalen Sichtbarkeit und der wissenschaftlichen Leistungen beider Einrichtungen beitragen. Unter anderem will die NUS mit der Semmelweis Universität ein Stipendienprogramm für Professoren auflegen, das aus Universitätsmitteln finanziert werden soll; und die beiden Einrichtungen planen für die Zukunft auch ein Austauschprogramm für Studierende und Lehrkräfte. Neben der Unterzeichnung des Austauschsabkommens wurden im Rahmen der Kooperation bereits die wissenschaftlichen Bereiche festgelegt, in denen Wissenschaftler der beiden Universitäten zusammenarbeiten werden.
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Viktória Kiss
Foto: National University of Singapore (NUS)
Übersetzung: Judit Szlovák