Dr. Katalin Karikó wurde von der Königlichen Schwedischen Akademie mit dem Nobelpreis für Medizin 2023 ausgezeichnet. Sie erhielt die Auszeichnung gemeinsam mit ihrem US-amerikanischen Forscherkollegen Drew Weissman für die Schaffung der Grundlagen der mRNA-basierten Medizin, die zur raschen Entwicklung und praktischen Anwendung neuartiger Impfstoffe gegen Coronavirus geführt hat. Letztes Jahr erhielt Dr. Katalin Karikó von Dr. Béla Merkely, Rektor der Semmelweis Universität, den Semmelweis-Budapest-Award, die renommierteste Auszeichnung der Semmelweis Universität. Ein Videointerview hierzu finden Sie in unserem Artikel.
“Wenn junge Menschen sich überlegen, was sie tun wollen, womit sie ihr Leben verbringen wollen, sage ich ihnen, dass es etwas Wichtiges und dringend Notwendiges sein sollte. Und selbstverständlich sollten sie Spaß an dem haben, was sie tun” – sagte Dr. Katalin Karikó in einem Interview mit Mitarbeitern der Semmelweis Universität anlässlich der Verleihung des Semmelweis Budapest Award im vergangenen Dezember. In dem Video, das vor kurzem auf dem YouTube-Kanal der Semmelweis Universität veröffentlicht wurde, spricht Dr. Katalin Karikó auch darüber, wie sie sich fühlt, wenn sie mit Ignác Semmelweis verglichen wird, was sie von ihren Eltern gelernt hat und wie es ist, von der Leidenschaft und Aufregung ihrer Arbeit an einer Forschungsfrage mitgerissen zu werden.
Bei der Preisverleihung an der Semmelweis Universität im vergangenen Jahr betonte Rektor Dr. Béla Merkely, dass Dr. Katalin Karikó eine Frau ist, die von Beginn an, seit Ende der siebziger Jahre mit Entschlossenheit forscht und experimentiert. Sie sah in der mRNA-Technologie bereits damals eine neue Behandlungsmethode, als noch niemand daran gedacht hatte. Sie blieb hartnäckig, als niemand an sie glaubte, und arbeitete entschlossen weiter, auch wenn sie auf Schwierigkeiten und Hindernisse stieß.
Ihre Entdeckung hat das Leben von Millionen von Menschen gerettet, und dank ihr können wir heute in einer wesentlich sicheren Welt leben, weil wir eine Waffe gegen das COVID-19-Virus haben”, betonte er. “Wir danken Ihnen dafür, dass Sie uns gelehrt haben, das erstaunliche Potenzial der mRNA-Technologie nicht nur zu sehen, zu verstehen und zu schätzen, sondern es auch zu nutzen und einzusetzen. Diese Dankbarkeit wird durch den Preis zum Ausdruck gebracht, den wir gerade verliehen haben und mit dem nicht nur die herausragende Arbeit des Wissenschaftlers, sondern auch die Exzellenz des Menschen gewürdigt wird: ihre einzigartige Beharrlichkeit und bewundernswerte Hartnäckigkeit” – betonte der Rektor bei der Preisverleihung im letzten Dezember.
Der Nobelpreis ging an Katalin Karikó und Drew Weissman für ihre Entdeckungen zur Nukleosidmodifikation, dank derer ein wirksamer mRNA-basierter Impfstoff gegen Covid-19 entwickelt werden konnte, so das Nobelpreiskomitee. Die Preisträger haben mit ihren bahnbrechenden Erkenntnissen, die unser Verständnis über die Interaktion zwischen mRNA und dem Immunsystem grundlegend verändert haben, zu einer rasanten Entwicklung von Impfstoffen in einer Zeit beigetragen, in der eine der größten Bedrohungen für die menschliche Gesundheit der heutigen Zeit bestand” – berichtete das MTI.
Dr. Katalin Karikó ist die dritte Nobelpreisträgerin ungarischer Nationalität und die erste ungarische Frau, die diesen Preis erhielt.
Katalin Karikó, eine mit dem Széchenyi-Preis ausgezeichnete Biochemikerin und Forschungsbiologin, wurde 1955 in Szolnok, Ungarn, geboren und schloss 1978 ihr Studium an der Universität Szeged ab, wo sie auch promovierte. Bis 1985 war sie MTA-Stipendiatin (Ungarische Akademie der Wissenschaften) am Labor für Nukleotidechemie des Instituts für Biophysik des SZBK (Biologisches Forschungszentrum Szeged) und forschte anschließend an der Temple University in Philadelphia und an der University of Health Sciences in Bethesda. Im Jahr 1989 wurde sie an die University of Pennsylvania berufen, wo sie bis 2013 lehrte und forschte, als sie Vizepräsidentin von BioNTech RNA Pharmaceuticals wurde. (MTI)
Pálma Dobozi
Photo: Bálint Barta – Semmelweis Universität
Übersetzung: Judit Szlovák