Die Semmelweis Universität, das Ministerium für Innovation und Technologie und die Firma Novartis Hungaria GmbH haben eine Kooperationsvereinbarung abgeschlossen, um die Innovation im ungarischen Gesundheitswesen zu fördern. Die drei Säulen der Zusammenarbeit sind die Verbesserung des Zugangs zu klinischen Forschungen, die Sicherung der Führungsposition Ungarns bei Zell- und Gentherapien und ein auf künstlicher Intelligenz und maschinellem Lernen basierendes Programm für die öffentliche Gesundheit mit Schwerpunkt auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Dr. Béla Merkely, Rektor der Semmelweis Universität sagte auf der feierlichen Unterzeichnungszeremonie: Um die Wettbewerbsfähigkeit der Institution auf internationaler Ebene zu sichern, ist eine sektorübergreifende Zusammenarbeit und eine multidisziplinäre Denkweise unbedingt nötig.
Im Mittelpunkt des Interventionsprogramms, an dem sich 50 000 Personen beteiligen werden, steht die Untersuchung der kardiovaskulären Risiken des hohen LDL-Cholesterinspiegels. „Ziel der Initiative ist es, mit Hilfe neuester Technologien wie künstlicher Intelligenz und Methoden des maschinellen Lernens die wirksamsten Ansatzpunkte für die Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu finden“ – formulierte der Rektor.
Diese Kooperation trägt dazu bei, um die modernsten Zell- und Gentherapien auch bei den Patienten der Semmelweis Universität anwenden zu können sagte er. Im Rahmen des Programms wird man zunächst auf die spinale Muskelatrophie (SMA) und die erbliche Netzhauterkrankung fokussieren. Die Forschung wird in beiden Bereichen durch Screening-Programme unterstützt.
Außerdem wird man während der gemeinsamen Arbeit den Zugang zur klinischen Forschung und zu technischen und digitalen Innovationen auch erweitern. Zu den strategischen Zielsetzungen der Universität gehören die Erhöhung der klinischen Forschungstätigkeit und die Erweiterung der Effektivität auf dem Gebiet
– formulierte Dr. Béla Merkely.
Dr. László György, Staatssekretär für Wirtschaftsstrategie und Wirtschaftsregelung im Ministerium für Innovation und Technologie bedankte sich bei der Semmelweis Universität und der Fa. Novartis für die Aufnahme der Kooperation. Dieser Schritt kann ein gutes Beispiel für eine erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen wissenschaftlichen Einrichtungen und Unternehmen sein – erklärte er.
In Verbindung mit dieser Kooperation sprach der Staatssekretär auch über die ungarische Wettbewerbsfähigkeit. In Ungarn wachsen die Ausgaben für Forschung, Entwicklung und Innovation dynamisch, und das Land hat seit 2010 den größten Zuwachs an FEI-Beschäftigten in der EU zu verzeichnen.
Ungarn liegt bezüglich globalen Innovationsindex auf Platz 34 von 132 Ländern, und wir möchten diesen Vorsprung in Zukunft noch weiter ausbauen – fügte der Staatssekretär dazu.
Laut Matt Zeller, Geschäftsführer der Novartis Hungary GmbH ist diese Vereinbarung eine einzigartige Initiative. Sie wird wahrscheinlich nicht nur die Art und Weise neu definieren, wie wir Herz-Kreislauf-Erkrankungen angehen, sondern auch, wie Innovationen in Ungarn gefördert werden können. Leider stirbt in Ungarn alle 8 Minuten jemand an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung. Das ist eine stille, wachsende Epidemie, bei deren Lösung eine innovative Vorgehensweise erfordert wird. Nach Ansicht des Geschäftsführers wird die Partnerschaft in absehbarer Zeit zu greifbaren Ergebnissen führen, da die Senkung des “schlechten” Cholesterinspiegels einen bedeutenden Einfluss auf das Leben der Patienten und auf das – sie versorgende System – haben kann.
„Diese Vereinbarung bestätigt auch: Ungarn ist in der Lage, einen echten Wandel voranzutreiben und im Bereich der Gesundheitsversorgung und der Innovation auf globaler Ebene eine Vorreiterrolle zu spielen. Durch diese Kooperationsvereinbarung stellte sich die Semmelweis Universität an die Spitze einer einzigartigen Initiative und zeigt, dass sie ihren Platz unter den führenden Universitäten der Welt verdient”- betonte Matt Zeller.
Viktória Kiss
Foto: Attila Kovács – Semmelweis Universität
Übersetzung: Judit Szlovák