326 medizinischen Studenten der ungarischsprachigen, 130 Studenten der englischsprachigen und 106 Studenten der deutschsprachigen Ausbildung wurde der Doktortitel an der Veranstaltung der Fakultät für Medizin (ÁOK) von Dr. Béla Merkely Rektor und Dr. Miklós Kellermayer Dekan nach der feierlichen Eidesleistung verliehen. Der Rektor der Semmelweis Universität betonte: die Universität hätte in der außerordentlichen Lage wegen Pandemie das 250ste Jubiläum der Universität nicht würdiger feiern können, als mit der beispielgebenden Leistung, die von Studierenden, Mitarbeitern der Semmelweis Universität in der vergangenen Zeit gezeigt wurde.

Ein Arzt trifft während seiner beruflichen Laufbahn – aufgrund seines gewählten Berufes – nie leichte Fälle, aber diese Zeiten sind außergewöhnlich. Die Tatsache, dass wir die dritte Welle der Pandemie besiegen konnten, ist auch Ihnen zu danken; Sie kämpften Tag und Nacht! – betonte Dr. Balázs Hankó, Vizestaatssekretär für Hochschulausbildung im Ministerium für Innovation und Technologie in seiner Rede am Anfang der Veranstaltung. Seit Herbst letztes Jahres nahmen Medizinstudenten und Studenten der Fakultäten für Gesundheitswesen am Kampf gegen Pandemie in 62Tausend Schichten teil; die Semmelweis Studenten arbeiteten in mehr als einem Drittel der Schichten, d.h. in insg. 21 678 Schichten. Im letzten Herbst nahmen 506 Semmelweis-Studenten aus 1000; während der dritten Welle 2683 Semmelweis-Studierenden aus 9000 an den COVID-Verteidigungsarbeiten teil. „Die ungarische Gesellschaft wird Ihre Opferbereitschaft nie vergessen“ – betonte der Vizestaatssekretär.

Dr. Balázs Hankó sprach auch über den Modellwechsel im Hochschulwesen, und betonte, dass ab dem 1-sten August 2021 die Semmelweis Universität, – die im Leben von Ungarn, Europa und sogar der Welt eine bestimmende Rolle im Medizin und Gesundheitswissenschaften spielt – in einer wettbewerbsfähigeren und erneuten Form tätig sein wird. Der Vizestaatssekretär erinnerte auch an die Präambel des zuständigen Gesetzes Nr. XX vom Jahre 2021, in der betont ist: der Modellwechsel trägt dazu bei, damit die Semmelweis Universität in die TOP 100 Universitäten der Welt und in die TOP 5 Heilungsuniversitäten von Europa kommt, und die dazu nötigen Entwicklungen verwirklicht werden. „Dies ist ein historisches Moment, wenn auf Initiative der Universitätsleiter, der Leitungsgremien ein Gesetz, ein Regelungsumfeld entsteht, deren Ziel ist, damit die ungarischen Universitäten und darunter die international anerkannten Semmelweis Universität auf eine solche schnelle Entwicklungsbahn – die seit Tätigkeit des berühmten ungarischen Politiker Kuno von Klebelsberg nicht gesehen wurde – gesteuert werden – formulierte Dr. Balázs Hankó. Der Modellwechsel, und die damit verbundene Finanzierung, die Entwicklungen und das von der Regierung unterstützte Semmelweis XXI. Entwicklungsprogramm wird nicht nur auf den XXI. Jahrhundert, sondern auch auf den folgenden Vierteljahrtausend eine große Wirkung haben – fügte noch Dr. Balázs Hankó dazu.

Darauffolgend stellte Dóra Stauder im Namen der Studenten den Antrag zur Verleihung der Doktortitel, und dann legten die 562 Absolventen ihr medizinisches Eid in drei Sprachen ab. In Anerkennung ihrer erfolgreichen Studien vergab dann Dr. Miklós Kellermayer Dekan der Fakultät für Medizin den Studenten den Doktortitel, und verlieh ihnen die Rechte und Pflichten, die den Doktoren der Medizin entsprechend den Gesetzen von Ungarn zustehen. Mit ihrem Handschlag nahmen dann Dr. Béla Merkely Rektor und Dr. Miklós Kellermayer die frischen Absolventen in die Reihe der Doktoren auf. An der feierlichen Veranstaltung in Budapest Sportarena wurden 326 medizinischen Studenten der ungarischsprachigen Ausbildung, 130 der englischsprachigen und 106 Studenten der deutschsprachigen Ausbildung der Doktortitel verliehen.

„Entsprechend unserem medizinischen Eid werden wir bestrebt sein, damit wir mit all unserer Kraft, Wissen und Talent – zur Ehre von uns und zur Ehre unserer Universität – der Wissenschaft, dem Gesundheitswesen und dadurch unseren Mitmenschen und unserem Heimatland dienen“ – sagte Dr. Dóra Stauder nach der Einweihung.

Im Namen der Studierenden der ungarischsprachigen Ausbildung bedankte sich Dr. Bendegúz Bakos für das Vertrauen, die erhaltenen Möglichkeiten und die Unterstützung. „Die Fundierung wurde gemacht, jetzt kommt der Aufbau. Je größer und höher ein Gebäude ist, desto dicker und stärker soll das Fundament sein. Es ist kein Zufall, dass zum medizinischen Beruf tiefe Grundlagen, sehr viel Lernen, Ausdauer, Demut und Menschlichkeit nötig sind. Wir glauben daran, dass wir uns einen solchen Beruf wählten, wo wir ständig, ein ganzes Leben lang lernen müssen und wir auf das erworbene Wissen und praktische Fähigkeiten kontinuierlich neue Kenntnisse aufbauen müssen“ – formulierte er.

Die englischsprachigen Studierenden wurden von Dr. Jabri Ingy und Dr. Patel Anmol vertreten. Sie bedankten sich für die Unterstützung der Familie und Freunde, für das Unterrichten der Dozenten. Weiterhin sprachen sie ihren Dank auch bei den Patienten aus, dass sie Verständnis zu ihrem gebrochenen ungarischen Sprechen hatten und zur Erweiterung ihrer praktischen Kenntnisse beitrugen. „Wir haben die Bedeutung der Teamarbeit, der Führungsrolle, die Anpassungsfähigkeit in schwierigen Situationen gelernt, und auch verstanden, wie wichtig das Selbstvertrauen in unseren eigenen Entscheidungen ist – sagten sie.  

Im Namen der deutschsprachigen Studenten hielt Dr. Hakan Car Aydar eine kurze Rede. Sie haben eine erstklassige Ausbildung von der Semmelweis Universität bekommen und durch die Corona-Pandemie ist ihnen die Bedeutung der ärztlichen Verantwortung besonders klargeworden – sagte er. „Wir haben gelernt, wie wichtig die Gesundheit und unser Beruf für die Menschen ist; und von den Universitätslehrern und der ganzen Semmelweis-Familie erworben wir viel Erfahrung über das Vertrauen in Extremsituationen“ – erklärte Dr. Hakan Car Aydar.

Unsere Absolventen, die ihr medizinisches Eid gerade ablegten, mussten in einer extremen erfahrungsvollen Zeit – die wir bislang in unserem Leben nicht hatten – Arzt werden – betonte Dr. Béla Merkely Rektor in seiner feierlichen Rede. Diese Generation ist in einer besonderen Lage, da sie während einer Welt-Pandemie den ärztlichen Beruf erlernten. Ich bin mir sicher, dass die Aussage „ich habe mein Studium an der medizinischen Universität während der Corona-Pandemie absolviert“ in 5-10-15 Jahren auch eine extra Bedeutung haben wird“ – formulierte der Rektor. Unter diesen Worten versteht man auch die hervorragende Zusammenarbeit und Solidarität zwischen den Studenten und das beispielhafte gesellschaftliche Verantwortungsübernahme – die man in den Kliniken, Krankenhäusern, in der Patientenversorgung und während den Corona-Testen sah. Dadurch kommt eine besondere Verbindung zustande, da Sie erfahren konnten, wie man sich für ein gemeinsames Ziel kämpft und neben den Grundaufgaben mehr leistet, wenn es erforderlich ist – betonte er.

Der Rektor erinnerte daran, dass auch während der Pandemie darauf konzentriert wurde, dass das praktische Unterrichten und Prüfungen wesentlicher Bestandteil der medizinischen und gesundheitswissenschaftlichen Ausbildung sind. Er sprach auch darüber, dass die Semmelweis Universität ab Anfang der Pandemie an vorderster Front des Kampfes gegen Coronavirus stand, und kämpfte  als führende medizinische und gesundheitswissenschaftliche Universität in Mittel-Europa erfolgreich. „Wir haben die vergangene Zeit erfolgreich bekämpft, die gesellschaftliche Unterstützung und Anerkennung unserer Universität ist hervorragend, da wir bewiesen, dass wir die Situation meistern können. Gemeinsam konnten wir die Kraft der Zusammenarbeit und Kooperation auf eine noch nie gesehene Weise erleben. Dabei spielte auch Ihre Arbeit eine besonders wichtige Rolle“ – betonte der Rektor.

Die Welt-Pandemie brach während des Feierns unseres 250-sten Jubiläums aus; in dieser Extremsituation hätten wir aber unser Jubiläum nicht würdiger feiern können, als mit der großartigen Leistung, die unsere Studierenden und Mitarbeiter zeigten – erklärte Dr. Béla Merkely.  Wir haben zur Ehre unserer Universitätsgeschichte und unseren Vorfahren gehandelt. Ich bin stolz darauf, dass alle unserer Universitätsbürger erkannten, wie groß unsere Verantwortung als Heilende ist

– formulierte der Rektor.

Der Rektor sprach auch über die praxisorientierte Curriculum-Reform der medizinischen Ausbildung. Trotz hohem Entwicklungsstadium der Wissenschaft ist die Arzt-Patient–Beziehung während dem klinischen Unterricht immer in Vordergrund zu stellen. Dies steht im Mittelpunkt unserer Reform auch, und unsere Absolventen können nun im Besitz dieser wichtigen Betrachtungsweise die Universität verlassen.

Sie sollten sich immer daran erinnern, dass Sie sich einen wundervollen Beruf wählten, in dessen Mittelpunkt Menschen stehen – fügte der Rektor noch dazu.

Dr. Miklós Kellermayer sprach in seiner Rede über den Anfang. In der ersten Woche ihres Studiums fragte er die frischen Absolventen, was für Ärzte sie werden wollen. Die richtige Antwort auf diese Frage ist: „ein guter Arzt“, der in erster Linie eine solche Person ist, der einfühlsam mit seinen Patienten, aber vor allem ein solcher denkende Mensch ist, in dem eine unstillbare Sehnsucht brummt, um die lebendige Natur so perfekt wie möglich kennenzulernen. „Seither sind sechs Jahre vergangen. Sie haben sich das grundlegende medizinische Wissen und Fertigkeiten angeeignet. Sie haben gelernt, wie wertvoll die Zeit, die Ausdauer und die harte Arbeit ist. In der Notfallsituation wegen Coronavirus sind Sie von einem Tag auf den anderen erwachsen geworden, und schafften Einblick, wie man dem Wohl der Menschen dienen und zum Arzt werden kann” – formulierte der Dekan. Er ist stolz darauf – sagte er noch – was für eine hohe Anzahl der Studenten der ungarisch-, englisch – und deutschsprachigen Ausbildung an der Verteidigungsarbeit gegen Coronavirus teilnahm. Außerdem gehören die jetzigen Absolventen zum Jahrgang, die nach Einführung des neuen Curriculums den Doktortitel zuerst erhielten – fügte er noch dazu.

„Sie wurden gerade Fackelträger einer der großartigsten heiligen Berufung der Menschheit und legten ihr Gelöbnis mit den Worten eines zweitausendjährigen Eides ab. Vergessen Sie nicht, Sie sind dafür bestimmt, damit Sie den Schmerz der leidenden Menschheit mildern und ihre Tränen abwischen. Sie sollen gute Ärzte werden wollen und bestrebt sein, zu den Besten zu gehören“ – sagte Dr. Miklós Kellermayer.

 

Pálma Dobozi, Tamás Deme
Foto:  Attila Kovács  – Semmelweis Universität
Übersetzung: Judit Szlovák