Einer 24-jährigen Patientin, die an akuter lymphatischer Leukämie erkrankt war und sich einer Chemo- und Strahlentherapie unterzog, wurde am Mittwoch von Ärzten der Semmelweis Universität als erste Patientin in Ungarn ihr eigenes, drei Jahre lang eingefrorenes Ovarialgewebe zurück in ihren Körper transplantiert, damit sie in Zukunft ein Kind bekommen kann.

Vor drei Jahren wurde bei der 24-jährigen Dalma eine bösartige Krebserkrankung des Blutsystems, eine akute lymphoide Leukämie, diagnostiziert, für die sie eine Chemotherapie, eine Knochenmarktransplantation und eine Strahlentherapie erhielt – sagte Dr. Attila Bokor, außerordentlicher Professor. Der Leiter der Abteilung für minimalinvasive Chirurgie an der Klinik für Geburtshilfe und Gynäkologie der Semmelweis Universität betonte, dass vor Beginn der Therapie einer der Ovarien der Patientin entfernt und eingefroren wurde, damit deren Gewebefragmente später retransplantiert werden können.

Da die Patientin seit drei Jahren symptomfrei ist, aber keine Hormone mehr produziert und die in ihrem Körper verbliebenen Ovarien nicht mehr funktionsfähig sind, wurden ihr am 13. Dezember mittels eines laparoskopischen (Schlüsselloch-)Verfahrens drei Ovarialgewebestücke zurück in den Körper transplantiert, um die Fruchtbarkeit wiederherzustellen. Die Gewebefragmente der Ovarialrinde wurden an der Oberfläche der nicht mehr funktionierenden Eierstöcke angebracht.

Der chirurgische Eingriff, der erste dieser Art in Ungarn, wurde von Dr. Attila Bokor und Dr. László Piros, stellvertretendem Direktor der Klinik für Chirurgie, Transplantation und Gastroenterologie, durchgeführt.

Der Patientin geht es gut und sie ist zu Hause auf dem Weg der Besserung.

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Eszter Kovács
Porträtfoto: Barta Bálint – Semmelweis Egyetem, OP-Saal Fotos: Attila Kovács – Semmelweis Universität
Übersetzung: Judit Szlovák