Die 1000-ste Transkatheter Aortenklappen-Implantation (TAVI) wurde an einem 79-jahrigen Patienten mit chronischer Arrhythmie im Városmajor Herz- und Gefäßzentrum der Semmelweis Universität gemacht. Den erfolgreichen Eingriff führten von Dr. Béla Merkely Rektor, Klinikdirektor und von Dr. Levente Molnár Assistant Lecturer durch. Mit diesem Eingriff, der in lokaler Anästhesie gemacht wird, kann man ältere Patienten behandeln, bei denen eine Operation am offenen Herzen mit Brustöffnung zu riskant wäre. Während der TAVI wird die biologische Herzklappenprothese über einen kleinen Zugang mittels Katheter implantiert.

Die Aortenklappenstenose ist der häufigste nicht angeborene Herzklappenfehler. Die Wahrscheinlichkeit seines Vorkommens wächst mit zunehmendem Alter, da es im Hintergrund eine degenerative Verkalkung steht. Wegen dieser Verkalkung können sich die Herzklappen verengen, und die Herzkammer ist nicht mehr in der Lage, ausreichend Blut durch sie zu pumpen. Die Symptome der fehlerhaften Funktionsweise der Herzklappen können Müdigkeit, Kurzatmigkeit, Atemnot – in schwereren Fällen Bewusstseinsverlust oder Plötzlicher Herztod sein.

Früher konnte man den Aortenklappenersatz nur in tiefer Narkose am offenen Herzen durchführen, das Operationsrisiko ist aber bei den älteren Leuten wegen vorhandenen Begleitkrankheiten äußerst hoch. Für diese Altersgruppe bedeutet eine viel mehr sichere Lösung die in lokaler Anästhesie durchgeführte Transkatheter Aortenklappen-Implantation (Transcarotid transcatheter aortic valve implantation, TAVI), wo der Patient die ganze Zeit bei Bewusstsein ist. Im Városmajor Herz- und Gefäßzentrum der Semmelweis Universität wurde am 29. Oktober 2021 der 1000-ste TAVI-Eingriff gemacht, der Patient wurde von Dr. Béla Merkely Rektor, Klinikdirektor und von Dr. Levente Molnár Assistant Lecturer operiert.

In unserer Klinik hat man diesen Eingriff im Jahre 2011 zum ersten Mal gemacht. Seither wächst die Anzahl der Operationen kontinuierlich. Jährlich können wir etwa 200 Patienten mit dieser Methode operieren; das sind täglich 5-6 Operationen – sagte Dr. Béla Merkely. Der 1000-ste TAVI-Eingriff wurde an einem 79-jahrigen Patienten mit chronischer Arrhythmie durchgeführt.

Auch international gesehen ist diese Zahl sehr bedeutend. D.h. das Városmajor Herz- und Gefäßzentrum gehört auch bezüglich modernster Technologien zu den TOP-Kliniken der Welt – erklärte der Rektor.

Der Rektor sprach auch darüber, dass dieser Eingriff eine besonders komplizierte Operation war, da man in diesem Fall die Funktion einer besonders verkalkten Herzklappe ersetzen musste. Gleichzeitig kann man sagen, dass es bei einer Transkatheter Aortenklappen-Implantation eine besonders präzise Teamarbeit und große Erfahrung nötig ist. Sowohl bei der Vorbereitung als auch während des Eingriffs ist die enge Kooperation von Radiologen und Kardiologen wichtig.

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Während des speziellen Eingriffs wird die biologische Herzklappenprothese über einen kleinen Zugang (Schnitt in der Leistengegend) durch die Femoralarterie in die linke Herzkammer geführt und implantiert. Der genaue Platz der neuen Herzklappe wird mit Hilfe Röntgenstrahlen bestimmt. Die zu implantierenden sogenannten biologischen künstlichen Herzklappen werden  aus Schweine- oder Rinder-Perikard gefertigt (Herzbeutel) – sagte Dr. Levente Molnár. Dieses Gewebe ist besonders strapazierfähig – was auch nötig ist – da sich diese Herzklappen hunderttausend Mal am Tag öffnen und schließen müssen.

Pálma Dobozi
Foto: Attila Kovács – Semmelweis Universität
Übersetzung: Judit Szlovák