Bei Osteoporose ist die Wahrscheinlichkeit, dass eine zweite Fraktur der ersten Fraktur folgt bis zu dreimal höher

Eine erste Fraktur aufgrund von Osteoporose erhöht das Risiko einer weiteren Fraktur um das Zwei- bis Dreifache. Im höheren Alter sind Oberschenkelhalsbrüche besonders gefährlich, so dass eine frühzeitige Erkennung und Behandlung der Osteoporose von größter Bedeutung sind, da sie mit einer Dauertherapie von Medikamenten vollständig geheilt werden kann. Auch Vitamin D ist wichtig für die Gesundheit unserer Knochen. Im Sommer, während der sonnigen Jahreszeit, produziert unser Körper die täglich benötigte Menge in einer Viertelstunde.

In Ungarn ist Osteoporose eine weit verbreitete Krankheit, von der etwa 700.000 Menschen betroffen sind, davon mehr als zwei Drittel Frauen, deren Knochenschutz vor allem wegen des Östrogenmangels in den Wechseljahren zur Priorität wird.

Ein Anzeichen für Osteoporose ist eine Fraktur ohne Unfall oder Sturz aus der Höhe oder eine Verringerung der Körpergröße um mehr als vier Zentimeter mit zunehmendem Alter

– sagt Dr. István Takács, Direktor der Klinik für Innere Medizin und Onkologie an der Semmelweis Universität.

Jedes Jahr ereignen sich in unserem Land etwa 100.000 Frakturen aufgrund von Osteoporose. Eine von drei Frauen über fünfzig wird im Laufe ihres Lebens davon betroffen sein. Deshalb ist die Vorbeugung so wichtig, denn nach dem ersten Bruch ist die Wahrscheinlichkeit eines neuen Bruchs zwei- bis dreimal so hoch. Bei der Hälfte aller Menschen, die eine Hüftfraktur erleiden, liegt mit großer Wahrscheinlichkeit eine Osteoporose vor. Und im höheren Alter erhöht sich unabhängig von der medizinischen Versorgung das Sterberisiko, da die Fähigkeit, sich zu bewegen und für sich selbst zu sorgen, nach einem chirurgischen Eingriff verloren gehen kann, was die Patienten anfälliger für eine Reihe von Krankheiten macht, darunter Thrombose und Lungenembolie sowie bei längerem Liegen Lungenentzündung und Dekubitus” – fügte Dr. Csaba Horváth, Professor und Leiter des Osteodensitometrie-Labors, hinzu.

Um Osteoporose zu vermeiden, lohnt es sich, bereits im jungen Erwachsenenalter auf den Erhalt der Knochenmasse zu achten, wozu regelmäßige Bewegung, eine kalziumreiche Ernährung und Vitamin D beitragen – erklärte Dr. Szilvia Mészáros, Assistenzprofessorin an der Klinik und Vorsitzende der Ungarischen Gesellschaft für Osteologie und Osteo-Arthrologie.

Sie wies auch darauf hin, dass unser Körper an einem durchschnittlichen sonnigen Sommertag innerhalb von 10-15 Minuten genügend Vitamin D produziert, selbst wenn wir uns im Freien aufhalten, und zwar als Reaktion auf die UV-B-Strahlung. Die UV-B-Strahlung ist zwischen 11 und 15 Uhr am höchsten.

Beim Sonnenbaden im Badeanzug können sich binnen einer Viertelstunde bis zu 20 000 Einheiten Vitamin D bilden, aber Sonnenschutzmittel blockieren diesen Prozess. Um einen Sonnenbrand zu vermeiden, ist es jedoch immer eine gute Idee, Sonnenschutzmittel zu verwenden, wenn man an den Strand geht. In Ungarn ist jedoch von Oktober bis März eine tägliche Ergänzung von 1500-2000 internationalen Einheiten Vitamin D erforderlich.

Osteoporose kann dank neuerer medikamentöser Therapien (Tabletten oder Injektionen) vollständig rückgängig gemacht werden, aber dazu braucht man wohl knochenerhaltende Medikamente dauerhaft einzunehmen, zunächst zur Unterstützung der Knochenneubildung und dann zum Schutz des Knochens, auch über Jahre hinweg” – fügte Dr. István Takács hinzu.

Frauen sollten sich nach der Menopause und Männer zwischen dem 60. und 65. Lebensjahr einer Knochendichtemessung unterziehen. Die Krankenkasse übernimmt die Kosten für das Screening alle drei Jahre für gesunde Menschen, alle zwei Jahre für Menschen mit mäßigem Knochendichteverlust und jedes Jahr für Menschen mit diagnostizierter Osteoporose. Sie müssen Ihren Hausarzt um eine Einweisung zu einem Rheumatologen oder Endokrinologen bitten, da nur diese Fachärzte Patienten zur Knochendichtemessung überweisen können.