Dr. Edit Buzás, Direktorin des Instituts für Genetik, Zell- und Immunbiologie, Semmelweis Universität wurde zur neuen Präsidentin der International Society for Extracellular Vesicles (ISEV), der wissenschaftlichen Gesellschaft, die die extrazelluläre Vesikelforschung weltweit vereint.  Die Ernennung ist eine internationale Anerkennung für die 17-jährige Forschungstätigkeit der Universität in diesem Bereich, und ist bis 2024 gültig.

International Society for Extracellular Vesicles (ISEV) wurde im Jahr 2011 gegründet, um Forscher, die sich mit extrazellulären Vesikeln beschäftigen, auf globaler Ebene zu unterschützen. Dieses Fachgebiet entwickelte sich extrem schnell im vergangenen Jahrzehnten, und führte zu Paradigmenwechsel in fast allen Bereichen der biomedizinischen Wissenschaft. Im letzten Jahr wurden mehr als 5000 wissenschaftlichen Publikationen veröffentlicht; im Zusammenhang mit einer Art von Vesikeln, den Exosomen wurden insgesamt 267 klinische Untersuchungen berichtet (https://www.clinicaltrials.gov/).

Dr. Edit Buzás, Immunologin, Zellbiologin, Professorin gab im Frühjahrssemester 2022 der Seniorenakademie der Universität einen detaillierten Einblick in ihr Fachgebiet. Dieser Bereich ist von großem wissenschaftlichen Interesse; zahlreiche klinische Studien werden weltweit durchgeführt, weil extrazelluläre Vesikel in der Zukunft eine wichtige Rolle in der Diagnostik und Therapie spielen könnten, sagte sie in ihrem Vortrag.

Die Präsidentschaft von Dr. Edit Buzás in der wissenschaftlichen Gesellschaft International Society for Extracellular Vesicles ist eine sehr bedeutende Anerkennung der 17-jährigen extrazellulären Vesikelforschung am Institut für Genetik, Zell- und Immunbiologie der Semmelweis Universität.

Die Zellbiologin der Universität übernimmt das Amt von Dr. Clotilde Théry (Research Director, INSERM, Institute Curie, Paris). Die Wahl fand am XI. ISEV Kongress vom 25. bis 29. Mai in Lyon statt. International Society for Extracellular Vesicles verfügt über zwei erfolgreichen Zeitschriften: das Journal of Extracellular Vesicles (Impact Factor: 25.841), beziehungsweise das vor beinahe einem Jahr gegründete Journal of Extracellular Biology (Wiley).

Dr. Edit Buzás graduierte an der Medizinischen Fakultät der Medizinwissenschaftlichen Universität Szeged, in 1983, danach arbeitete sie als Assistenzprofessorin am Institut für Anatomie, Gewebe- und Entwicklungsbiologie der Universität Debrecen. Sie war Gastforscherin von 1987 bis 1989 an der Universität McGill in Canada und von 1997 bis 1998 an Rush Universität Medical Center in Chicago.  Sie ist außerordentliche Professorin am Institut für Genetik, Zell- und Immunbiologie der Semmelweis Universität seit 1998; Forschungsgruppenleiterin seit 2001, Universitätsprofessorin an der Semmelweis Universität seit 2011, und Direktorin des Instituts für Genetik, Zell- und Immunbiologie seit 2012. Im Jahr 1996 wurde sie Kandidatin der Medizin, 2007 erhielt sie den Doktortitel der Ungarischen Akademie der Wissenschaften (MTA) und 2009 habilitierte sie sich. Sie wurde zum korrespondierenden Mitglied der Ungarischen Akademie der Wissenschaften im Jahr 2019 und zum Mitglied der Academia Europeae im Jahr 2020 gewählt. Ihr vorheriges Forschungsgebiet war die T-Zelle-Immunologie, Autoimmunität und die Entwicklung von Autoimmunarthritis. Seit 2015 forscht sie mit ihrer Forschungsgruppe die Isolierung, die Struktur, die Standardisierung der Messung und die funktionellen Aspekte der extrazellulären Vesikel, beziehungsweise ihre Anwendung als Biomarker und therapeutische Instrumente. In 2019 erhielt sie den Széchenyi-Preis für die Anerkennung ihrer herausragenden Forschungsleistungen bei der Forschung der Struktur und Funktion extrazellulärer Vesikel, die eine zentrale Rolle bei der Zell-zu-Zell Kommunikation spielen, sowie für ihre hochwertige Arbeit in der Lehre der Immunologie.

 

Viktória Kiss Quelle: Institut für Genetik, Zell- und Immunbiologie, Semmelweis Universität Foto: Attila Kovács – Semmelweis Universität Übersetzung: Ágnes Barta