Am Montag, den 17. Juli, wurde das von der Harvard Medical School und der Semmelweis Universität organisierte Harvard Medical School Postgraduate Medical Education Programm (HMS PGME) mit einem viertägigen Symposium gestartet. An der neunmonatigen postgradualen Ausbildung im Thema medizinisch-klinische Forschungsmethodik nehmen 57 Forscher aus Ungarn, Rumänien, der Tschechischen Republik, Serbien, Bulgarien und der Türkei teil. Eröffnet wurde die Veranstaltung von Dr. Béla Merkely, Rektor der Semmelweis Universität, und den Hauptverantwortlichen des Programms, Dr. Ajay Singh, Dr. Krisztina Fischer, Dr. Gyöngyi Szabó und Dr. Djøra Soeteman, die alle Mitarbeiter der Harvard Medical School sind. An der Veranstaltung wurde auch ein Workshop von Professor Dr. Scott Solomon veranstaltet, der am 19. Juli mit dem internationalen Semmelweis Budapest Award ausgezeichnet wurde.

Der erste Tag des Symposiums war gleichzeitig die Eröffnung des Clinical Science Scholars Program. In seiner Begrüßungsrede sagte Dr. Béla Merkely, Rektor der Semmelweis Universität, er wünsche sich, dass das von Harvard Postgraduate Medical Education organisierte und auf klinische Forschung fokussierende Weiterbildungsprogramm nicht nur die Partnerschaft zwischen den beiden Institutionen stärke, sondern den Teilnehmern auch eine Grundlage biete, die sie in ihrer Forschungskarriere nutzen können. „Dank des HMS PGME-Programms und der Teilnehmer wird die wissenschaftliche Zusammenarbeit zwischen den Vereinigten Staaten und unserer Region weiter gestärkt“ – sagte Dr. Béla Merkely in seiner Rede.

Nach Aussage des Rektors steht das Programm vor allem Postdoktoranden und jenen Personen offen, die bereits während ihres PhD-Studiums Erfahrungen in der Forschung gesammelt haben. Das Profil der Teilnehmer ist sehr breit gefächert und reicht von Universitätsabsolventen bis zu Doktoranden, Assistenzärzten und Klinikern. Ein Viertel der Teilnehmer kommt aus dem Gebiet der Kardiologie, aber auch Forscher aus den Bereichen Onkologie, Pädiatrie, Gynäkologie, Zahnmedizin, Radiologie, Pharmazie, Psychologie, Neurologie, Pulmonologie, Anästhesie, Gastroenterologie und Urologie sind vertreten.

Harvard ist die beste und renommierteste Universität der Welt, und die Semmelweis Universität ist die beste medizinische und gesundheitswissenschaftliche Universität in Ungarn und der Region, die zu den 250 besten Universitäten der Welt zählt. Obwohl unsere Muttersprachen unterschiedlich sind, und uns ein Ozean trennt, teilen wir dieselben Werte und Ziele: die Wissenschaft voranzubringen, Patienten zu heilen und Wissen so weit wie möglich zu verbreiten. Indem wir zusammenarbeiten, stärken wir nicht nur unsere Verbindungen und unsere Institutionen, sondern investieren auch in die Zukunft: durch Sie, liebe Teilnehmer!

– wandte sich Dr. Béla Merkely an das Publikum.

Er fügte hinzu, dass die Dozenten und die Organisatoren mit dem im Rahmen des Programms vermittelten Wissen den Teilnehmern die Türen der Wissenschaft noch weiter öffnen wollen, um sie mit Hilfe der besten Experten und modernsten Methoden in die Welt der klinischen Forschung einzuführen. „Schließlich wissen wir, dass die klinische Forschung unverzichtbar ist, um unseren Patienten die innovativsten und wirksamsten Therapien anbieten zu können“ – fuhr der Rektor fort.

Zunächst begrüßte Dr. Ajay Singh, Prodekan für postgraduale Ausbildung, die Teilnehmer im Namen der Harvard Postgraduate Medical Education. Er dankte dem Rektor, Dr. Béla Merkely, für seine Bemühungen, denn nach seiner Meinung dank der Vision von Dr. Béla Merkely konnte dieses Programm umgesetzt werden. Er begrüßte die anderen Hauptakteure, Dr. David Wypij, Professor für Biostatistik, Dr. Jamie Robertson, Epidemiologe, Dr. Gyöngyi Szabó, Dekan der Fakultät und Professor für Medizin an der Harvard University, Dr. Krisztina Fischer, Radiologin an Harvard und Dr. Julie Buring, die bedeutende Forschungsarbeiten über den Nutzen von Aspirin für das Herz-Kreislauf-System geführt hat, Dr. Caren Solomon, Harvard-Professorin und Stellvertretende Redakteurin des New England Journal of Medicine, und Dr. David Solomon, der nach Aussage des stellvertretenden Dekans wohl weltweit der erfolgreichste Forscher auf dem Gebiet der Herzinsuffizienz ist.

„Wir wollen, dass Sie großartige Beobachter werden, Beobachter klinischer Daten, um Hypothesen zu formulieren und Hypothesen zu testen, wie es einst Ignaz Semmelweis tat“ – sagte Dr. Ajay Singh, der davon überzeugt ist, dass dies zur Veröffentlichung wichtiger Studien führen wird. Er sagte auch, dass der Kurs die Begeisterung für die Forschung und die Beobachtung fördern wird und dass die Teilnehmer zu führenden Persönlichkeiten im Bereich der medizinischen Forschung werden, wobei der Schwerpunkt auf wissenschaftlicher Sorgfalt liegt.

Zu den Themen des viertägigen HMS PGME-Workshops gehören Epidemiologie, Forschungsethik, Biostatistik und praktische Fragen im Zusammenhang mit der Publikation. Fast die Hälfte der Kursteilnehmer kommt von der Semmelweis Universität, aber auch Teilnehmer von mehreren anderen Universitäten in Ungarn und der Region sind bei dem Kurs willkommen. Die Nationale Stiftung für Gesundheit und medizinische Bildung, die Träger der Semmelweis Universität ist, hat 50 jungen Forschern ein Stipendium gewährt, das die Hälfte der Studiengebühren abdeckt, so dass insgesamt 57 junge Forscher an dem Programm teilnehmen können. Das HMS PGME beginnt mit einem viertägigen Workshop in Budapest, gefolgt von einer Online-Sitzung, und der abschließende, dritte Workshop wird im kommenden März in Boston stattfinden. Laut der Ko-Direktorin des Programms, Dr. Djøra Soeteman, ist der Kurs sehr teamorientiert und intensiv, wobei die Teilnehmer Gruppenpräsentationen halten und am Ende des Ausbildungsprogramms einen sechsseitigen Finanzierungsvorschlag erstellen werden. Das HMS-PGME-Programm wird bis Juli 2026 laufen, wobei sich jedes akademische Jahr eine neue Kursgruppe um das Programm bewerben kann. Der erste Workshop fand am 19. Juli 2023 an der Semmelweis Universität statt.

Dr. Gyöngyi Szabó, Assistenzprofessorin an der UMass Chan Medical School in Boston, die ihren medizinischen Abschluss an der Universität Debrecen und ihren Doktortitel an der Ungarischen Akademie der Wissenschaften erworben hat, wies in ihrer Videobotschaft darauf hin, dass diese Art von Programm in der Tat wichtig ist, damit Forscher aus diesen Kontinenten voneinander lernen können.

Die beiden Programmleiter, Dr. Krisztina Fischer, Semmelweis-Absolventin und Radiologin am Brigham and Women’s Hospital in Boston, und Dr. Djøra Soeteman vom Harvard Center for Health Decision Sciences, begrüßten anschließend die Teilnehmer. Dr. Djøra Soeteman stellte das neunmonatige Programm, das verschiedene Workshops in Budapest, Boston und online vorsieht, ausführlich vor. Laut Dr. Djøra Soeteman sind einige der Teilnehmer neue Forscher, aber einige von ihnen haben bereits 20 Arbeiten in verschiedenen Fachzeitschriften veröffentlicht, so dass der Kurs sehr heterogen ist.

Der erste Workshop wurde von Dr. Béla Merkely, Rektor der Universität Budapest, geleitet, der über die Karriereentwicklung für klinische Forscher sprach. Er hob hervor, dass die Semmelweis Universität 14.000 Studenten hat, von denen 35 Prozent aus 109 Ländern kommen. In den Kliniken der Universität werden jährlich rund 2,5 Millionen Fälle in mehr als 40 Abteilungen behandelt, und die Universität ist stolz auf ihre 6 internationalen Campus. Er fügte hinzu, dass die Semmelweis Universität in der internationalen Hochschulrangliste der Times Higher Education (THE) unter den 250 besten Universitäten rangiert, während das von ihm geleitete Városmajor Herz- und Gefäßzentrum laut der US News Best Global University Rankings das 43. beste kardiovaskuläre Zentrum der Welt ist.

Dr. Béla Merkely betonte außerdem die wichtige Rolle seiner ehemaligen Mentoren bei der Gestaltung seiner eigenen akademischen Laufbahn und erklärte, dass dieses gemeinsame internationale Programm auch jungen Forschern ein Mentoring bieten wird, das sie in ihrer zukünftigen Karriere nutzen können.

Dr. David Solomon erhielt auf dem Symposium am Mittwoch, dem 19. Juli, den Semmelweis Budapest Award, die renommierteste internationale Auszeichnung der Universität. In einem Interview betonte der Preisträger die Bedeutung von Mentoring in der klinischen Forschung auch. „Ich denke, es gibt keine wichtigere Aufgabe als Lehrende, als der nächsten Generation nicht nur beizubringen, Fragen zu stellen, sondern auch Mentoren für die nächste Generation zu sein“.

Dr. David Solomon sprach auch darüber, warum er die Harvard-Workshops für wichtig hält: „In diesen Workshops geht es wirklich darum, jungen Menschen zu vermitteln, wie man klinische Forschung betreibt, wie man die richtigen Fragen stellt und diese dann beantwortet, wie man Probleme löst und wie man Daten analysiert“. Er fügte hinzu, dass er bei der Preisverleihung über das Vermächtnis von Ignáz Semmelweis sprechen werde und über die Tatsache, dass die erste echte klinische Forschung vom Namensgeber der Semmelweis Universität durchgeführt wurde.

Dr. Ajay Singh hob die Bedeutung des Trainingsprogramms für klinische Forschung hervor und sagte, dass die Arbeit dieser jungen Wissenschaftler letztendlich zu Veränderungen in der Behandlung von Krankheiten und der Entwicklung von Therapien führen wird. Ihre Veröffentlichungen seien in der Regel von großer Bedeutung, was sich positiv auf ihre Karriere auswirke und ihnen eine größere Sichtbarkeit in der wissenschaftlichen Gemeinschaft verschaffe.

Harvard arbeitet gerne mit führenden Wissenschaftlern zusammen, und Semmelweis ist führend in Wissenschaft und klinischer Versorgung, und wir arbeiten gerne mit ihnen zusammen. Darüber hinaus sind meine Beziehungen zu meinen Semmelweis Kollegen wunderbar.

– antwortete Dr. Ajay Singh auf die Frage, warum die beiden Universitäten von der Durchführung gemeinsamer internationaler Ausbildungskurse profitieren würden.

Mária Sánta
Foto: Bálint Barta, Attila Kovács – Semmelweis Universität
Übersetzung: Judit Szlovák