Was sind die wichtigsten Dinge, die wir relativ einfach in unser tägliches Leben integrieren und für unsere Gesundheit tun können? Im neuesten Teil unserer Serie gibt Dr. György Purebl, Professor und Direktor des Instituts für Verhaltenswissenschaften, Ratschläge für ausreichenden Schlaf – er ist eine der wichtigsten Säulen für eine gute Gesundheit, während schlechter Schlaf ein Zeichen von Krankheit sein und zu einer Vielzahl von Beschwerden führen kann.

Der Mensch verbringt ein Drittel seines Tages mit Schlafen, was beweist, wie wichtig dies für unsere Gesundheit ist“ – sagte Dr. György Purebl, Professor und Direktor des Instituts für Verhaltenswissenschaften. Er fügte hinzu: „Während des Schlafs durchlaufen in uns äußerst wichtige biologische und psychologische Veränderungen. „Europäische und nordamerikanische Studien zeigen, dass ein Drittel der Menschen mindestens einmal in ihrem Leben Schlafstörungen hat, die länger als einen Monat dauern. Noch mehr Menschen haben Schlafstörungen, die kürzer dauern“ – sagte er.

  1. Wenn Sie mehr als einmal im Monat schlecht schlafen, suchen Sie einen Arzt auf!

Laut Dr. György Purebl ist es nicht unbedingt ein Problem, wenn man eine oder zwei Nächte schlechter schläft, aber wenn man länger als einen Monat Probleme mit dem Schlaf hat, sollte man einen Arzt aufsuchen. Es ist nicht notwendig, sofort ein Schlafzentrum aufzusuchen, da die Ursachen für schlechten Schlaf wie Bluthochdruck oder Depressionen auch vom Hausarzt festgestellt werden können. Schlafprobleme können auch ein Zeichen dafür sein, dass etwas mit Ihrem Körper und seiner Funktion, die korrigiert werden muss, oder mit Ihrem Lebensstil nicht stimmt – und auch ein Mangel an erholsamem Schlaf kann zu Problemen führen: „Anhaltender Schlafmangel über Monate oder Jahre hinweg erhöht das Risiko für viele Krankheiten: Anhaltende Schlaflosigkeit kann zu Fettleibigkeit führen und erhöht das Risiko für Typ-2-Diabetes und Depressionen“ – erklärte der Professor.

  1. Solange Sie gut schlafen, sollten Sie keine Gedanken wegen weniger Schlaf machen!

Die durchschnittliche Schlafdauer in Europa beträgt 7-7,5 Stunden, aber wie viel Schlaf der Mensch braucht, kann von Person zu Person variieren. Dem Direktor zufolge spielen auch die Lebenssituation und der Lebensstil eine Rolle: Wer mehr Stress hat, an einer Krankheit leidet oder sich bei Prüfungen mehr konzentrieren soll, braucht eben mehr Schlaf. Manche Menschen kommen aber auch mit weniger Schlaf aus: Wenn man sich mit 6-7 Stunden Schlaf gut konzentrieren kann, sich glücklich, kreativ und ausgeglichen fühlt, hat im Grunde genommen genug geschlafen – also keine Angst vor zu wenig Schlaf! Wenn jemand jedoch selbst nach 10-12 Stunden Schlaf müde, schlaflos und lustlos ist, bedeutet dies, dass sein Schlaf von schlechter Qualität ist. Auch für die Schlafbedingungen gibt es keine festen Regeln. Der Direktor schlägt vor, dass jeder mit der Temperatur und der Dunkelheit des Raums experimentieren sollte, um zu sehen, wann er gut schlafen kann. Das Gleiche gilt für Matratzen und Kissen: Es gibt Unterschiede in orthopädischer und rheumatologischer Hinsicht, aber am besten sind die, auf denen man am besten schläft. „Im Idealfall sollten Sie in der Lage sein, unabhängig von Ihrer Umgebung gut schlafen zu können. Wenn Sie nur in Ihrem eigenen Zimmer, nur in einem bestimmten Bett gut schlafen können, gefährden Sie Ihren eigenen Schlaf, denn wenn sich Ihre gewohnten Lebensbedingungen auch nur ein bisschen ändern, verschlechtert sich Ihre Schlafqualität. Deshalb sollten wir versuchen, unabhängig von allen Parametern gut zu schlafen“ – sagte Dr. György Purebl.

  1. Bei schlechtem Schlaf versuchen Sie, jeden Tag zur gleichen Zeit aufzustehen!

Unser Biorhythmus reguliert stark unseren Schlaf – wenn Sie über einen längeren Zeitraum schlecht schlafen, versuchen Sie, Ihre morgendliche Aufstehzeit zu „verankern“, indem Sie jeden Tag zur gleichen Zeit aufstehen! Eine halbe Stunde Bewegung am Morgen an der frischen Luft wirkt sich ebenfalls positiv auf unseren Biorhythmus aus – selbst ein Teil des Weges zur Arbeit zu Fuß tut gut!

  1. Vor dem Schlafengehen sollten Sie etwas Entspannendes tun!

Es ist wichtig, sich in einer entspannten Umgebung auf die Nachtruhe vorzubereiten: Versuchen Sie, vor dem Schlafengehen etwas zu tun, das Sie entspannt und ablenkt. Das kann zum Beispiel Lesen sein. Wenn Sie dann immer noch nicht einschlafen können, wälzen Sie sich nicht im Bett hin und her, sondern stehen Sie auf – aber machen Sie nicht wieder die gleiche angenehme Tätigkeit wie vor dem Schlafengehen, sondern etwas, das Sie nicht mögen! So lernt unser Geist, dass er, wenn er nicht schläft, etwas Unangenehmes tut. Vermeiden Sie es, vor dem Schlafengehen elektronische Geräte zu benutzen, die blaues Licht ausstrahlen (Handys, Fernseher usw.)!

  1. Sie sollten einen gesunden Lebensstil führen!

Bewegen Sie sich ausreichend, ernähren Sie sich gesund, achten Sie auf Stress und dessen Bewältigung und führen Sie ein möglichst ausgeglichenes Leben. Ein gesunder Lebensstil hilft uns, gut zu schlafen – so wie es keine Gesundheit ohne guten Schlaf gibt!

Den ersten Teil unserer Serie über die Lunge finden Sie hier, den Teil über die Gesunderhaltung der Gelenke hier, unsere Ratschläge für eine gesunde Ernährung hier und die Tipps zur Gesundheit des Gehirns hier.

 

Ádám Szabó
Foto: Bálint Barta – Semmelweis Universität; iStock
Übersetzung: Judit Szlovák