Drei Tage lang wurden an zwei Veranstaltungsorten in 42 Sektionen 70 Vortragende erwartet, dazu gehörten Keynote-Vorträge, Podiumsdiskussionen, Workshops und Masterclass-Vorträge. Fachleute aus 40 Ländern, die sich für Innovation und die Zukunft der Hochschulbildung interessieren, nahmen an dem THE Europe Universities Summit 2025 teil. Die Veranstaltung wurde gemeinsam von der Semmelweis Universität, der Óbuda-Universität und Times Higher Education organisiert.
Der THE Europe Universities Summit wurde mit dem Ziel einberufen, zu erörtern, wie die europäischen Hochschuleinrichtungen ihre gemeinsamen Ressourcen für Innovationen nutzen können, um zur Lösung der drängendsten Probleme der Gesellschaft beizutragen.
Die aktuelle Konferenz ist die zweite gemeinsame Veranstaltung von Times Higher Education und der Semmelweis Universität, nachdem sie im September letzten Jahres ebenfalls im Zentrum für Vorklinik (EOK) der Universität das THE University Impact Forum stattfand.
Am ersten Tag des Gipfeltreffens konnten die Teilnehmer bei einem Besuch der Óbuda-Universität über Innovation, insbesondere über das Innovationsökosystem und die Perspektiven der Innovation diskutieren. Dr. Péter Ferdinandy, stellvertretender Rektor für Wissenschaft und Innovation der Semmelweis Universität, betonte in seiner Begrüßungsrede, dass gemeinsames Denken und Wissensaustausch nicht nur für einzelne Innovationen notwendig sind, sondern auch, um der Innovation auf globaler Ebene Impulse zu geben und das dafür notwendige Umfeld zu beleben. Er betonte, dass auch die KFI-Strategie der Semmelweis Universität auf die Belebung des Innovationsumfelds, die Geschäftsentwicklung und den Technologietransfer abzielt. „Wir wissen nämlich sehr gut, dass es ohne Wirtschaft keine Innovation gibt. Das heißt, wissenschaftliche Ergebnisse müssen auf den Markt gebracht werden, damit sie auch den Patienten helfen können“ – betonte der stellvertretende Rektor.
Die Veranstaltung wurde am 7. Mai im EOK mit Sektionen zum Thema Innovation fortgesetzt. Dr. Béla Merkely, Rektor der Semmelweis Universität, erklärte bei der offiziellen Eröffnung: Eines der Hauptziele des THE Europe Universities Summit 2025 ist es, Spitzenleistungen erbringende Institutionen und weltweit führende Referenten zusammenzubringen, um eine Zusammenarbeit auf höchstem Niveau zu fördern. „Indem die Teilnehmer während unserer dreitägigen Veranstaltung ihre besten Praktiken, bewährten Methoden und Forschungsergebnisse miteinander teilen, tragen sie zum Fortschritt der Wissenschaft und Bildung sowie zur Weiterentwicklung der anderen Teilnehmer bei“ – erklärte der Rektor.
Dr. Levente Kovács, Rektor der Óbuda-Universität, erinnerte an die historischen Wurzeln der 15 Jahre alten Einrichtung, die bis ins Mittelalter zurückreichen, und veranschaulichte anhand einiger Beispiele, wie viele Erfindungen ungarische Wissenschaftler der Welt geschenkt haben, angefangen bei Alltagsgegenständen wie dem Kugelschreiber bis hin zu Nobelpreis-gekrönten Entdeckungen. In diesem Wissenstransfer kommt auch den ungarischen Hochschuleinrichtungen eine herausragende Rolle zu, weshalb er seine Hoffnung zum Ausdruck brachte, dass die wissenschaftlichen Kooperationen der Gegenwart, wie auch der aktuelle Gedankenaustausch, ebenfalls zur Verbreitung innovativer Ideen beitragen werden.
Die Hochschulbildung durchläuft eine herausfordernde Phase, da sie nicht nur den steigenden gesellschaftlichen Erwartungen gerecht werden muss, sondern angesichts geopolitischer Veränderungen auch dafür zu sorgen ist, dass Ideen und Talente grenzenlos zirkulieren können – betonte Phil Baty, Direktor für globale Angelegenheiten bei Times Higher Education, in seiner Eröffnungsrede. Die Herausforderung bestehe daher darin, Exzellenz und Innovation in Ideen, Technologien und Partnerschaften umzusetzen, mit denen die Lebensqualität der Menschen verbessert werden könne – sagte er und fügte hinzu, dass die Stärke Europas in der Zusammenarbeit liege und dass internationale Forschung in Verbindung mit einer starken Führung und digitalem Wandel die Zukunft Europas bestimmen werde.
Dr. Balázs Hankó, Minister für Kultur und Innovation, stellte die Reform des ungarischen Hochschulsystems vor, die zu einem Anstieg der Zahl der Hochschulstudierenden um 40 Prozent geführt hat, wobei der Anteil der Studierenden in den Bereichen Medizin und MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) um 63 Prozent gestiegen ist, und der Anteil internationaler Studierender um 20 Prozent zugenommen hat. Er ging auch auf die Möglichkeiten des Pannonia-Stipendienprogramms und des HU-Rizont-Programms ein, die die internationale Sichtbarkeit und Rolle der ungarischen Universitäten fördern. Er hob hervor, dass die heimischen Hochschuleinrichtungen auch in internationalen Rankings immer besser abschneiden, sodass heute bereits 12 ungarische Universitäten zu den besten 5 Prozent der Welt gehören, darunter die Semmelweis Universität zu den besten 1 Prozent. Er erinnerte daran, dass das Ziel darin besteht, bis 2030 eine ungarische Universität in den TOP 100 Einrichtungen der Welt und drei unter den 100 besten Unis von Europa zu haben.
Die Sektionen wurden mit dem Keynote-Vortrag „Auf dem Weg zu den Top 100“ von Dr. Béla Merkely eröffnet, in dem er die strategischen Ziele der Universität und die zu deren Umsetzung ergriffenen Maßnahmen vorstellte. Auf der Konferenz traten zahlreiche weitere Redner im Namen der Semmelweis Universität auf. Dr. Péter Ferdinandy nahm an einer Podiumsdiskussion zum Thema „Exzellenz und die Verbindung zwischen Forschung und Innovation“ teil, Dr. Pál Maurovich Horvat, Direktor der Klinik für Medizinische Bildgebung, hielt einen Vortrag im Rahmen der Sektion „Europäische Forschungsnetzwerke“. Dr. Péter Pollner, Dozent am Zentrum für Gesundheitsmanagement, teilte seine Erfahrungen im Zusammenhang mit dem durch das Coronavirus ausgelösten digitalen Wandel, während Dr. Alán Alpár, stellvertretender Rektor für internationale Beziehungen, eine Podiumsdiskussion über die Herausforderungen der Internationalisierung moderierte.
Der letzte Tag der Veranstaltungsreihe stand ganz im Zeichen der Bildung. Dr. Péter Hermann, stellvertretender Rektor für Bildung, hielt einen Vortrag über die sogenannte „dritte Mission“ der Universitäten, während Dr. György Purebl, Direktor des Instituts für Verhaltenswissenschaften, die Sektion im Thema „Psychische Gesundheit“ moderierte. An dieser Sektionssitzung nahm Dr. Szabolcs Török, Universitätsprofessor am Institut für Mentalhygiene der Semmelweis Universität, ebenfalls teil.
Die Experten der Sektion „Studierende im Mittelpunkt: Unterstützung der sich wandelnden pädagogischen Anforderungen“ wiesen auf die veränderten Lerngewohnheiten der heute überwiegend zur Generation Z gehörenden Studierenden, die Bedeutung interkultureller Kompetenzen, Empathie, lebenslanges Lernen, Inklusion und Flexibilität sowie den Vormarsch des E-Learning hin. Dr. Péter Nyirády, Dekan der Fakultät für Medizin, stellte die an der Semmelweis Universität eingeführte Curriculumreform vor, die im Sinne einer studierendenzentrierten, ganzheitlichen Pädagogik unter Berücksichtigung des Feedbacks der Studierenden zusammengestellt wurde. Es wurde erkannt, dass jeder Studierende unterschiedliche Lernbedürfnisse und -stile hat. Der Dekan erinnerte daran, dass der Einsatz digitaler Technologien während der Coronavirus-Pandemie im Bildungswesen zur Normalität geworden ist. „Virtueller Unterricht ist die Zukunft, denn er ermöglicht es Medizinstudenten, Patienten in akuten Situationen zu begegnen, wenn sie bereits die erforderlichen Fähigkeiten ausreichend erworben haben“ – sagte er. Dr. Péter Nyirády ging auch auf die Förderung der psychischen Gesundheit der Studierenden ein, die für eine erfolgreiche medizinische Laufbahn unerlässlich ist und von der Semmelweis Universität durch Beratungs-, Stressbewältigungs-, Mentoren- und Resilienz-Programme unterstützt wird. Darüber hinaus legt das pädagogische Konzept der Universität besonderen Wert auf die Förderung der emotionalen Intelligenz, Empathie, des kritischen Denkens, der Anpassungsfähigkeit und der Kommunikationsfähigkeiten.
Während der drei Tage konnten wir zahlreiche inspirierende Vorträge, mutige Ideen und überzeugende bewährte Praktiken hören, die auch bewiesen haben, dass die Hochschulbildung und das wissenschaftliche Leben in Europa erstaunliche Möglichkeiten bieten –
bewertete Dr. Béla Merkely, Rektor, die Veranstaltung.
Judit Szabados-Dőtsch
Foto: Bálint Barta, Boglárka Zellei – Semmelweis Universität; Judit Sárai – Óbudai-Universität
Übersetzung: Judit Szlovák