Das Institut für Präventivmedizin und öffentliche Gesundheit der Semmelweis Universität ist zum WHO-Kollaborationszentrum für gesundes Altern geworden. Das Beauftragungsschreiben wurde dem Rektor der Semmelweis Universität von Dr. Hans Henri P. Kluge, Regionaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO) für Europa, im Rahmen einer feierlichen Zeremonie überreicht. Dr. Béla Merkely betonte, dass die Semmelweis Universität die Verbesserung der öffentlichen Gesundheit als ihre vorrangige Aufgabe betrachte. Dr. Balázs Hankó, Minister für Kultur und Innovation, betonte, dass die Zusammenarbeit zwischen der Universität und der WHO auch dazu beitragen werde, dass die Semmelweis Universität bis 2030 zu einer der 100 besten Universitäten der Welt werde. 

Dr. Hans Henri P. Kluge, Direktor der WHO für Europa, Dr. Béla Merkely, Rektor, und Dr. Zsuzsanna Jakab, ehemalige Regionaldirektorin der WHO

„Gesundes Altern bedeutet nicht nur eine Verlängerung der Lebensdauer, sondern auch eine Erhöhung der Anzahl der gesunden Lebensjahre. Dafür setzen sich die WHO und das Institut für Präventivmedizin und öffentliche Gesundheit unserer Universität ein, und ich freue mich, dass wir unsere Zusammenarbeit heute noch weiter verstärken“ – betonte Dr. Béla Merkely, Rektor der Semmelweis Universität, anlässlich der Ernennung des Instituts für Präventivmedizin und öffentliche Gesundheit der Universität zum WHO-Kollaborationszentrum für gesundes Altern durch die Weltgesundheitsorganisation (WHO). Das Institut erhielt diesen Titel am 22. September 2025 in Anerkennung seiner herausragenden wissenschaftlichen, pädagogischen und fachlichen Leistungen im Bereich der öffentlichen Gesundheit. Die offizielle Ernennungsurkunde wurde am 4. November 2025 von Dr. Béla Merkely vom europäischen Direktor der WHO, Dr. Hans Henri P. Kluge, Preisträger der Auszeichnung Doctor Honoris Causa der Semmelweis Universität, entgegengenommen. 

In seiner Begrüßungsrede betonte der Rektor, dass die Semmelweis Universität als beste medizinische und gesundheitswissenschaftliche Universität Ungarns und der Region es als ihre wichtigste Aufgabe ansieht, die Gesundheit der Bürger zu verbessern, wozu sie mit ihren hochkarätigen Ausbildungs-, Forschungs-, Patientenversorgungs- und Fachaktivitäten beiträgt. Er betonte die Bedeutung der zuverlässigen Informations- und Aufklärungsarbeit der Bevölkerung sowie einer präventionsorientierten Herangehensweise in der medizinischen Ausbildung, in die die Studierenden bereits während ihres Studiums einbezogen werden. Er erwähnte auch, dass die Einrichtung im Rahmen des Programms „Familienfreundliche Universität” mit einem breiten Angebot an Präventionsdienstleistungen zur Erhaltung der körperlichen und geistigen Gesundheit der Studierenden und Mitarbeiter beiträgt. Seinen Worten zufolge arbeitet das Institut für Präventivmedizin und öffentliche Gesundheit seit langem daran, die Zahl der gesunden Lebensjahre der Bürger zu erhöhen, und die Universität realisiert auf Initiative von Prof. Dr. Róza Ádány auch das Programm „Gesundes Altern”. „Als vorrangiges Projekt betrachten wir unser longitudinales Programm zur Gesundheitsförderung und Krankheitsprävention am Arbeitsplatz, das Semmelweis-Study, dessen langfristiges Ziel es ist, über einen Zeitraum von 20 Jahren die Faktoren zu identifizieren und zu untersuchen, die das gesunde Altern beeinflussen” – sagte Dr. Béla Merkely. Er fügte hinzu, dass die Universität ebenfalls großen Wert auf Vorsorge- und Informationsprogramme zur Förderung der Gesundheit der Bevölkerung legt. 

Es ist eine große Ehre, dass unsere Institution von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zum WHO-Kollaborationszentrum für gesundes Altern ernannt wurde. Ich bin mir sicher, dass mit Hilfe des Zentrums ein gesundes Altern für möglichst viele Menschen erreichbar wird – betonte Dr. Béla Merkely. 

Wir Ungarn schulden den älteren Menschen Respekt, und das ungarische Staatsbudget investiert mit 7.700 Milliarden Forint sogar mehr in die Sicherung ihrer finanziellen Absicherung als es für das Gesundheitswesen ausgibt“ – sagte Dr. Balázs Hankó, Minister für Kultur und Innovation. Er erklärte auch, dass die Effizienz der ungarischen Gesundheitsversorgung zwar mit der Effizienz der westlichen Staaten vergleichbar sei, aber im Hinblick auf die Verlängerung der gesunden Lebensjahre noch viel zu tun bleibe. Deshalb halte ich diese Zusammenarbeit zwischen der WHO und der Semmelweis Universität für herausragend, denn gesundes Altern und ein würdiges Alter zeigen die Stärke einer Nation – betonte der Minister. Gleichzeitig hob er hervor, dass die Semmelweis Universität als größte medizinisch-gesundheitswissenschaftliche Bildungseinrichtung unseres Landes und als größte und komplexeste Institution der Patientenversorgung aufgrund ihrer Leistungen zu den besten 1 % der 30.000 Universitäten weltweit gehört. Er lobte auch, dass die Semmelweis Universität im Rahmen der Erneuerung des ungarischen Hochschulwesens jeden Tag im Dienste der Patientenversorgung, der Lehre und der Forschung steht und dass die engere Zusammenarbeit mit der WHO dazu beiträgt, dass sie bis 2030 zu den 100 besten Universitäten der Welt gehören könnte. 

Durch die Zusammenarbeit mit der WHO wird die Semmelweis Universität zu einem Wissenszentrum, das nicht nur durch Forschung und Lehre, sondern auch mit Hilfe strategischer Leitlinien zur Lösung der globalen sozialen, wirtschaftlichen und gesundheitlichen Herausforderungen des gesunden Alterns beiträgt – betonte Dr. Judit Bidló, stellvertretende Staatssekretärin für Gesundheitswesen im Innenministerium, in ihrer Begrüßungsrede.  

Laut ihren Worten wird die Zahl der Menschen über 60 Jahre bis 2030 voraussichtlich auf 1,4 Milliarden steigen und bis 2050 sogar 2,1 Milliarden erreichen. Daher sei gesundes Altern nicht nur ein individuelles, sondern auch ein gesamtgesellschaftliches Interesse – sagte die stellvertretende Staatssekretärin. Wie sie weiter ausführte, spielen die Kooperationszentren der WHO, zu denen nun auch die Semmelweis Universität gehört, eine Schlüsselrolle dabei, die gemeinsame Strategie der WHO und der EU fundiert, datengestützt und zielorientiert zu gestalten. 

In seiner Rede betonte Dr. Hans Henri P. Kluge, Direktor der WHO-Regionalbüro für Europa, die Bedeutung von Partnerschaft, Innovation und Würde bei der Bewältigung der Herausforderungen einer alternden Bevölkerung. Er betonte, dass das neue Zentrum die Umsetzung von Erkenntnissen in die Praxis verkörpert und damit die personenorientierte und integrierte Grundversorgung stärkt, die er als „Eckpfeiler eines gesunden Alterns” bezeichnete. Er merkte an, dass die durchschnittliche Lebenserwartung in der Europäischen Region der WHO derzeit bei 76 Jahren liegt, die gesunde Lebensdauer jedoch immer noch fast ein Jahrzehnt darunter liegt. Das neue Zentrum wird Forschung, Gesundheitspolitik, Personalentwicklung und Bildung fördern, um ein gesundes und würdevolles Altern zu unterstützen. Dr. Hans Henri P. Kluge würdigte die wichtige Rolle Ungarns und der Semmelweis Universität bei der Förderung der regionalen Zusammenarbeit im Rahmen der WHO. Abschließend erklärte er, dass sie mit starken Partnerschaften und gemeinsamem Engagement daran arbeiten, dass jedes weitere Lebensjahr ein Jahr in Gesundheit und Würde wird. 

Dr. Zsuzsanna Jakab, Dr. Hans Henri P. Kluge, Dr. Piroska Östlund, Dr. Róza Ádány, Dr. Béla Merkely, Dr. Zoltán Ungvári

 

Dr. Zoltán Ungvári, Direktor des Instituts für Präventivmedizin und Öffentliche Gesundheit und einer der Leiter des WHO-Kollaborationszentrums, betonte, dass die ungesunde Alterung der Bevölkerung eine der größten Herausforderungen für die Europäische Union und Ungarn im Bereich der öffentlichen Gesundheit, der Gesellschaft und der Wirtschaft darstellt. Daher sind dringende Maßnahmen erforderlich, um die Morbidität und Mortalität altersbedingter vermeidbarer Krankheiten zu senken. Dazu müssen wir die Voraussetzungen für ein erfolgreiches Altern verstehen und unterstützen – erklärte Dr. Zoltán Ungvári. In seinem Vortrag stellte er vor, wie die Umgestaltung des Bildungswesens im Sinne der Prävention zu diesem Ziel beiträgt – darunter die Herausgabe eines neuen Fachbuchs zur öffentlichen Gesundheit, die Einführung der Lebensstilmedizin in die medizinische Ausbildung, die Erneuerung der Fachprüfung für Präventivmedizin und öffentliche Gesundheit – das Praxisgemeinschaftsmodell der Universität, das Modell-Programm zur Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz sowie die Semmelweis-Studie zur Unterstützung der präventiven Alterung und wie die Reform der medizinischen Grundversorgung in Ungarn davon profitieren kann. Das Kollaborationszentrum wird eine Schlüsselrolle beim Wissensaustausch, der methodischen Unterstützung und der Koordinierung internationaler Projekte spielen – fügte Dr. Zoltán Ungvári hinzu. 

Prof. Dr. Róza Ádány, Leiterin des WHO- Kollaborationszentrums, erläuterte in ihrem Vortrag unter anderem, wie das Zentrum zur Ausarbeitung und späteren Umsetzung der WHO-Strategie für gesundes Altern in Europa beitragen wird. Zum einen wurde untersucht, welche Belastung altersbedingte Krankheiten in den Mitgliedstaaten der Europäischen Union darstellen und welche Ursachen für Todesfälle, die durch eine angemessene Versorgung vermeidbar wären, in den einzelnen Mitgliedstaaten am häufigsten auftreten. Auf der Grundlage der Daten der derzeit in Veröffentlichung befindlichen Studie hält es die Professorin für sinnvoll, gezielte Maßnahmenpläne für die einzelnen Mitgliedstaaten und in bestimmten Regionen auch für mehrere Mitgliedstaaten gemeinsam zu erstellen. Sie planen, durch die Vorbereitung und Organisation relevanter strategischer Treffen die Aktivitäten des WHO-Büros in Europa und die Intensivierung der Aktivitäten der europäischen WHO-Kooperationszentren im Bereich des gesunden Alterns zu unterstützen. 

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Dr. Balázs Hankó 
Melinda Katalin Kiss 
Foto: Boglárka Zellei – Semmelweis Universität 
Übersetzung: Judit Szlovák