Eine Delegation der Semmelweis Universität, darunter Rektor Dr. Béla Merkely, traf sich in der ungarischen Botschaft in London mit britischen Wissenschaftlern und Journalisten.
Vor Beginn der öffentlichen Veranstaltung begrüßte Ferenc Kumin, Ungarns Botschafter in London, die Mitglieder der Delegation, darunter auch Rektor Dr. Béla Merkely. Anschließend fand da ein Rundtischgespräch unter der Leitung von Dr. Péter Ferdinandy, Vizerektor für Forschung und Innovation, statt.
Eingeladen zum Rundtischgespräch waren Dr. Béla Merkely, Rektor, Dr. Beatrix Busse, Prorektorin für Lehre und Studium an der Universität zu Köln; Dr. Clive Page, Professor für Pharmakologie und Direktor des Lehrstuhls für Pulmonale Pharmakologie am King’s College London; Dr. Melanie Madhani, Professorin für kardiovaskuläre Medizin an der Universität Birmingham; Dr. Mark Westwood, Direktor für medizinische Ausbildung am Barts Heart Centre; Dr. Ronak Rajani, beratender Kardiologe am King’s College London und Dr. Horvat Pál Maurovich, Direktor des Zentrums für medizinische Bildgebung an der Semmelweis Universität. Die Teilnehmer diskutierten über das Thema „Evolution in der Hochschulbildung: Herausforderungen, Trends und Innovation – Bewältigung der Herausforderungen durch Förderung der akademischen und wissenschaftlichen Zusammenarbeit“. Im Anschluss an die Diskussion präsentierten Vertreter der Einrichtung den britischen Journalisten und anderen geladenen Gästen die weltweit anerkannte Bildung und Forschung der Semmelweis Universität.
In seiner Eröffnungsrede hob Botschafter Ferenc Kumin hervor, dass das Vereinigte Königreich eine bedeutende ungarische wissenschaftliche Diaspora und Alumni-Gemeinschaft hat, die sich stark in der Forschung engagieren, insbesondere in den MINT- (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) und Biowissenschaften, und dass „eine der Hauptaufgaben der Botschaft darin besteht, die ungarische Wissenschaft zu unterstützen, indem sie die Verbindungen zur ungarischen Diaspora, die ungarisch-britischen wissenschaftlichen Beziehungen und die ungarischen akademischen Einrichtungen im Vereinigten Königreich fördert“ – sagte er. Der Botschafter wies auch darauf hin, dass der Name Semmelweis der britischen Öffentlichkeit in den letzten Monaten dank des Theaterstücks „Dr. Semmelweis“ von Sir Mark Rylance bekannter geworden ist. „Wir freuen uns, die Semmelweis Universität dabei zu unterstützen, die Aufmerksamkeit der britischen wissenschaftlichen Welt auf die hervorragende Forschung und die internationalen Partner der Universität zu lenken“ – fügte er hinzu.
Dr. Béla Merkely wandte sich an die Teilnehmer und sagte in Bezug auf die diesjährigen ungarischen Nobelpreisträger, Dr. Katalin Karikó und Dr. Ferenc Krausz: „Obwohl sie die nobelpreisgekrönten Entdeckungen gemacht haben, lenkt ihr Erfolg natürlich die Aufmerksamkeit auf die ungarische Wissenschaft. Und noch etwas: die Bedeutung der Zusammenarbeit. Indem wir unser Wissen mit unseren internationalen Partnern teilen und koordinieren, können wir unsere Forschung effizienter gestalten und hervorragende Ergebnisse erzielen.“ Der Rektor wies auch auf die internationalen Kooperationen der Semmelweis Universität mit solchen renommierten Universitäten wie die Harvard, dem Karolinska Institut und der University of Birmingham in Großbritannien im Rahmen von EUniWell hin.
Dr. Béla Merkely dankte auch den eingeladenen britischen Journalisten aus den Bereichen Gesundheit, Wissenschaft und Bildung dafür, dass sie während ihrer täglichen Arbeit die wichtigsten wissenschaftlichen Erkenntnisse mit der Öffentlichkeit teilen.
„In diesem Sinne ist Ihre Arbeit nicht nur für die Informationsvermittlung, sondern auch für die Verbreitung wissenschaftlicher Ergebnisse und damit für den wissenschaftlichen Fortschritt von entscheidender Bedeutung. Und auch wenn es unterschiedliche Vorstellungen darüber geben mag, was berichtenswert ist, so sind wir uns doch einig, was wertvoll ist: Leben, Gesundheit und deren Schutz. Das ist unsere Mission. Bei dieser noblen Arbeit sind wir als Forscher, Ärzte und Sie als Pressevertreter miteinander eng verbündet.
– unterstrich er. Nach den Begrüßungsreden und der einführenden Präsentation des Rektors über die Geschichte und Ausbildung der Semmelweis Universität gaben Semmelweis-Forscher und ihre britischen akademischen Kollegen einen Einblick in ihre spannendsten und wichtigsten Forschungsprojekte.
Dr. Ádám Tárnoki und Dr. Dávid Tárnoki, Zwillingsforscher an der Semmelweis Universität und Gründer des ungarischen Zwillingsregisters – selbst Zwillinge – präsentierten ihre neuesten Erkenntnisse über die möglichen Zusammenhänge zwischen der Darm-Gesundheit und neurodegenerativen Erkrankungen wie der Alzheimer-Krankheit. Im gleichen Wissenschaftsbereich teilte Dr. Ruth Bowyer, Forscherin bei TwinsUK und Stipendiatin am King’s College London, ihr Fachwissen über das Darmmikrobiom, Umweltfaktoren und Alterung.
Dr. Axel Wollmer, Psychiater und Psychotherapeut am Asklepios Campus Hamburg der Semmelweis Universität, sprach über seine Arbeit bezüglich der positiven Auswirkungen von Botulinumtoxin auf Depressionen. Sein britischer Kollege, Dr. Michael Lewis von der Universität Cardiff, wies darauf hin, dass kosmetische Behandlungen auch andere psychologische Auswirkungen auf Emotionen, Empathie und sexuelle Zufriedenheit haben können.
Schließlich gab Dr. Maria Walawender Mitarbeiter des Lancet-Countdown-Projekts am University College London einen Einblick in die Arbeit der Organisation zur Frage, wie Umweltfaktoren die Gesundheit beeinflussen. Danach folgte ein Vortrag der beiden Forscherinnen und Geschwistern Dr. Nóra Boussoussou und Dr. Melinda Boussoussou von der Abteilung für kardiovaskuläre Medizin der Semmelweis Universität. Sie stellten ihre einzigartige Arbeit auf einem neuen wissenschaftlichen Gebiet, der Kardiometeorologie, vor, die den Zusammenhang zwischen atmosphärischen Parametern und Herz-Kreislauf-Erkrankungen untersucht.
Die rund 50 Personen umfassende Veranstaltung, an der auch Mitglieder der Semmelweis-Alumni-Gemeinschaft teilnahmen, endete mit einem gemütlichen Beisammensein, ungarischem Essen, Wein und Möglichkeiten zum weiteren Austausch.
Erdélyi Angelika
Fotó: Mitter Mátyás — Luminosity Media
Übersetzung: Judit Szlovák