Dr. Imre Varjú Senior Lecturer des Lehrstuhls Biochemie erhielt für die beste Präsentation an einer internationalen Thrombose-Konferenz den Mammen-Preis, der jungen Wissenschaftlern verliehen wird. Die Publikation über seine, an der Konferenz präsentierte Forschung wurde in der prestigevollen Zeitschrift „Circulation Research“ veröffentlicht.

„Diese Auszeichnung bedeutet mir sehr viel, da sie in der Kategorie Thrombose-Abstrakt zu den renommiertesten Preisen gehört“ – formulierte Dr. Imre Varjú. Der „Mammen“-Preis wird jährlich sechs jungen Wissenschaftlern für ihre Forschungen, worüber sie an internationalen Konferenzen im Thema Thrombose präsentieren, verliehen. Der Senior Lecturer des Lehrstuhls Biochemie wurde für seine Präsentation an der Veranstaltung STH 2020 Virtual Congress mit dem Preis ausgezeichnet. In seiner Präsentation stellte er vor, wie die geänderte (citrullinierte) Form des Fibrinogens in einem venösen Thrombusmodell identifiziert wurde, und wie dieses citrullinierte Fibrinogen in vitro die mechanische Beständigkeit von Gerinnseln drastisch verringert und ihre Resistenz gegen Lyse erhöht. Diese Beobachtungen tragen zum besseren Verständnis der Struktur von Thromben und dadurch zum Kennenlernen der molekularen Einflussfaktoren der Thrombosebehandlung bei.

Dr. Imre Varjú graduierte im Jahre 2011 an der medizinischen Fakultät der Semmelweis Universität, und seinen PhD-Titel erhielt er im Jahre 2015 unter Leitung von Dr. Kolev Kraszimir, Universitätsprofessor und Vizedirektor des Lehrstuhls für Biochemie. Danach forschte er als Fulbright-Stipendiat an der Universität Harvard, wo er das Thrombosemodell einer Maus untersuchte. Dies bedeutet, dass in den Versuchstieren ein venöses Gerinnsel erzeugt und dann herausoperiert wird, dessen Aufbau und Form dem in den menschlichen Venen entstehenden Thrombus ähnlich ist. „Ziel meiner postdoktorellen Studien war, damit ich das Modell auch den ungarischen Verhältnissen anpasse und wir es später für Forschungszwecke auch in unserem Land verwenden können“ – betonte Dr. Imre Varjú. Nach seinem Rückkehr aus den USA schloss er sich an die Forschungsgruppe seines ehemaligen Mentors, Dr. Kolev Kraszimir. Die Forschungsgruppe gehört dem Lehrstuhl für Biochemie, dessen Leiter Dr. László Csanády ist.  Mit Hilfe des Thrombosemodells wurde eine Studie zusammengestellt, deren Erstautor Dr. Imre Varjú ist. An der Fertigung der Studie nahm eine Forschungsgruppe von 15 Autoren teil, wozu Wissenschaftler von Harvard, der Semmelweis Universität sowie Forscher der Ungarische Akademie der Wissenschaften gehören. Die Publikation wurde Ende Mai in der wissenschaftlichen Zeitschrift „Circulation Research“ – die über einen signifikantem Impact-Faktor verfügt – veröffentlicht.

Dieser Artikel ist das Ergebnis einer fünf Jahre langen bedeutenden internationalen Kollaboration, wozu auch eine lange Versuchsreihe nötig war

– formulierte Dr. Imre Varjú.

In seiner Präsentation, wofür er mit dem Mammen-Preis ausgezeichnet wurde, ging es um das gleiche Thema. Der Senior Lecturer des Lehrstuhls Biochemie betonte im Zusammenhang mit dieser Auszeichnung die Bedeutung seiner Ausbildung im Thema Gesundheitskommunikation an der Universität Columbia. „Neben der Forschung ist die Gesundheitskommunikation meine andere Leidenschaft; die Wissenschaft selbst ist wichtig, es ist aber auch bestimmend, wie man sie den anderen übergibt. Die Pandemie hat uns auch bewiesen, welch große Bedeutung die Tatsache hat, dass man den anderen seine Forschungsergebnisse verständlich machen kann“ – betonte er.

An der Semmelweis Universität bekam Dr. Imre Varjú sowohl in seiner Arbeitsgruppe als auch durch die Teilnahme im Wissenschaftlichen Studentenkreis (TDK), der von Dr. Béla Merkely geleitet wurde, eine sehr starke wissenschaftliche Ausbildung – sagte er noch. Mit Hilfe dieser Ausbildung kann er überall der Welt die nötige und entsprechende Leistung bringen. Auf Basis dieses Wissens konnte er auch das einzigartige Thrombosemodell an der Harvard Universität verstehen, und an der Columbia Universität lernte er, wie man solche Ergebnisse wirksam kommunizieren kann.

Der Mammen-Preis bedeutet mir aus dem Grund sehr viel, weil ich das Gefühl habe, dass man dadurch meine ehemaligen Werkstätte und Studien anerkannt hat – formulierte Dr. Imre Varjú, der seine bisherigen Erfahrungen zukünftig an der Semmelweis Universität nutzen möchte.

 

Ádám Szabó
Foto: Attila Kovács – Semmelweis Universität
Übersetzung: Judit Szlovák