Am 17. Oktober fand im Városmajor Herz- und Gefäßzentrum zum ersten Mal ein internationales Symposium über Sportkardiologie statt, mit dem Ziel, aktuelle Fragen von diesem Bereich zu erörtern und das Wissen unter Mitwirkung von Experten zu erweitern. Im Rahmen des Symposiums ging es unter anderem um die Gegenwart und Zukunft der Sportkardiologie, die Rolle der Diagnostik und der genetischen Tests.

Der Rektor der Semmelweis Universität, Dr. Béla Merkely, eröffnete die Veranstaltung, indem er in seiner Begrüßungsrede darauf hinwies, dass das Városmajor Herz- und Gefäßzentrum seit 2018 auch sportkardiologische Leistungen im Rahmen der Abteilung für Sportkardiologie erbringt, in der jährlich etwa 1500 Sportler medizinisch untersucht werden. Seitdem ist die Sportmedizin fester Bestandteil des universitären Curriculums, das mit der Errichtung des Zentrums für Sportkardiologie am 1. Juni 2023 unter der Leitung von Dr. Hajnalka Vágó erweitert wurde. „Wir sind stolz auf unsere Leistungen in der Sportkardiologie. Unsere Kollegen spielen eine aktive Rolle bei der medizinischen Betreuung von Sportveranstaltungen, wo es sowohl um die Unterstützung von ungarischen Mannschaften, die an Wettkämpfen in Ungarn, als auch von ungarischen Mannschaften, die im Ausland spielen, geht.“ – sagte Dr. Béla Merkely in seiner Rede. Bei der Vorstellung der Universität erwähnte der Rektor, dass das Városmajor Herz- und Gefäßzentrum zu den 50 besten kardiologischen Einrichtungen der Welt gehört.

Der erste Fachvortrag wurde von Dr. Domenico Corrado von der Universität Padua über die modernen Klassifizierungen von Phänotypen und Ätiologie der arrhythmogenen Kardiomyopathie gehalten. Die Konferenz wurde mit einem Vortrag von Dr. Jürgen Scharhag fortgesetzt, einem Spezialisten des Lehrstuhls für Sportmedizin an der Universität Wien, der sich sowohl in der deutschen als auch in der österreichischen sportkardiologischen Forschung bestens auskennt. Dr. Scharhag präsentierte seine Erfahrungen und Schlussfolgerungen aus der klinischen Forschung und Praxis. Die Universität Padua vertrat Dr. Alessandro Zorzi, der die Prävalenz von ventrikulären Extrasystolen bei Sportlern untersuchte. Dr. Francesca Graziano, derzeit Residenzärztin in Padua und PhD-Studentin unter der Leitung von Dr. Hajnalka Vágó, stellte die Ergebnisse ihrer Doktorarbeit über den plötzlichen Herztod bei Kindern vor.

Unter den Rednern aus Ungarn waren einige Spitzenkräfte auf ihrem Gebiet, die ihre Forschungsergebnisse vorstellten. Unter anderem sprach Dr. Hajnalka Vágó über die häufigsten strukturellen Myokarderkrankungen bei ungarischen Sportlern und darüber, wie diese vom physiologischen Sportherz unterschieden werden können. Dr. Csaba Bödör, Leiter der Forschungsgruppe für Molekuläre Onkohämatologie im Institut für Pathologie und experimentelle Krebsforschung der Semmelweis Universität sprach über den genetischen Hintergrund von Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Sportlern. Wie sein Vortrag ergab, können genetische Marker in vielen Fällen das Auftreten von Krankheiten mit einer guten Wahrscheinlichkeit vorhersagen, aber es gibt auch Fälle, in denen keine genetische Veranlagung festgestellt werden kann, der Sportler jedoch an einer Art von Herzproblem leidet. Dr. Liliána Szabó, die neben Semmelweis Universität auch die Queen Mary University of London vertrat, analysierte die kardiovaskuläre Anpassung im Rahmen einer großen Kohortenstudie mit Hilfe eines umfassenden CMR-Untersuchung.

„Das Symposium wurde zum ersten Mal von dem Lehrstuhl für Sportmedizin der Semmelweis Universität organisiert, aber in der kommenden Zeit möchten wir weitere ähnliche Symposien in anderen Bereichen der Sportmedizin veranstalten. „Dies war wohl das erste internationale Symposium über klinische Sportkardiologie auf nationaler Ebene, bei dem renommierte Experten von mehreren Universitäten Vorträge hielten“ – sagte Dr. Hajnalka Vágó, Organisatorin der Veranstaltung, und dann fügte sie hinzu: „Das Symposium war eine hervorragende Gelegenheit, lokale Fachleute weiterzubilden und wissenschaftliche Kooperationen vorzubereiten. Diesbezüglich planen wir, in der kommenden Zeit eine wissenschaftliche und bildungsbezogene Vereinbarung auch zu schließen.“

An dem eintägigen Symposium nahmen 13 Referenten teil, und das Publikum von etwa 80 Personen wurde hauptsächlich von der Ungarischen Gesellschaft für Kardiologie und der Ungarischen Gesellschaft für Sportmedizin sowie von anderen Ärzten des Városmajor Herz- und Gefäßzentrums und der Semmelweis Universität vertreten. Die Veranstaltung wurde im Rahmen des Projekts TKP2021-NKTA-46 mit Unterstützung des Ministeriums für Innovation und Technologie aus dem Nationalen Fonds für Forschungsentwicklung und Innovation, durch Finanzierung des Förderungsprogramms TKP2021-NKTA verwirklicht.

Galerie

6bilder

Mária Sánta
Photo: Bálint Barta — Semmelweis Universität
Übersetzung: Judit Szlovák