Top-Kardiologen der Welt traten in Barcelona auf dem Jahreskongress der Europäischen Herzrhythmus-Gesellschaft (EHRA) gegeneinander an. Die Aufgabe bestand in der Erkennung von Herzrhythmusstörungen, EKG-Anomalien, die das dreiköpfige Team des Városmajor Herz- und Gefäßzentrums, Dr. Nándor Szegedi, Dr. Zoltán Salló und Gábor Orbán, als einziges Team im Wettkampf fehlerfrei durchführte. Eine der meistgenutzten Methoden der medizinischen Diagnostik wird von nun an von Weltmeistern an der Universität gelehrt.
Dr. Nándor Szegedi, Mitglied des Siegerteams und Facharzt des Lehrstuhls für Kardiologie, erklärte, dass es sich um einen weltweiten Wettbewerb handelte, der solchen Kardiologen veranstaltet wurde, die sich auf Herzrhythmusstörungen spezialisiert haben. Für den EKG-Wettbewerb gab es 500 Bewerbungen, und nach zwei Qualifikationsrunden blieben die zehn besten Teams – unter anderem Mannschaften aus der Schweiz, Frankreich, Israel, Indien und Ägypten – im Rennen; dabei belegte Spanien den dritten, Indien den zweiten und Ungarn den ersten Platz.
„Es ist eine große Ehre, unser Land bei einem solchen internationalen Wettbewerb zu vertreten. Der Sieg ist ein großer Erfolg für unseren Beruf, denn es ist gar nicht einfach, in einem solchen Feld unter 500 Teilnehmern mal ins Finale zu kommen“
– erklärte der Kardiologe.
Wie er sagte, freuten sie sich auch darüber, dass ihr Team das einzige war, das alle zehn von den zehn EKG’s korrekt analysieren konnte. Laut Dr. Nándor Szegedi war es hilfreich, dass sie die Situation eher als eine gewöhnliche Konsultationssituation und nicht als einen Wettkampf betrachteten, so dass sie sich entspannter auf die Aufgabe konzentrieren konnten. „Es war eine große Herausforderung und brauchte viele Jahre Übung, um hier erfolgreich sein zu können. Außerdem waren wir das jüngste Team im Wettbewerb. Daher war es ein großer Stolz, in einem so starken Feld, in dem die Besten aus verschiedenen Nationen gegeneinander antraten, so schnell und fehlerfrei diagnostizieren zu können“ – sagte er.
Er betonte auch die Rolle der hervorragenden Betreuung bei diesem Sieg: Der Leiter der kardiologischen Abteilung des Városmajor Herz- und Gefäßzentrums, Dr. László Gellér, Mentor des Teams, und die von Dr. Béla Merkely geleitete Klinik haben viel dazu beigetragen, dieses professionelle Niveau zu erreichen. Wir haben auch an einer Reihe von Fortbildungskursen im In- und Ausland teilgenommen, die viel zur Erweiterung unserer Kenntnisse beigetragen haben“ – sagte er.
Dr. Béla Merkely, Rektor betonte: „Das EKG steht seit 120 Jahren für die Diagnostik zur Verfügung. „Es gilt als Grundlage in der medizinischen Praxis und wird überall auf der Welt eingesetzt – deshalb ist es hervorragend, dass unsere jungen Kardiologen die Besten auf dem Gebiet geworden sind“, betonte er und fügte hinzu, dass das Team der Semmelweis Universität aus einem Senior Lecturer, einem Assistant Lecturer und einem Medizinstudenten vom sechsten Studienjahr besteht, der seinen MD-PhD-Ausbildung macht.
Das Fach EKG ist seit langem Teil der Ausbildung an der Universität im Rahmen der Pathophysiologie, und es wurde zunächst in der Városmajor-Klinik den jungen Kollegen in Form eines Wahlfachs unterrichtet. Heute ist es Teil des obligatorischen Curriculums, und wird in Kooperation mit dem Institut für Translationale Medizin (früher Institut für Pathophysiologie) gelehrt. An der Semmelweis, der besten Universität Ostmitteleuropas unterrichten nun Weltmeister-Kardiologen die Medizinstudenten das EKG, worauf man besonders stolz sein kann – erklärte der Rektor.
Bernadett Bódi, Ádám Szabó
Foto: Dr. Nándor Szegedi
Übersetzung: Judit Szlovák