Das im Rahmen von VEKOP-Ausschreibung erworbene neue AnyScan™ PET-CT-Gerät wurde an Semmelweis Universität feierlich übergeben. Durch diese Entwicklung im Wert von mehr als 400 Millionen HUF wird die gründliche Untersuchung von solchen, heute noch unheilbaren Krankheiten, sowie deren Krankheitserreger ermöglicht, wie aggressive Tumorerkrankungen, kardiovaskuläre Kreislaufstörungen und Erkrankungen des zentralen Nervensystems. Mit Hilfe der hochsensitiven Bildgebungsgerät, mit hoher Auflösungsfähigkeit, wird eine funktionelle Bildgebung möglich, indem als Ergebnis der Kooperation mit Hersteller auch eine SPECT-Module mit drei Detektoren eingebaut ist. 

Die Universität gewann 404 865 000 Forint mit Hilfe von EU- und einheimischen Unterstützung im Rahmen des VEKOP-Programms (Operationelles Programm „Wettbewerbsfähiges Mittelungarn“). Aus dieser Quelle konnte ein neues AnyScan™ PET-CT-Gerät beschaffen, bzw. das dazu nötige spezielle räumliche Umfeld gestaltet werden. Das Projekt mit dem Titel: „Innovative Großtiermodelle für klinische Therapieforschung“ wurde am Lehrstuhl für Nuklearmedizin der Klinik für Medizinische Bildgebung unter Leitung des Instituts für Biophysik und Strahlenbiologie verwirklicht.

Diese Entwicklung und das Projekt ist ein hervorragendes Beispiel der Translationsforschung, deren Ergebnisse direkt am Krankenbett zu verwenden sind

– erklärte Dr. Béla Merkely in der Übergabezeremonie, die wegen Pandemie im engen Kreis veranstaltet wurde. Dank der drei Technologien – SPECT/PET/CT – worüber dieses Gerät verfügt, können die kompliziertesten wissenschaftlichen Fragen beantwortet werden, während den Untersuchungen sind sowohl die Funktion als auch die kleinsten Einzelheiten sichtbar, so wird die Translation der neuen Therapieprodukte und der Diagnostikverfahren von präklinischen Versuchen für die menschliche Verwendung möglich sein.

Es wurde ein mehr als 10-jähriger Traum wahr, da durch dieses Gerät die Translationsforschungs-Kette der Semmelweis Universität „Vom Molekül bis zum Menschen“ aus Sicht der Bildgebung komplex wird – betonte Dr. Miklós Kellermayer, Leiter des Projektes, Direktor des Instituts für Biophysik und Strahlenbiologie und Dekan der Fakultät für Medizin. Mit Hilfe dieses Geräts können wir das am Krankenbett aufgetauchte Problem auf Ebene der Einzelmoleküle untersuchen, indem wir den Prozessen auf den Klein- und Großtiermodellen und auch im Menschen folgen. Am Ende können unsere Ergebnisse wieder am Krankenbett benutzt werden – formulierte der Dekan. Er wies darauf hin, dass diese Betrachtungsweise auch bei ihrer aktuellen Coronavirus-Untersuchung angewendet wird. Bei der erwähnten Untersuchung prüfte man das Problem auf Ebene der Einzelviruspartikel, um die Natur der Krankheitserreger und das Pathomechanismus der Krankheit verstehen zu können.

„Das Projekt dient dem langfristigen Ziel, damit wir vom möglichst kleinen Volumenelement des menschlichen Körpers zu umfassenden – räumlich und zeitlich miteinander zusammenhängenden Informationen – kommen, und dadurch die gesunden und pathologischen Prozesse des menschlichen Organismus genauer verstehen können“ – sagte Dr. Miklós Kellermayer.

An den konkreten Forschungsaufgaben des Projektes nehmen neben dem Institut für Biophysik und Strahlenbiologie und der Lehrstuhl für Nuklearmedizin mehrere Universitätskliniken, wie die Klink für Urologie, die Klinik für Neurologie, sowie der Lehrstuhl für Experimentelle und Chirurgische Operationslehre auch teil.

Die neue Infrastruktur, die die Untersuchung der molekularsensitiven Großtiermodelle ermöglicht, trägt zur gründlichen Untersuchung der heute noch unheilbaren Krankheiten, sowie der Krankheitserreger bei. Zu den Hauptforschungsgebieten gehören die kardiovaskulären Krankheiten, Hirngefäßerkrankungen, die aggressiven Tumorkrankheiten. Weiterhin kann man mit Hilfe des Geräts die neuesten Wirkstoffe von Arzneimitteln (Pharmakonen) ausprobieren.

Das Zustandekommen der wahren interdisziplinären Zusammenarbeit zwischen den Instituten wird durch die neue Infrastruktur unterstützt – betonte Dr. Pál Maurovich-Horvat, Direktor der Klinik für Medizinische Bildgebung (OKK). Die Erweiterung des Projektes fiel mit Gestaltung der einheitlichen OKK zusammen, so können wir noch ein breiteres Spektrum klinischer Forschungen machen, und die gemeinsame Arbeit zwischen den verschiedenen Disziplinen (z.B. Nuklearmedizin, Radiologie) wurde noch enger – fügte er dazu. Dieses Projekt ist ein gutes Beispiel für die Zusammenarbeit zwischen Industrie und der Universität, und dadurch können die neuesten Entwicklungen im Gerät ständig erscheinen.

Dr. Tamás Györke, Leiter des Lehrstuhls für Nuklearmedizin sagte folgendes: die jetzige Infrastruktur ist eins von Spitzenprodukten der Entwicklung Nuklearmedizin vom letzten Jahrzehnten. Im Jahre 2011 wurde das erste SPECT-ST-Gerät erworben, dies war die erste kombinierte Modalität an der Universität. Der nächste bedeutende Schritt kam im Jahre 2016 mit der Beschaffung eines PET-CT-Gerätes, womit auch Humandiagnostik möglich war. Das aktuell erworbene neue Gerät kann in erster Linie der Forschung dienen; dazu sind die vorhandenen drei Modalitäten besonders nützlich – betonte Dr. Tamás Györke. Gleichzeitig ist das Gerät ebenso geeignet, um diagnostische Untersuchungen bei Patienten durchzuführen – sagte er.

Durch das Projekt war die Beschaffung der PET und CT-Modulen möglich; dank der Vereinbarung für Forschung und Entwicklung, die mit der Herstellerfirma Medisoft GmbH abgeschlossen wurde, konnte die Universität auch das SPECT Modul erwerben. Es ist auch auf internationaler Ebene einzigartig, dass in diesem AnyScan™ TRIO SPECT/CT/PET-Spitzengerät alle drei Modalitäten da sind. Die Tatsache, dass die drei SPECT-Detektoren mit sogenanntem Multipinhole-Kollimator ausgestattet sind, hat ebenso eine hohe Bedeutung. Durch diese Technologie kann mit Hilfe SPECT eine mit PET analoge Aufnahmetechnik und Bildqualität verwirklicht werden. Dieses Projekt ist ein weiteres Beispiel für die enge Zusammenarbeit zwischen Mediso GmbH und der Semmelweis Universität – betonte Gergő Bagaméry, Direktor für Produktentwicklung des präklinischen Geschäftssektors.

Durch das SPECT-Modul sind neben den medizinischen Forschungen die Forschungen im Bereich Ingenieurwesen, Physik und Industrie auch möglich, so wird die dynamische SPECT-Untersuchungsmethode in Kooperation der Semmelweis Universität, der Mediso GmbH, der Technischen und Wirtschaftswissenschaftlichen Universität Budapest und der Eötvös Lorand Universität ebenso ausgearbeitet – betonte Dr. Béla Kári, Physik Ingenieur und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Nuklearmedizin. Ein weiteres Ziel ist, um eine bessere Bildqualität aufgrund neuer Verfahren für Aufnahmetechnik zu erreichen.

Im Interesse der umfangreichen Forschungsarbeit ist geplant, damit das Forschungslaboratorium für Untersuchung von Großtiermodelle geöffnet wird, d.h. die Forschungsinfrastruktur kann als Core-Laboratorium – aufgrund entsprechender Regelungen – für die ganze Universität, bzw.  für einheimische Unternehmen und Forschungsstellen des Landes auch erreichbar sein.

 

Pálma Dobozi
Foto: Attila Kovács  – Semmelweis Universität
Übersetzung: Judit Szlovák