Zum ersten Mal in Ungarn wurde in der Klinik für Chirurgie, Transplantation und Gastroenterologie der Semmelweis Universität eine Lebertransplantation durchgeführt, die zwei Menschen – einem kleinen Mädchen und einem erwachsenen Mann – durch die Teilung eines ungarischen Spenderorgans das Leben rettete. Den Patienten geht es seit der Operation am 2. Dezember gut.

Ein 3-jähriges Mädchen wurde wegen Leberversagens unbekannter Ursache auf die Notfalltransplantationsliste gesetzt und in der Kinderklinik der Semmelweis Universität behandelt. Es ist selten, dass ein so kleines Kind ein Spenderorgan in der richtigen Größe hat, und der ernste Zustand des Kindes erforderte einen dringenden Eingriff.

Daher ist es besonders erfreulich, dass über das Organvergabesystem von Eurotransplant kürzlich ein ungarisches Spenderorgan eingetroffen ist, das sich nach seiner Teilung als geeignet erwies, um den kleineren Teil einem kranken Kind und den größeren Teil einem 35-jährigen jungen Mann mit Leberkrebs zu transplantieren – sagte Dr. László Piros.

Der außerordentliche Professor an der Klinik für Chirurgie, Transplantation und Gastroenterologie (STéG) sagte:

Die Besonderheit dieser Operation besteht darin, dass das Organ in ein kleineres und ein größeres Stück – im medizinischen Fachjargon: zwei Transplantate – geteilt wurde, und zwar am selben Ort, an dem auch die Transplantationen durchgeführt wurden.

Wie alle Organtransplantationen erforderte auch diese eine besonders gut organisierte Teamarbeit. Das Team der Klinik für Chirurgie, Transplantation und Gastroenterologie der Semmelweis Universität reiste aufs Land, um das Spenderorgan zu holen, und die Leber wurde unter der Leitung vom Facharzt Dr. Mátyás Hamar entnommen.

Das Organ gelangte über das Eurotransplant-Netz und die Organ-Koordinierungsstelle des Nationalen Blutspendedienstes zur STéG, wo das Spenderorgan dank der Arbeit eines Teams aus Transplantationschirurgen, Anästhesisten, OP-Schwestern, Anästhesie-Assistenten, OP-Assistenten, Krankenschwestern und anderen zwei Leben retten konnte.
Dr. László Piros és Dr. Tamás Benkő

Die Teilung der Lebergefäße und -gewebe und die Operation des Kindes wurde von Dr. Tamás Benkő, außerordentlicher Professor, Dr. Balázs Rózsa, Facharzt, Dr. László Piros und seinem Team durchgeführt, danach folgte die Operation des jungen Erwachsenen im angrenzenden Operationssaal unter der Leitung von Dr. László Piros, mit Unterstützung von Dr. Gergely Huszty, Assistenzprofessor und mehreren Fachärzten. Während der Eingriffe gab das Anästhesieteam unter Leitung des Chefarztes Dr. Balázs Füle die Unterstützung.

Der lebertransplantierte Patient

Der junge Mann wurde kurz nach der Operation auf der Station aufgenommen und konnte nach zweiwöchiger Genesung entlassen werden. Das kleine Mädchen wurde zur weiteren Beobachtung in die Kinderklinik verlegt und wird bald nach Hause entlassen, sagte Dr. Antal Dezsőfi-Gottl, Außerordentlicher Professor, der behandelnde Arzt des Kindes.

Eine weitere ähnliche Lebertransplantation wurde am 3. Januar an der Semmelweis Universität durchgeführt, bei der ebenfalls zwei Leben durch ein Organ gerettet wurden: ein 20 Monate alter Junge, der an einer verstopften Lebervene litt, und ein erwachsener Mann, der mit dem Hepatitis-B-Virus infiziert war. Die Operationen verliefen gut und der Mann wird in der STéG sowie das Kind in der Kinderklinik behandelt.

 

Orsolya Dávid
Photo: Bálint Barta, Attila Kovács  – Semmelweis Universität
Übersetzung: Judit Szlovák