Am 21. März 2024 schloss die erste Jahrgangsgruppe des Harvard Medical School Clinical Science Scholars Program in Boston ihr Studium ab. Das Postgraduiertenprogramm für klinische Forschung wird in drei aufeinanderfolgenden akademischen Jahren, von 2023 bis 2026, stattfinden.
Im Juli 2023 wurde mit einem Symposium an der Semmelweis Universität ein neunmonatiger Fortbildungskurs für Postdoktoranden, frischgebackene Absolventen und PhD-Studenten, Assistenzärzte und Kliniker aus Ungarn, Bulgarien, der Tschechischen Republik, Rumänien, Serbien, der Slowakei und der Türkei gestartet. Von den 57 Teilnehmern kamen 27 von der Semmelweis Universität, die ein breites Spektrum medizinischer Fachrichtungen vertraten, darunter Kardiologie, Onkologie, Pädiatrie, Gynäkologie, Zahnmedizin, Radiologie, Psychologie, Neurologie, Pneumologie, Anästhesie, Gastroenterologie und Urologie. Für 50 Bewerber stellte die Nationale Stiftung für Gesundheit und medizinische Bildung außerdem ein Stipendium zur Verfügung, das die Hälfte der Studiengebühren abdeckt.
Nach der Eröffnungsveranstaltung in Budapest wurde der Kurs mit einem Online-Workshop im November 2023 fortgesetzt und mit einer Trainingswoche in Boston im März 2024 abgeschlossen. In diesem Workshop wurden auch drei der besten Projekte vorgestellt, die während des Programms entstanden sind und in denen die Teilnehmer Vorschläge für Forschungsförderungsanträge erarbeitet haben.
Auf dem abschließenden Workshop hielten auch Dozenten der Harvard Medical School Podiumsdiskussionen und Fachvorträge für die Teilnehmer. Privatdozent Dr. Sagar Nigwekar veranschaulichte anhand einer Fallstudie die Möglichkeiten, bestehende Therapien neu zu überdenken. Die Redakteure von Fachzeitschriften diskutierten unter der Moderation von Dr. Jamie Robertson, Assistenzprofessor für Chirurgie, aktuelle Themen aus wissenschaftlichen Publikationen. Eine Präsentation von Dr. Aneesh Singhal, außerordentlicher Professor für Neurologie, lieferte Vorschläge für die Anwendbarkeit der 7 „C“-Modelle in der internationalen Forschung. Dr. Susan Kornetsky, Direktorin der Abteilung für klinische Forschung am Boston Children’s Hospital untersuchte anhand von Fallstudien die Funktionsweise von institutionellen Aufsichtsgremien. Dr. Ajay Singh, stellvertretender Dekan für postgraduale medizinische Ausbildung, referierte über das Publizieren in Zeitschriften mit hohem Impact; Dr. Sayeed Malek, Assistenzprofessor für Chirurgie, stellte das Problem der Führungskrise anhand einer Fallstudie dar; und Dr. Su Chu, außerordentliche Professorin am Channing Laboratory in Harvard, referierte über Omics-Studien. Eine halbtägige Sitzung befasste sich mit den Herausforderungen des Veränderungsmanagements und der Konfliktlösung, geleitet von Dr. Melvyn Menezes, außerordentlicher Professor an der Boston University. Dr. Krisztina Fischer, Programmdirektorin, veranstaltete ein Alumni-Panel, und zum Abschluss der Trainingseinheiten fand eine Reflexion über die Anwendung des erworbenen Wissens statt, die von Dr. Djøra Soeteman, Programmdirektorin, geleitet wurde.
Die Teilnehmer, die das Programm erfolgreich absolviert haben, erhielten am letzten Tag des Workshops ihre Zertifikate, und am Abend zuvor feierten die Teilnehmer, Organisatoren und Dozenten den Abschluss des Programms mit einem Galadinner im Harvard Club in Boston.
Dr. Béla Merkely, Rektor sagte, dass den Teilnehmern zahlreiche Techniken im Thema – wie man Fragen richtig stellt – vermittelt wurden. Mit dem erworbenen Wissen sind die Absolventen nun in der Lage, selbstbewusst klinische Studien vorzubereiten und durchzuführen, Forschungsdaten zu analysieren und zu interpretieren, erfolgreich Fördermittel zu beantragen und klinische Teams zu leiten. Das Programm hat die Teilnehmer mit einem Höchstmaß an Fähigkeiten ausgestattet, um klinische Daten zu beobachten, Hypothesen zu formulieren und zu testen.
„Das einzigartige Trainingsprogramm war auch eine großartige Gelegenheit, wissenschaftliche Verbindungen über Grenzen und Kontinente hinweg aufzubauen. Und wir wissen, dass Fortschritt und Erfolg im Bereich der Medizin- und Gesundheitswissenschaften heute nur durch internationale Zusammenarbeit erreicht werden können. Herausragende Ergebnisse werden erzielt, wenn wir das uns zur Verfügung stehende Wissen teilen und koordinieren.“ – betonte Dr. Béla Merkely.
Judit Szabados-Dőtsch
Foto: Liesl Clark
Übersetzung: Judit Szlovák