Die Coronavirus-Publikation, die in Zusammenarbeit von Wissenschaftlern der Semmelweis Universität und Forschern des Nationalen Volksgesundheitszentrums (NNK) sowie des Nationales Laboratorium für Sicherheit (NBL) gemacht wurde, kam auf die Titelseite der renommierten Zeitschrift „Nano Letters”. Die von Dr. Miklós Kellermayer, Dekan der Fakultät für Medizin (ÁOK), Direktor des Instituts für Biophysik und Strahlenbiologie geleitete Arbeitsgruppe konnte als Erste die Struktur eines aktiven, infektionsfähigen Coronavirus untersuchen. Als Fortsetzung der Forschung werden die Eigenschaften der britischen Virusvariante analysiert.

Die von Dr. Miklós Kellermayer geleitete Arbeitsgruppe begann im Sommer letzten Jahres die Struktur und nanomechanische Eigenschaften des neuartigen Coronavirus mit Hilfe eines Rasterkraftmikroskops (AFM) zu untersuchen. Die Besonderheit der Forschung war, dass die Gruppe die erste war, die ein lebendes, also nicht fixiertes oder gefrorenes Virus untersuchen konnte. Nach ihren Kenntnissen führte man noch keine ähnliche Untersuchung durch – betonte der Dekan der ÁOK. Laut Ergebnisse der Forschungsgruppe ist das Virus selbstheilend, und kann einer der elastischsten, vom Menschen bekannten biologischen Organismus sein; und seine kronenartigen Stachel auf der Oberfläche sind besonders beweglich. Die Untersuchungen bewiesen, dass das Coronavirus leicht zusammenzudrücken ist, aber es kann seine Form wie ein Gummiball wiedererlangen, und die physikalischen Einwirkungen können ihre Struktur nicht verletzen. Über die Forschung wurde im folgendem Artikel ausführlich berichtet.

Ihre Ergebnisse wurden letztes Jahr auf der wissenschaftlicher Datenbank-Oberfläche mit dem Name bioRxiv publiziert, und nach dem gewöhnlichen Beurteilungsprozess wurde die Publikation auch von einer renommierten wissenschaftlichen Zeitschrift angenommen. Die Zeitschrift „Nano Letter“ ist eine erstrangige Zeitschrift der Nanowissenschaften, deren Impact-Faktor – die errechnete Zahl, deren Höhe den Einfluss sowie Zitierhäufigkeit einer wissenschaftlichen Fachzeitschrift wiedergibt – sehr hoch ist – sie liegt über 11 – betonte Dr. Miklós Kellermayer. Die Tatsache, dass die Publikation über diese Forschung neben vier anderen Publikationen auf die Titelseite der Zeitschrift kam, erhöht deren Wert noch weiter.

Auf dem Titelbild bezüglich dieser Untersuchung wird gezeigt, dass man das SARS-CoV-2-Partikel von ca. 80 Nanometern mit einer noch kleineren Nadel ansticht. Die Illustration wurde von einer spanischen Graphikfirma gefertigt, die über hervorragende Referenzen im Bereich Darstellung virologischer Arbeiten verfügt – erklärte der Dekan. Über diese Forschung wurde auch ein kurzer Animationsfilm gemacht, der von ihm letzten November während des Eröffnungsvortrags des Semmelweis Symposiums zum ersten Mal vorgestellt wurde.

Dr. Miklós Kellermayer sagte: Die Coronavirus-Untersuchungen laufen weiter, gegenwärtig wird die britische Variante auf fixierten Mustern analysiert.

Laut erster Ergebnisse ist dieser Mutant kleiner als der originelle Typ ist, was einen besonders überrascht. Die genauen Ursachen dieser Beobachtung sind noch nicht bekannt

– sagte der Dekan. Die kleinere Maße der kugelförmigen Partikel weist aber darauf hin, dass die britische Variante eine erhöhte spezifische (massen- oder volumenbezogene) Oberfläche hat. Das bedeutet, dass die Oberfläche der Einzelviren zwar kleiner, aber ihre Aggregatoberfläche größer ist. Dies kann erklären, dass die britische Variante infektionsfähiger als der originelle Krankheitserreger ist.

Die in der Zeitschrift „Nano Letter“ veröffentlichte Publikation können Sie hier lesen.

Ádám Szabó
Foto: Attila Kovács – Semmelweis Universität (frühere Aufnahme)
Illustration: Nano Letters
Übersetzung: Judit Szlovák