Die Mitarbeiter und Studenten der Semmelweis Universität waren die ersten in Ungarn, die den Film über das Leben von Ignác Semmelweis am 28. November bei einer Vorpremiere im Theoretischen Block (NET) am Nagyvárad Platz sehen konnten. Am Abend fand die Gala-Premiere statt, an der die Produzenten, der Regisseur und die Hauptdarsteller des Films teilnahmen.
Dr. Béla Merkely, Rektor der Semmelweis Universität, dankte dem Regisseur Lajos Koltai und dem Produzenten Tamás Lajos für die Filmvorführung und fügte hinzu, dass es eine Ehre sei, dass der Film zuerst in den Räumen der Universität gezeigt wurde.
„Ignác Semmelweis ist ein echtes Vorbild. Es ist kein Zufall, dass die Universität zu unserem 200. Geburtstag im Jahre 1969 seinen Namen annahm. Ignác Semmelweis ist ein Vorbild für uns, ein Vorbild, dem alle Ärzte, alle Fachleute, alle, die im Gesundheitswesen arbeiten, folgen sollten. Mit einem Zitat von Ignác Semmelweis betonte er: „Wie schmerzhaft, wie erdrückend ein Geständnis auch sein mag, es kein Gegenmittel in der Verleugnung gibt“. Er sagte, dass der Film die ewige Lektion der wahren Geschichte von Ignác Semmelweis perfekt illustriert, nämlich dass Ärzte ständig lernen müssen, neue Wege für ihre tägliche Routine suchen und immer daran denken müssen, auftretende Probleme nicht zu vermeiden, sondern sich zu bemühen, sie zu lösen.
Das 500 Plätze fassende Auditorium des Theoretischen Blocks auf dem Nagyvárad-Platz war bei der Vorführung am Nachmittag bis auf den letzten Platz gefüllt. Das Interesse der Studierenden und Mitarbeiter war groß, und die Plätze waren in etwa drei Stunden besetzt. Der Film wurde in ungarischer Sprache mit englischen Untertiteln vorgeführt, da sich auch viele ausländische Studierende angemeldet hatten.
Die Galapremiere des Filmes fand am Abend am selben Ort statt, an der die Autoren des Films, der Regisseur Lajos Koltai, der Drehbuchautor Balázs Maruszki, Miklós H. Vecsei, der die Titelrolle spielt, Katica Nagy, die die Hauptdarstellerin ist, und Csaba Káel, der Regierungskommissar für Film, teilnahmen. Der ehemalige Präsident der Republik János Áder und seine Frau Anita Hercegh waren ebenfalls anwesend. An der Vorführung nahmen mehrere Universitätsleiter, Rektor Dr. Béla Merkely, Vizerektoren, Klinikdirektoren und andere Führungskräfte teil.
Bei der feierlichen Filmvorführung sagte Dr. Béla Merkely wie folgt: Ignác Semmelweis ist einer der berühmtesten Ärzte der Welt, es gibt keine Schule auf der Welt, die das Händewaschen mit Chlorwasser nicht lehrte, es gibt heute keine Operation, die nicht mit dem Händewaschen von Semmelweis begänne. In seiner Begrüßungsrede verwies Csaba Káel, der Regierungskommissar für Film auf die beiden ungarischen Forscher Katalin Karikó und Ferenc Krausz, die kürzlich mit dem Nobelpreis ausgezeichnet wurden. Er verglich ihre Arbeit mit der von Ignác Semmelweis und wies darauf hin, dass die Entdeckung von Semmelweis hinsichtlich der Bedeutung ähnlich wertvoll, wie die Arbeit von den jüngsten Nobelpreisträgern war. Er sagte, Ignác Semmelweis sei ein wahrer Superheld, dessen Leben und Taten der ganzen Welt bekannt sein sollten.
Das zweistündige Filmdrama, das ab dem 30. November in den ungarischen Kinos zu sehen ist, konnten zuerst die Bürger der Semmelweis Universität in Ungarn sehen. Der Film wurde zuvor in New York gezeigt und wurde auf dem Ungarischen Filmfestival in Los Angeles zum besten Film gewählt. Miklós H. Vecsei, der die Titelrolle spielt, wurde als bester Schauspieler und Katica Nagy, die die Hauptdarstellerin ist, mit dem Preis für die beste Darstellerin ausgezeichnet.
Im Mittelpunkt des Films von Lajos Koltai stehen die Wiener Jahre von Ignác Semmelweis, als der „Retter der Mütter“ zunächst vermutete und später nachwies, warum so viele Neugeborene und Mütter an einer Krankheit namens Kindbettfieber sterben. Semmelweis erkannte, dass die Ursache tatsächlich ein medizinischer Fehler ist, und es wurde ihm langsam bewusst, dass viele durch seine Hand gestorben sind – das Drama dieser Erkenntnis steht im Mittelpunkt des Films.
Péter Pogrányi
Photo: Attila Kovács – Semmelweis Universität
Übersetzung: Judit Szlovák