Dr. Péter Nyirády, der neue Dekan der Fakultät für Medizin (ÁOK), der am 1. Juli ernannt wurde, sieht die wichtigste Aufgabe der medizinischen Ausbildung darin, sie praxisnaher und studentenfreundlicher zu gestalten. Wie er betonte, ist seine Grundthese, dass der Dozent für die Studenten da ist und daran interessiert sein muss, möglichst gut vorbereitete, einfühlsame und teamfähige Ärzte auszubilden. Zu seinen Plänen gehört es, die Ausbildung stärker auf die Lerngewohnheiten der Generation Z auszurichten. Des Weiteren wird er einen Schwerpunkt auf die psychische Gesundheit der Studierenden und der Mitarbeiter sowie auf Familienfreundlichkeit im Universitätsleben legen.
„Wir sollten den Studierenden beibringen, wie man lernt und was Teamarbeit ist, denn das ist einer der größten Werte im Gesundheitswesen; wir müssen zusammenarbeiten, um das Beste für unsere Patienten zu erreichen“ – sagte Dr. Péter Nyirády, der neue Dekan der Fakultät für Medizin. Er betonte die Notwendigkeit, den Studierenden eine dynamische Denkweise zu vermitteln, die sie in die Lage versetzt, das exponentiell wachsende Wissen im Bereich der Medizin und der Gesundheitswissenschaften sinnvoll zu nutzen, anstatt ihnen einen einmaligen, querschnittlichen Lernansatz zu vermitteln.
Deshalb muss definiert werden, was absolut notwendig ist, um sicherzustellen, dass unsere neu qualifizierten Ärzte die Universität mit dem Wissen und den Fähigkeiten verlassen, die sie benötigen
– betonte er. In diesem Zusammenhang ist es eine wichtige Aufgabe der theoretischen Einrichtungen, das umfangreiche Wissen in einer Form zu vermitteln und zu hinterfragen, die eine komplexe und solide Grundlage für die medizinische Arbeit bietet. Dies erfordert ein gemeinsames Nachdenken zwischen den Theoretikern und den Klinikern“ – sagte er und fügte hinzu, dass dieser Ansatz bei der Gestaltung der Curricula, die ab September in Kraft treten werden, besonders berücksichtigt werde.
Dr. Péter Nyirády hält es für wichtig, dass seine Bewerbung als Dekan im Einklang mit den von Rektor Dr. Béla Merkely gesetzten Zielen formuliert wurde, und so ist es auch für ihn von höchster Priorität, die Semmelweis Universität zu den TOP 100 Hochschuleinrichtungen der Welt zu bringen. „Ich bin stolz darauf, sagen zu können, dass die Fakultät für Medizin (ÁOK) das Flaggschiff der Universität ist, und wenn dieses Schiff gut läuft, wird es der gesamten Universität helfen, sich vorwärtszubewegen“ – sagte er. Unter Beibehaltung der aktuellen Werte sieht er die Weiterentwicklung der Medizinischen Fakultät und die Verbesserung der medizinischen Ausbildung als seine wichtigste Aufgabe an, wobei er sich besonders darauf konzentriert, die Ausbildung praxisnäher und studentenfreundlicher zu gestalten. Beides sind auch die wichtigsten Botschaften der am 1. September in Kraft tretenden Curriculumreform 2.0, an deren Entwicklung auch Dr. Péter Nyirády beteiligt war und für deren erfolgreiche Umsetzung er sich, wie er sagte, persönlich verantwortlich fühlt.
Für Dr. Péter Nyirády ist der Ansatz, dass die Universität und die Dozenten für die Studierenden da sind, von grundlegender Bedeutung. Sein Vorgänger Dr. Miklós Kellermayer habe den Studierenden besondere Aufmerksamkeit gewidmet, und Rektor Dr. Béla Merkely sei ein ständiges Beispiel dafür, dass sie als gleichberechtigte Partner behandelt werden. Darüber hinaus hat er dank seiner Tochter, die Medizinstudentin vom fünften Jahrgang der Semmelweis Universität ist, und seinen Gesprächen mit der Studentischen Selbstverwaltung (HÖK) bei der Zusammenstellung seiner Bewerbung zusätzliche Informationen über die Bedürfnisse der Studierenden aus erster Hand erhalten.
Er plant, sich darauf zu konzentrieren, die Ausbildung besser an die Lerngewohnheiten der Generation Z anzupassen, indem ein Ziel ist, den Lehrplan auch in audiovisueller Form anzubieten. Podcasts, die bei jungen Menschen sehr beliebt sind, sowie die Erstellung von prägnanten Notizen in Form kleiner Broschüre sind weitere Optionen, die es zu nutzen gilt.
Als Beispiel nannte der Dekan das von der Városmajor Herz- und Gefäßklinik zusammengestellte Taschenbuch, das alle Aspekte der Kardiologie enthält, die ein Student braucht, um Arzt zu werden und seine Prüfungen zu bestehen. Eine ähnliche Broschüre gibt es bereits in der Klinik für Pulmologie und der Klinik für Innere Medizin und Onkologie, und demnächst wird sie auch im Thema Urologie erscheinen.
Dr. Péter Nyirády sagt, dass das Prüfungsergebnis die Qualität der Ausbildung am besten widerspiegelt und dass beim Lehrer, bei dem die Durchfallquote sehr hoch ist, etwas nicht richtig läuft. Seiner Meinung nach ist es wichtig, genau zu definieren, welche Mindestkenntnisse für eine erfolgreiche Prüfung in jedem Bereich erforderlich sind, und man muss alles tun, um sicherzustellen, dass diese Kenntnisse so objektiv wie möglich bewertet werden. Für einen effektiven Wissenstransfer müssen die Studierenden motiviert werden, weiter zu lernen, denn wie im Sport lassen sich gute Ergebnisse nur durch regelmäßiges Training erzielen. Als Beispiel nannte er die Vorgehensweise des Instituts für Physiologie, wo die Studierenden zu Beginn der Praktika einen Test mit 10 Fragen zu dem zuvor behandelten Stoff schreiben.
Unterstützt wird Dr. Péter Nyirády von drei Prodekanen. 70 Prozent des Personals der Hochschule sind Frauen, deshalb hält er es für wichtig, dass mit Dr. Veronika Müller zum ersten Mal in der Geschichte der ÁOK eine Frau unter den Prodekanen ist. Die Direktorin der Klinik für Pulmologie wird auch eine Schlüsselrolle bei der noch engeren Zusammenarbeit mit dem Asklepios Campus Hamburg und bei der Vereinheitlichung der Ausbildung spielen. Die Funktion des Prodekans für Wissenschaft übernimmt Dr. Attila Mócsai, Direktor des Instituts für Physiologie, ein exzellenter Pädagoge mit einer Forschungsleistung, auf die die gesamte Universität stolz sein kann“ – sagte er. Zum Prodekan für Bildung wurde Dr. György Purebl, Direktor des Instituts für Verhaltenswissenschaften, ernannt, der nicht nur eine wichtige Rolle bei der Entwicklung der Curriculumreform 2.0 gespielt hat, sondern auch ein Garant für eine Denkweise ist, die die mentale Gesundheit in den Vordergrund stellt“ – betonte der Dekan.
Der Dekan betonte, dass eine starke Institution mit einem starken Image wie die Semmelweis Universität die Aufgabe hat, soziale Verantwortung zu übernehmen, Talente auf nationaler Ebene aufzuspüren und, wenn nötig, sie zu unterstützen. Zu diesem Zweck wird an der Universität ein einzigartiges nationales Programm initiiert, in dessen Rahmen ein kostenloses Online-Vorbereitungsprogramm für begabte Studenten, die in schwierigen sozialen Verhältnissen leben, organisiert wird.
Eine deutliche Verbesserung der Ranking-Positionen kann durch eine signifikante Steigerung der Forschungsreputation erreicht werden, daher ist es wichtig zu wissen, welche Institute mit welcher Art von Exzellenz dazu beitragen – betonte Dr. Péter Nyirády. Er fügte hinzu, dass die ÁOK eine führende Rolle bei der weiteren Stärkung der fakultätsübergreifenden internen Forschungsnetzwerke spielen sollte, um deren Stärken zu bündeln.
Der neue Leiter sieht das Programm „Familienfreundliche Universität“ als vierte Säule neben Lehre, Forschung und Medizin als eine wichtige Form der Anerkennung der Mitarbeiter. Deshalb will er darauf achtgeben, wie viele Patienten die einzelnen Kliniken im Rahmen dieses Programms behandeln. Ebenso wichtig sei es, das körperliche und geistige Wohlbefinden der Studierenden und Assistenzärzte zu verfolgen.
Ich glaube und bekenne, dass Talent ein Geschenk Gottes ist, und es ist unsere Pflicht und Verantwortung, es mit Demut, Hilfsbereitschaft und tiefem Einfühlungsvermögen zum Wohle der Patienten einzusetzen. Wir sollten nie vergessen, dass wir für die Patienten da sind, und diese Einstellung müssen wir den zukünftigen Ärzten als Vorbild vermitteln.
– betonte Dr. Péter Nyirády, der seine Rolle als Dekan als Dienst ansieht. Ich diene einerseits den Interessen der Studierenden und andererseits denen meiner Lehrerkollegen, und wie bei meinem Zimmer als Klinikdirektor der Fall ist, steht auch meine Dekanatstür immer für alle offen, um die Ziele der Fakultät und der Universität zu erreichen zu können.
Pálma Dobozi
Foto: Bálint Barta – Semmelweis Universität
Übersetzung: Judit Szlovák