Im Salon der Semmelweis Universität wurde Mitte September ein Bridgeturnier veranstaltet, an dem neben den Semmelweiser Bürgern auch Spieler von der Universität Debrecen teilnahmen. Dr. Alán Alpár, Vizerektor für internationales Studium und Leiter der Bridge-Abteilung des Semmelweis-Sportclubs, wünscht sich ein aktives Bridge-Leben an der Universität und organisiert daher neben Wahlfachkursen für Studierende auch Spielmöglichkeiten für Universitätsmitarbeiter.

Die Bridge-Abteilung des Semmelweis Sport Clubs wurde im Herbst 2021 gegründet, nachdem Rektor Dr. Béla Merkely die Universitätsleitung dazu ermutigt hatte, dem Sport besondere Aufmerksamkeit zu schenken, da er ein wichtiger Bereich an der Semmelweis Universität als medizinische und gesundheitliche Universität ist. Bridge ist wie Schach ein wichtiger Denksport, der die Menschen zusammenbringt, und deshalb habe ich beschlossen, die Bridge-Abteilung zu gründen” – erinnert sich Dr. Alán Alpár. Der Vizerektor für internationales Studium sagt: Bridge hat nicht nur in Ungarn, sondern auch im Ausland eine lange Tradition. “Ich habe zwei Jahre lang in Schweden gelebt, wo von Managern erwartet wurde, dass sie mindestens eines der drei wichtigen Dinge gut können: Kochen, Golf oder Bridge” – sagt er.

Nach Ansicht des Abteilungsleiters des Sportclubs gibt es immer noch viele Vorurteile gegenüber Kartenspielen. Dabei ist Bridge ein verantwortungsvolles Spiel, bei dem wir nicht nur für uns selbst, sondern auch für unseren Partner verantwortlich sind. In diesem Spiel ist von Glück keine Rede: Paare und Hände sind in Runden strukturiert, so dass jeder die gleiche Karte spielt und man dann vergleicht, wer was daraus spielen kann – so dass es am Ende wirklich darauf ankommt, wer besser gespielt hat” – betonte er. Dr. Alán Alpár spielt schon seit seiner Schulzeit Bridge. Als er die Abteilung einrichtete, wandte er sich an den zertifizierten Spieler und Bridgelehrer István Dénes, der die Aufgabe übernahm und nun im vierten Semester einmal wöchentlich 90 Minuten lang Studenten Bridge in englischer Sprache unterrichtet. Der Kurs erfreut sich großer Beliebtheit, und die Plätze sind sofort ausgebucht worden.

Aufgrund der Beliebtheit werden nun Bridge-Veranstaltungen auch für Mitarbeiter der Semmelweis Universität im Institut für Anatomie, Histologie und Embryologie organisiert. An der ersten Veranstaltung nahmen mehr als 20 Spieler teil, und es ist geplant, in Zukunft alle zwei Wochen zu spielen. An diesem ersten Bridgeturnier nahmen mehrere Mitarbeiter der Semmelweis Universität teil: Die Veranstaltung stand nicht nur Universitätsangehörigen, sondern auch Mitarbeitern der anderen medizinischen Fakultäten in Ungarn offen; die einzige Bedingung für die Teilnahme war, dass ein Mitglied des Paares Mitarbeiter, Absolvent oder Student der Semmelweis Universität sein musste.

Insgesamt nahmen sechzehn Teilnehmer an dem Wettbewerb im Semmelweis-Salon teil, vier davon von der Universität Debrecen. “Wir haben fünf Stunden lang in völliger Stille Karten gespielt, gemäß der Tradition des Bridge, was für einen Außenstehenden eine seltsame Erfahrung gewesen sein muss. Alle haben sich gut amüsiert, es waren einige hervorragende Spieler aus der ersten und zweiten Liga dabei, aber auch einige, die Bridge nur zum Spaß spielen. Offiziell traten wir gegeneinander an und gaben Platzierungen bekannt, aber in Wirklichkeit war es ein freundschaftliches Beisammensein” – erklärte Dr. Alpár Alán und fügte hinzu, dass das Bridgeturnier eine neue traditionsbildende Initiative für die Universität sei, die sie jedes Jahr – oder bei Bedarf sogar zweimal im Jahr – veranstalten wolle. “Ich habe die Dekane der Partneruniversitäten gebeten, sich umzusehen und zu prüfen, ob sich mehr Mitarbeiter und Studierende dem Spiel anschließen möchten. Ich möchte, dass sich an der Semmelweis Universität ein landesweit einzigartiges Bridge-Leben entwickelt” – so der Vizerektor. Vorerst sind die Bridge-Veranstaltungen für diejenigen gedacht, die mit dem Spiel vertraut sind, aber es ist auch ein Kurs für Universitätsmitarbeiter geplant, die das Bridgespiel erlernen möchten – ein solcher Kurs, wofür auch Kreditpunkte vergeben sind, ist bereits ein Erfolg bei den Studenten.

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“Bridge ist sowohl ein Sport als auch eine Kultur, aber auch eine verantwortungsvolle, anspruchsvolle Denkweise, die man nicht allein, sondern mit jemandem zusammen macht. Und Bridge ist ein interessantes, intellektuelles Spiel, bei dem die menschliche Natur auch zur Geltung kommt. Es erfordert Leidenschaft und Konzentration, und man kann sogar 20-25 der 28 Hände am Ende des Turniers rekonstruieren, weil man sich so darauf einlässt” – erklärte Dr. Alán Alpár.

 

Ádám Szabó
Photo: Attila Kovács – Semmelweis Universität
Übersetzung: Judit Szlovák