In weniger als zwei Sekunden kann der photonenzählende CT-Scanner Alpha.Prime von Siemens Naeotom bei geringer Strahlenbelastung ein detaillierteres CT-Bild als je zuvor vom gesamten Körper eines Traumapatienten aufnehmen, während gleichzeitig mit der Behandlung des Patienten und der Bekämpfung des Schocks begonnen werden kann. Das weltweit fortschrittlichste und modernste Gerät wurde am 9. Januar an der Semmelweis Universität eingeweiht, bevor es im April dieses Jahres seine Weltpremiere feiert. Das Gerät dient speziell der Behandlung von Notfall- und Traumapatienten, die einen dringenden Eingriff benötigen. Der erste photonenzählende CT-Scanner war einer der ersten, der vor drei Jahren an der Universität eingerichtet wurde. Es ist weltweit einzigartig, dass zwei hochmoderne Photon-CT-Scanner in einer Einrichtung zur Verfügung stehen.

„Der erste photonenzählende CT-Scanner ist seit drei Jahren an unserer Universität in Betrieb und bedeutete einen großen qualitativen Sprung in allen unseren Kernaktivitäten, womit wir seither 30.000 Scans durchgeführt haben. Seine hervorragende Bildqualität ermöglicht eine schnellere und zuverlässigere Diagnose bei geringerer Strahlenbelastung. Das Gerät spielt auch in der Ausbildung von Assistenzärzten und Ärzten eine wichtige Rolle und hat in den letzten drei Jahren viele neue Möglichkeiten für wissenschaftliche Kooperationen eröffnet. Ich bin besonders froh und stolz, dass wir nun nach dem ersten und bisher einzigen Photon-Counting-CT-Scanner im Land den zweiten übergeben können, der vor allem in der Notfall- und Traumaversorgung eingesetzt wird“- sagte Dr. Béla Merkely, Rektor der Universität, in seiner Begrüßungsrede bei der Übergabefeier.

Mit dem neuen Gerät können bis zu 30.000 Untersuchungen im Jahr durchgeführt werden, und es ist nicht übertrieben, dies als weltweit einzigartig zu bezeichnen, da wir an der Semmelweis Universität über zwei so hervorragende Geräte verfügen – fügte er hinzu. Das erste Gerät wird von nun an hauptsächlich für die geplante Diagnostik eingesetzt, während das neue, extrem schnelle CT-Gerät für die Notfall- und Traumabehandlung verwendet wird. Wie der Rektor betonte, ist es kein Zufall, dass die beiden Spitzengeräte der Patientenversorgung an der Universität dienen, denn bekanntlich ist die Semmelweis Universität als führende medizinische Universität der Region stets um Fortschritt bemüht. Das Portfolio der Institution wird erweitert, die Semmelweis-Familie wächst, der Gerätepark entwickelt sich ständig weiter, die Studentenräume werden modernisiert und die Kliniken erneuert.

In diesem Jahr geben wir rund 50 Milliarden Forint für Bau und Infrastruktur aus, den größten Betrag in der Geschichte unserer Institution

– betonte Dr. Béla Merkely.

Die Universität sei ein Flaggschiff, das in den Bereichen Patientenversorgung, Bildung, Forschung und Innovation führend sein müsse. Die neue Ausstattung spiele gerade in diesen wichtigen Bereichen eine wichtige Rolle – sagte er. Zum Schluss bedankte sich der Rektor für die engagierte und hochprofessionelle Arbeit, die geleistet wurde, um das Gerät optimal zu nutzen, und wies darauf hin, dass die Universität mit 150 CT-Untersuchungen an einem Tag den Weltrekord hält.

„Noch bevor irgendjemand auf der Welt mit dem Einsatz von photonenzählenden CTs begann, hatten wir bereits konkrete Messergebnisse mit dieser Technologie“ – sagte Dr. Lívia Pavlik, Kanzlerin der Universität, in ihrer Begrüßungsrede. Sie fügte hinzu, dass sie sich, als sie erfuhr, dass die Universität ein weiteres Gerät anschaffen könnte, darum bemühte, die finanziellen Mittel zu finden, damit das Gerät den Zielen der Universität dienen kann. In Bezug auf die Modernisierungen betonte sie, dass die Bereitstellung der finanziellen Mittel von Anfang an sorgfältig geplant und mit Blick auf die strategischen Ziele erfolgt sei.

Vor drei Jahren erhielt die Semmelweis Universität als erste in der Welt das erste Gerät mit einem Photonenzählungsdetektor. Seitdem wurde in Zusammenarbeit mit der Universität hervorragende Forschungs- und Entwicklungsarbeit geleistet, die zu fantastischen Ergebnissen auf globaler Ebene führte – sagte Rita Vincze, Geschäftsführerin von Siemens HealthCare GmbH. Dank dieser exzellenten Partnerschaft und Zusammenarbeit können wir heute diesen Weg fortsetzen und unser Naeotom Alpha.Prime CT Gerät konnte als erstes weltweit in der Notaufnahme der Semmelweis Universität in Betrieb genommen und im April auf dem Weltmarkt eingeführt werden. Sie betonte, dass es für Siemens sehr wichtig war, dass die Professoren der Universität das Gerät in der letzten Entwicklungsphase begutachtet haben, und dass es sie mit großem Stolz erfüllt, ihre Erfahrungen auf dem Kongress in Chicago im November 2024 teilen zu können.

In seiner Rede über die Merkmale des CT hob sie die Geschwindigkeit der Untersuchungen hervor, mit denen der gesamte Körper eines Traumapatienten in weniger als zwei Sekunden gescannt werden kann, und das resultierende Bild ist so detailliert, dass es Läsionen mit einem Abstand von 0,11 Millimetern bei sehr geringer Strahlendosis genau erkennen kann. Zu den weiteren Vorteilen gehören ein breiterer und kürzerer Tunnel mit einer Länge von 82 Zentimetern, was einen besseren Zugang zum Patienten ermöglicht, eine zusätzliche Tragfähigkeit von 340 Kilogramm sowie eine 120-Kilowatt-Röhre“ – zählte die Geschäftsführerin die Merkmale des High-End-Geräts auf.

Der erste photonenzählende CT-Scanner wurde 2021, im selben Jahr wie seine Weltpremiere, an die Universität gebracht (an der Universität Harvard wurde der erste photonenzählenden CT-Scanner 2023 in Betrieb genommen), und in den letzten drei Jahren hat sich gezeigt, dass dadurch die Patientenversorgung verbessert und effizienter gemacht werden kann. Die neue Technologie stellt eine neue Dimension der Bildgebung im Vergleich zur herkömmlichen CT-Technologie dar, die vereinfacht wie ein Unterschied zwischen einer Schwarz-Weiß- und einer Farbaufnahme beschrieben werden kann, daher der Name Farb-CT“ – erklärte Dr. Pál Maurovich Horvat, Leiter der Klinik für medizinische Bildgebung (OKK). Genauere Befunde aufgrund höherer Auflösung als bei den konventionellen CT-Geräten könnten dazu führen, dass bis zu 50 Prozent der invasiven und für die Patienten belastenden Verfahren eingespart werden könnten – sagte er und veranschaulichte die Vorteile der Photonenzählungstechnologie bei den Aufnahmebefunden von mehreren Patienten. Neben den Erfolgen in der Patientenversorgung hob der Klinikdirektor auch die wissenschaftliche Tätigkeit der vergangenen Zeit hervor, in der durch Kooperationen rund dreißig international indizierte wissenschaftliche Publikationen entstanden sind. Wir wurden mit unseren eigenen Daten in ein CT-Konsortium für Photonenzählung aufgenommen, und ein erheblicher Teil dieser Artikel wurde in renommierten Fachzeitschriften veröffentlicht“ – fügte er hinzu.

Lungenembolie mit Jod-Kartierung

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Der zweite Photon-Counting-CT-Scanner für die Notfall- und Traumaversorgung wurde in einem der am meisten ausgelasteten CT-Labors der Region installiert wo im Jahre 2023 46.000 und im Jahre 2024 120.000 CT-Scans in der Notfallversorgung durchgeführt wurden. In den ersten acht Wochen wurden mit dem neuen Gerät fast 6.000 Untersuchungen durchgeführt, im Durchschnitt 100-110 pro Tag, bei stabilem Betrieb und ohne Ausfälle. Nach Ansicht des Klinikdirektors beweist dies, dass es eine gute Entscheidung war, die neue Technologie in der Notaufnahme zu installieren. Dr. Pál Maurovich Horvat wies auch auf die Vorteile des wassergekühlten Systems hin sowie auf die Tatsache, dass bei der Bildgebung mit dem neuen CT-Scanner viel weniger Artefakte auftreten, was auch die diagnostische Genauigkeit verbessert.

 

Anita Szepesi
Foto: Boglárka Zellei – Semmelweis Universität
Übersetzung: Judit Szlovák