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Ein weiterer Meilenstein wurde mit dem 50. CRS-HIPEC-Verfahren erreicht, das vom gemeinsamen Team der Klinik für Geburtshilfe und Gynäkologie und der Klinik für Chirurgie, Transplantation und Gastroenterologie der Semmelweis Universität bei Peritonealtumoren erfolgreich durchgeführt wurde. Die ursprünglich hauptsächlich für die Behandlung von Eierstockkrebs eingeführte Methode wird inzwischen auch in einigen Fällen von Wurm- und Dickdarmkrebs eingesetzt, sie könnte sich aber auch bei mehreren anderen seltenen onkologischen Erkrankungen als vielversprechend erweisen.

Jahre der Vorbereitung, der Ausbildung im Ausland und der Anschaffung von Geräten zur Unterstützung der Patientenversorgung gingen der ersten zytoreduktiven Operation (CRS) in Kombination mit einer hyperthermen intraperitonealen Chemotherapie (HIPEC) im Sommer 2021 voraus. Seitdem wurde die 50. Operation von dem gemeinsamen Team für Peritonealtumorchirurgie der Klinik für Geburtshilfe und Gynäkologie und der Klinik für Chirurgie, Transplantation und Gastroenterologie (STéG) der Semmelweis Universität durchgeführt“ – erklärte Dr. Szabolcs Máté, Leiter der Abteilung für Onkologie und Tumorchirurgie der Klinik für Geburtshilfe und Gynäkologie.

Dr. Gergely Huszty

Seitdem wird das Verfahren bei einer zunehmenden Zahl von Indikationen eingesetzt. „Wir haben vor kurzem ein Institutsprotokoll für die CRS+HIPEC-Behandlung von Tumoren des Wurmfortsatzes und des Dickdarms, die in das Bauchfell gestreut haben, entwickelt und veröffentlicht, und mehr als 20 Prozent aller Operationen, die im Rahmen des Programms bisher durchgeführt wurden, betrafen solche Indikationen“ – sagte Dr. Gergely Huszty, Assistenzprofessor am STéG und Leiter des HIPEC-Programms für gastrointestinale Ursachen. Das Verfahren könnte sich auch bei der Behandlung bestimmter Magentumore und eines seltenen, aber sehr aggressiven Tumors des Bauchfells, des Mesothelioms, als vielversprechend erweisen.

„Die fünfzigste Operation wurde in der zweiten Januarhälfte 2024 bei einem männlichen Patienten mit einem metastasierenden Bauchfelltumor kolorektalen Ursprungs durchgeführt“ – sagte Dr. Gergely Huszty.

Das CRS+HIPEC-Verfahren, das hauptsächlich bei Eierstockkrebspatientinnen zum Einsatz kommt, zielt in erster Linie auf die Behandlung von Tumoren ab, die sich über das Bauchfell ausbreiten. Dabei werden manchmal neben dem gesamten Bauchfell auch Organe teilweise oder vollständig entfernt, und im Anschluss an die erfolgreiche Tumorentfernung wird über einen Perfusor im geschlossenen Bauchraum eine erwärmte peritoneale Chemotherapie verabreicht. Diese so genannte Hyperthermie hat nicht nur eine direkte zerstörerische Wirkung auf die verbliebenen Tumorzellen, sondern erhöht auch die Wirksamkeit der Chemotherapie, indem sie das Eindringen des Medikaments in die Oberflächenzellen unterstützt.

Dr. Szabolcs Máté

„Das HIPEC-Perfusionsgerät wird ausnahmsweise nicht von Technikern, sondern von den Ärzten des gynäkologischen Onkologie-Teams bedient – auch weil ich es für wichtig halte, dass das Ärzteteam mit jedem Schritt des Verfahrens vertraut ist“ – erklärt Dr. Szabolcs Máté. Die Operationen dauern in der Regel zwischen 3 und 6 Stunden, je nach Komplexität, es können aber auch deutlich längere Eingriffe erfolgen. „Die Behandlung hat viele technische Voraussetzungen und Fallstricke, und es gibt viele Fragen zur optimalen Umsetzung und Wirksamkeit der Methode, aber für mich als klinischer Onkologe und Krebschirurg war es sehr attraktiv, meine beiden Spezialgebiete während eines Eingriffs anwenden zu können“ – sagte Dr. Szabolcs Máté.

Die CRS+HIPEC-Behandlung fügt sich gut in die neuen zielgerichteten medikamentösen Therapien ein, die in den letzten Jahren neben der Operation des Eierstockkrebses und der herkömmlichen Chemotherapie entwickelt wurden. Zum Teil in Anerkennung dieser Tatsache und zum Teil aufgrund der Leistungen der Abteilung für Gynäkologische Onkologie und Tumorchirurgie wurde die Klinik von der Europäischen Gesellschaft für Gynäkologische Onkologie (ESGO) als Zentrum für fortgeschrittene Eierstockkrebs-Chirurgie akkreditiert.

Es war von Anfang an klar, dass die Umsetzung des CRS+HIPEC-Verfahrens nur durch eine berufsübergreifende Kooperation erreicht werden kann. „Aufgrund des Umfangs der Eingriffe mussten wir Bauchchirurgen einbeziehen, weshalb wir zunächst Dr. Gergely Huszty, Assistenzprofessor und Transplantationschirurg, mit dem wir bereits gemeinsame Fälle hatten, um Zusammenarbeit baten“ – erinnert sich Dr. Szabolcs Máté. „Die Organtransplantation ist ein besonderes Fachgebiet der Chirurgie; die bei den damit zusammenhängenden Organspende-Operationen gesammelten Erfahrungen über die Aufbereitung der gesamten Bauchhöhle sind für zytoreduktive Operationen besonders nützlich“ – fügte Dr. Gergely Huszty hinzu.

Diese hochkomplexe Operation ist allerdings nicht nur eine chirurgische Aufgabe, auch die Betreuung während und nach der Operation bringt viele Herausforderungen mit sich, so dass auch Anästhesisten und Intensivmediziner eine große Rolle spielen. Die Anästhesie wird von den Fachärzten der Abteilung Baross Street der Klinik für Geburtshilfe und Gynäkologie mit Unterstützung von Dr. Krisztina Boncföldi und Dr. Orsolya Gerlai, beide Mitglieder des Instituts für Anästhesie und perioperative Pflege, durchgeführt, während die Intensivpflege von der Klinik für Intensivpflege des Äußeren Klinikblocks übernommen wird.

In der Arbeitsgruppe, die für die HIPEC-Versorgung von gastrointestinalen Tumoren am STéG zuständig ist, sind auch die Chirurgen Dr. Gergely Huszty, Dr. László Bihari und Dr. Péter Lukász tätig. Den onkologischen Hintergrund liefert das Team der Klinik für Innere Medizin und Hämatologie und ihr leitender Onkologe, Dr. László Gráf, während Dr. Szabolcs Máté für die HIPEC-Behandlungen zuständig ist. Die technische Durchführung der Behandlungen wird vom Team der gynäkologischen Onkologie (Dr. Márkó Unicsovics, Dr. Erzsébet Szatmári, Dr. Sándor Nyíri, Dr. Réka Udvardi, Dr. Ágnes Égető, Dr. Bence Kovács, Dr. Dávid Márai, Dr. Nóra Kiss) organisiert und unterstützt, und die Operationen werden auch in der gynäkologischen Klinik für männliche Patienten durchgeführt. Das Ärzteteam wird von einem hervorragenden Team von Krankenschwestern, Intensivpflegern, OP-Schwestern, Anästhesieassistenten, Physiotherapeuten, Psychologen, Diätassistenten, Pharmazeuten und den Mitarbeitern der Wirtschaftsabteilung unterstützt, ohne deren enthusiastische und engagierte Arbeit der Betrieb des Programms nicht denkbar wäre“ – betonte Dr. Szabolcs Máté.

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Vor etwa anderthalb Jahren feierte das Team seine zehnte erfolgreiche HIPEC-Behandlung, und seitdem hat sich das Programm mit steigenden Fallzahlen stetig weiterentwickelt. Auch die chirurgische Ausrüstung wurde kontinuierlich weiterentwickelt, anfangs bei fast jeder Operation mit etwas Neuem und Verbessertem. „Obwohl wir bereits fünfzig Eingriffe durchgeführt haben, kann eine weitere professionelle Entwicklung nur erreicht werden, wenn wir uns neue Ziele setzen und gemeinsam daran arbeiten, sie zu erreichen. Unser aktuelles Ziel ist es, unser Prähabilitationsprogramm und die postoperative Betreuung weiterzuentwickeln“ – erklärten die Spezialisten.

Melinda Katalin Kiss
Foto: Bálint Barta – Semmelweis Universität
Übersetzung: Judit Szlovák

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