Die von den Leitern der Semmelweis Universität und des Internationalen Kinderrettungsdienstes im Semmelweis Salon in Budapest, Ungarn, unterzeichnete Kooperationsvereinbarung zielt darauf ab, bedürftige Kinder in Ungarn und im Ausland medizinisch zu versorgen, gemeinsame Vorsorgeprogramme und Schulungen durchzuführen sowie klinische und andere therapeutische Möglichkeiten anzubieten. Die Partnerschaft besteht seit mehr als drei Jahrzehnten, wobei mehr als eine halbe Million Kinder von der Betreuung profitiert haben und viele Semmelweis-Ärzte auch heute noch als Freiwillige an den Programmen beteiligt sind.
Der Internationale Kinderrettungsdienst (IKR) hilft ungarischen Mitbürgern innerhalb und außerhalb der Grenzen Ungarns, die aus sozialen oder anderen Gründen Schwierigkeiten beim Zugang zu einer angemessenen Gesundheitsversorgung haben. Sie bieten kranken und pflegebedürftigen Kindern besondere Unterstützung und leisten eigene Gesundheitsdienste und ergänzende Therapie- und Rehabilitationseinrichtungen wie z. B. “Reittherapie” – sagte Dr. Béla Merkely bei der Eröffnung der Veranstaltung. Die Semmelweis Universität stellt unter anderem Spezialisten für die Screening-Programme des Dienstes zur Verfügung, beteiligt sich an der Betreuung der untersuchten Patienten und bietet den fachlichen Hintergrund zu Weiterbildungsprogramme.
Der Dienst trägt auch dazu bei, den Studierenden der Fakultät für Gesundheitswissenschaften praktische Möglichkeiten zu bieten, und ihre spezialisierten Therapien stehen auch den Patienten der Universität offen. Er betonte, dass die Partnerschaft für beide Seiten von Vorteil ist.
Im Einklang mit der regionalen Führungsrolle der Einrichtung können unsere Mitarbeiter an Fortbildungen außerhalb unserer Grenzen auch teilnehmen, und unsere Studenten und jungen Assistenzärzte erhalten die beste und nützlichste Gelegenheit, praktische Erfahrungen im wahren Leben zu sammeln. Und der Internationale Kinderrettungsdienst wird von einer Universität mit 250-jähriger Tradition unterstützt, die über einen erstklassigen fachlichen Hintergrund und begeisterte, engagierte Studenten verfügt.
– betonte er.
“Als sich die Dozenten und Ärzte der Semmelweis Universität und der Internationale Kinderrettungsdienst zusammentaten, um ihre Ressourcen, ihren Willen und ihre Fähigkeiten zu bündeln, um die bedürftigsten oder verletzlichsten ungarischen, ausländischen oder nicht-ungarischen Kinder zu heilen, taten sie sich auf die direkteste Weise zusammen, um die Zukunft zu retten” – sagte Dr. László Kövér. Der Präsident des ungarischen Parlaments und Vorsitzende des ungarischen Verbandes der IKR sagte, die Zukunft sei das Kind, und das gelte für die Familien, die Nation und die Gesellschaft. Im Laufe der Geschichte des Dienstes haben mehr als eine halbe Million Kinder körperliche und geistige Heilung erhalten oder eine bessere Chance dazu bekommen – sagte er.
Er dankte auch den Ärzten und Mitarbeitern der Universitätskliniken für ihre Menschlichkeit, Offenheit und Hilfsbereitschaft gegenüber den Kindern, die vom Kinderrettungsdienst zur medizinischen Behandlung oder in einigen Fällen zu lebensrettenden Eingriffen und Operationen geschickt wurden.
Mit der jetzigen Vereinbarung wird eine gut etablierte Beziehung gestärkt und weiter ausgebaut” – betonte Dr. Attila Szabó. Der Vizerektor und Präsident des klinischen Zentrums fügte hinzu, dass international anerkannte Experten der Semmelweis Universität die Aktivitäten des Dienstes sowohl im In- als auch im Ausland bei Screening-Programmen und Fortbildungen unterstützen.
“Patienten, vor allem Kinder, die nicht oder nicht in der erforderlichen Qualität versorgt wurden, behandelt man im Klinischen Zentrum der Universität, hauptsächlich in der Kinderklinik. Unsere Spezialisten unterstützen auch die medizinische Fortbildung”
– betonte er.
Der Vizerektor wies darauf hin, dass unter den Teilnehmern der Veranstaltung viele Fachleute sind, die sowohl angesehene Mitglieder der Semmelweis Universität als auch Freiwillige des Internationalen Kinderrettungsdienstes sind. Die in dieser Zusammenarbeit gewonnenen Erfahrungen wirken sich auf die Zukunft der jungen Kollegen, auf ihre Lebensperspektive und auf die Arbeit aller positiv aus” – sagte Dr. Attila Szabó.
Der Kern des 108-köpfigen Teams von freiwilligen Ärzten des Internationalen Kinderrettungsdienstes besteht aus Mitarbeitern der Semmelweis Universität; zusätzlich zu den Helfern aus fast allen Krankenhäusern des Landes, die sie bei ihren Programmen unterstützen, werden sie auch über die Grenze begleitet – betonte Dr. Péter Edvi, Präsident der Internationalen Kinderrettungsdienst-Stiftung.
Er fügte hinzu, dass wenn man die Helfer und Assistenten, die an dieser Arbeit beteiligt sind, hinzuzählt, würde die Zahl 180-200 betragen, was eine enorme Kollaboration darstellt.
Vor vielen Jahren war die Zahnmedizin der erste Bereich, in dem sie zusammenarbeiteten, sie hatten eine mobile Praxis betrieben und schon damals war klar, dass sie dabei mit guten Fachleuten zusammenarbeiten konnten” – erinnerte der Leiter des Dienstes. In seiner Ansprache wies er darauf hin, dass viele seiner ehemaligen Kollegen eine wissenschaftliche Laufbahn eingeschlagen und akademische Abschlüsse erworben haben, von denen einige heute Professoren sind. Dr. Edvi ermutigt auch die jungen Ärzte von heute, sich an ähnlichen Kooperationen zu beteiligen, die zu ihrer künftigen beruflichen Entwicklung ebenso beitragen können.
Róbert Tasnádi
Foto: Bálint Barta – Semmelweis Universität
Übersetzung: Judit Szlovák