Dr. Bernhard Eitel wurde von der Semmelweis Universität am 13. Mai in Budapest mit dem Titel „Ehrensenator der Semmelweis Universität“ ausgezeichnet. Die Titelverleihung fand im Semmelweis-Salon unter Anwesenheit der Universitätsleitung, angesehener Wissenschaftler und zahlreicher Gäste statt.

Die Ehrensenatorwürde wurde seit Gründung des Titels erst zehnmal verliehen. Mit der Titelverleihung möchte die Universität prominente in- und ausländische Persönlichkeiten auszeichnen, die sich über einen langen Zeitraum in herausragender Weise für die Belange der Semmelweis Universität eingesetzt und durch ihr persönliches Engagement und ihre sozialen Kontakte einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung der Universität geleistet haben.

Professor Eitel, Rektor Emeritus der Universität Heidelberg wurde als Auszeichnung dieser Titel verliehen, da er durch seine hingebungsvolle Arbeit zur Weiterentwicklung der mehr als 40-jährigen Kooperation zwischen der Semmelweis Universität und der Universität Heidelberg erfolgreich beitrug.

In der feierlichen Veranstaltung wurden die Teilnehmer, rund 50 Gäste aus Ungarn und auch vom Ausland wurden von Dr. Béla Merkely, Rektor der Semmelweis Universität begrüßt. Wie er sagte, ist für die Universität eine große Ehre und Freude, einen solch angesehenen Experten und Kollegen, den ehemaligen Rektor der Universität Heidelberg, der 16 Jahre die Institution geleitet hat, bei uns an der Universität begrüßen und feiern zu können. Die starke und intensive Kooperation auf dem Gebiet Bildung und Forschung mit der Universität Heidelberg blickt bereits über 40 Jahre zurück, unseren aktuellen Arbeitsplan, der die gemeinsame Arbeit und den Dozenten- und Studentenaustausch zwischen unseren Institutionen bis 2026 sichert, haben wir 2022 erneuert – erklärte der Rektor.

Die erneute Vereinbarung kann weitere Bereiche der Zusammenarbeit eröffnen, zusätzlich zu dem bestehenden Jellinek-Harry-Stipendiumsprogramm, das jedes Jahr sechs der besten Studierenden der Semmelweis Universität einen 10-monatigen Forschungsaufenthalt in Heidelberg und in Freiburg ermöglicht. Seit dem Beginn haben bereits mehr als 100 ungarischen Studierenden an dem Jellinek-Programm in Heidelberg teilgenommen.

Ich bin auch ein ehemaliger Jellinek-Stipendiat, verbrachte zwischen 1990-1993 zwei Jahre in Heidelberg, wo ich nach Beenden des Jellinek-Programms die Forschungen mit DAAD-Stipendium fortsetzen konnte

– erzählte der Rektor.

Außer des Jellinek-Programms gibt es einen regen wissenschaftlichen Austausch zwischen der Medizinischen Fakultät Heidelberg und der Semmelweis Universität. Eine wichtige Plattform der gemeinsamen Arbeit ist u.a. das Trilaterale Symposium, das alle zwei Jahre in Kooperation der Semmelweis Universität, der Universität Heidelberg und der Universität Freiburg in einer der drei Städte stattfindet. Nach der Begrüßungsrede und der Laudatio, die ebenso Professor Merkely vorgeführt hat, wurde Professor Eitel die Auszeichnung und einen für diesen feierlichen Anlass geschneiderte Talar übergeben.

 

In seiner Dankesrede bedankte sich Professor Eitel für die Auszeichnung und würdigte die guten Beziehungen der zwei Universitäten.

„Ich freue mich sehr, über die Ehrung und werde als Ehrensenator weiterhin ein engagierter Botschafter der Semmelweis Universität sein. Budapest ist eine sehr attraktive Stadt, die Semmelweis Universität eine sehr attraktive Adresse für Medizinerinnen und Mediziner. In diesem Sinne hoffe ich, dass sich die Zusammenarbeit intensiv fortsetzt.

Wissenschaftliche Kontakte sind gut, wenn sie aber durch persönliche Erfahrungen und Lokalkenntnis untermauert sind, dann ist dies noch viel besser, nachhaltiger und zukunftsweisender. Denn so entsteht auch ein wettbewerbsfähiges und menschennahes Europa, auf Grundlage unserer gemeinsamen Vergangenheit, gemeinsamer Werte, institutioneller Autonomie und individueller akademischer Freiheit in Forschung und Lehre, wir treiben Europa voran, weil wir durch Freiheit Kreativität fördern, und Zukunft schaffen zum Wohl der Menschen und letztlich der Gesellschaft als Ganzes. Gemeinsam unter Einsatz unserer verschiedenen Traditionen und Perspektiven, in Freundschaft verbunden und mit Optimismus die Zukunft gestaltend, so wollen wir gemeinsam voranschreiten. Dafür haben wir uns eingesetzt, setzen wir uns ein und werden uns einsetzen“ – formulierte Dr. Bernhard Eitel.

Dr. Bernhard Eitel ist ein weltweit anerkannter Experte auf dem Gebiet der Anwendung geographischer und geowissenschaftlicher Methoden in der Archäologie. Er studierte Geografie und Germanistik an der Universität Karlsruhe.

Von 1989 bis 1995 arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Stuttgart, wo er sich 1994 in Naturgeografie habilitierte. Von 1995 bis 2001 war er als Professor an der Universität Passau tätig, und ab 2001 wurde er zum Direktor des Geographischen Instituts der Universität Heidelberg, später zum Prodekan und schließlich 2007 zum Rektor ernannt. Seine 16-jährige Amtszeit als Rektor mit zweimaliger Wiederwahl war insbesondere geprägt von den erfolgreichen Anträgen in der Exzellenzinitiative und der Exzellenzstrategie, u.a. der Gründung der Fakultät für Ingenieurwissenschaften und der Beförderung der Health-Life Science Allianz Heidelberg Mannheim.

Prof. Eitel übte seit dem Anfang seiner Karriere zahlreiche Funktionen in verschiedenen wissenschaftlichen Gesellschaften und Gremien aus. Neben zahlreichen internationalen Ehrungen in Europa, den USA und Asien wurde er im Jahre 2011 mit dem französischen „Ordre des Palmes Académiques“ ausgezeichnet; 2015 wurde ihm die Ehrendoktorwürde der Comenius-Universität in Bratislava vergeben. Im Jahre 2019 verlieh ihm die Semmelweis Universität die Pro Universitate-Silbermedaille. 2021 bekam er die Goldmedaille der Karls-Universität in Prag sowie den Orden der aufgehenden Sonne mit Stern in Gold und Silberradius von der japanischen Regierung.

Im Anschluss an die Dankesrede folgte die Aufführung von Mozart – Flötenquartett A-Dur durch Inken Holm, Leticia Ákontz-Kiss. Tamás Fazekas und Emese Börcsök. Ein gemeinsames Abendessen im Budapester Burgviertel rundete den Tag ab, wo die eingeladenen Gäste neben dem leckeren Abendessen auch die Möglichkeit hatten, die herrliche Aussicht auf die Donau und die ungarische Hauptstadt zu bewundern.

Judit Szlovák – Direktorat für Internationale Beziehungen
Fotos: Bálint Barta – Semmelweis Universität