Im Interesse einheimischer  Entwicklung digitaler Therapien wurde eine Vereinbarung zwischen der Semmelweis Universität, dem Ministerium für Innovation und Technologie (ITM) und der Firma Oncompass Medicine abgeschlossen. Die Kooperation unterstützt nicht nur die ungarischen gesundheitstechnischen Innovationen, sondern auch die strategischen Ziele der Universität im Bereich wissenschaftlicher Forschungen.

Dr. József Bódis, Staatsekretär für Hochschulausbildung, Innovation und Fachliche Weiterbildung betonte Folgendes: Ziel des Ministeriums ist die Unterstützung der ungarischen gesundheitstechnischen Innovation, in erster Linie die personalisierte Diagnostik und Therapie, das digitale Medizin und die medizinische Anwendung der künstlicher Intelligenz. Laut Staatssekretär wird der Bereich Innovation in Kooperation mit bedeutenden industriellen und unternehmerischen Mitgliedern im Umfeld von größeren Wissenszentren und Forschungsuniversitäten Science-Parke und Wissensparke an zwei Orten in der Hauptstadt und an sechs Orten auf dem Lande gestalten. An der Arbeit eines solchen Parks wird auch die Semmelweis Universität teilnehmen.

Entsprechend dieser strategischen Zusammenarbeit wird von der Fa. Oncompass unter Mitwirkung der Semmelweis Universität innerhalb des erwähnten Science-Parks ein gemeinsames Institut gebildet, das neben Patientenversorgung, Forschung und Bildung auch  für neue innovative Methoden eine zentrale Stelle sein kann. Die Semmelweis Universität gehört weltweit zu den besten 500 Universitäten, unser Ziel ist aber, sie auf einen noch besseren Platz in Bildung, Forschung und in Patientenversorgung zu bringen. Bis zum Jahre 2030 möchten wir in die TOP 100 Universitäten der Welt kommen; dies ist aber eine Riesenherausforderung, die ohne ernste, international bedeutende Ergebnisse in der Translationsforschung nicht zu verwirklichen ist – sagte Dr. Béla Merkely, Rektor der Semmelweis Universität. In der Patientenversorgung der Zukunft werden  die zwei, heute noch zu den neuesten Generation gehörenden Methodiken – die künstliche Intelligenz und personalisierte Medizin – eine bedeutende Rolle spielen – die Oncompass Medicine verbindet diese Errungenschaften. Die Semmelweis Universität spielte auch bislang eine herausragende Rolle in Versorgung der onkologischen Patienten und wir möchten auch in der Zukunft unseren Patienten – die sich in hoher Anzahl bei uns melden – die beste Versorgung gewährleisten. In diesem Bereich  kann uns die gegenwärtige Vereinbarung viel weiterhelfen – fügte der Rektor noch dazu.

Nach unserem Wissen kann die sechs-millionenfache Mutation von ca. sechshundert Genen zur Herausentwicklung vom menschlichen Tumor beitragen; sowie für die Herausbildung des Tumors eines Menschen kann die Kombination von 3-4 Mutationen verantwortlich sein. Um die Tumorerkrankungen personalisiert behandeln zu können, brauchen wir solche Medikamente, die diese Genfehler angreifen. Dazu ist aber nötig, dass wir bei jedem Patient feststellen können, welcher Genfehler bei dem Patient vorhanden ist; und danach müssen wir in der Lage sein, das passende Medikament oder Medikamentenkombination beim gegebenen Genfehler auswählen zu können – erklärte Dr. István Peták, wissenschaftlicher Direktor der Oncompass Medicine Zrt. Gegenwärtig sind mehrere Hundert, zur Behandlung von Tumorerkrankungen anwendbaren Medikamente auf dem Markt, und mehrere Tausend stehen unter klinischer Untersuchung. Unsere größte Herausforderung ist heute für uns, wie diese Riesenmenge von Informationen in die klinische Praxis reinzupassen sind. Mit Hilfe von Anwendung künstlicher Intelligenz helfen die medizinischen Softwares der Oncopass den Ärzten Entscheidungen zu treffen, welche Therapie oder welches Medikament am wirksamsten ist. „Die Gründer der Oncopass,  – darunter auch meine Person – waren Studierende der Semmelweis Universität, die bis heute entsprechend Bekenntnis von Ignác Semmelweis arbeiten: aufgrund dieses Bekenntnisses darf kein Patient leiden oder sterben, für den – laut heutigem Stand der Wissenschaft – irgendeine Behandlungsmöglichkeit vorhanden ist – sagte Dr. István Peták. Diese Kooperation ermöglicht uns, um weitere exportfähige innovative Technologien, Produkte zu entwickeln, die zur Entwicklung digitaler Gesundheitsindustrie beitragen können.

 

Ádám Szabó; MTI
Photo: Bettina Gaál  – Semmelweis Universität; Szilárd Koszticsák  – MTI
Übersetzung: Judit Szlovák