An der Semmelweis Universität ist ein neuer englischsprachiger Kurs im Thema Nachhaltigkeit im Gesundheitswesen als Wahlfach zu verfolgen. Der Kurs wurde vom Trainingszentrum Management im Gesundheitswesen organisiert. So ein Fach gab es an den Medizinischen Universitäten noch nicht, was es nicht nur auf universitärer Ebene, sondern auch auf nationaler Ebene einzigartig macht. Das Ziel damit ist, wirtschaftlich verantwortungsvolle und umweltbewusste Fachkräfte auszubilden, die die Nachhaltigkeit als grundlegendes Prinzip eines qualitativ hochwertigen Gesundheitssystems in ihrer Arbeit anwenden können. Fachausbilder des Kurses sind Dr. Nora Boussoussou, Botschafterin von Planetary Health Alliance, Harvard University, bzw. Gabrielle Sódar, Vertreterin der Blauen Planet-Stiftung. Studierende, die in den ungarischen und fremdsprachlichen Studiengängen der Universität eingeschrieben sind, können ab dem Frühjahrssemester des Studienjahres 2021/2022 den englischsprachigen Kurs aufnehmen.

Dr. Miklós Szócska Dekan der Fakultät für Öffentliche Dienste im Gesundheitswesen und Leiter der Arbeitsgruppe Gesundheit im Präsidialausschuss für nachhaltige Entwicklung der Ungarische Akademie der Wissenschaften war bereit, mit diesem Fachkurs zu starten. Er setzte sich dafür ein, nachhaltige Entwicklung und Nachhaltigkeit so weit wie möglich zu fördern.

Das Konzept stammt von der Harvard-Universität, dem Sitz einer Vereinigung, die sich damit beschäftigt, wie sich der Zustand der Umweltfaktoren auf das Wohlergehen unserer Zivilisation auswirkt – berichtete Dr. Nora Boussoussou, Fachausbilderin des Kurses, die 2020 zu Botschafterin von Planetary Health gewählt wurde. Planetary Health ist ein relativ neuer Studienbereich, der sich sowohl auf individueller Ebene als auch bei den medizinischen Experten auf die Forschung und die Entwicklung der Anpassungsfähigkeit konzentriert, und damit der Gesellschaft hilft, die höchsten Gesundheitsstandards zu erreichen. „Wir hielten es für wichtig, diesen Ansatz in die Ausbildung zu integrieren“ – sagte sie und fügte hinzu, dass dies der erste umfassende Kurs zu diesem Thema in Ungarn ist.

Die Expertin betonte: die größten Schäden an der Natur werden heute durch menschliche Tätigkeiten verursacht, daher müssen künftige Gesundheitsfachkräfte umweltbewusst sein. Das grundsätzliche Ziel mit dem Unterrichten dieses Faches ist, wirtschaftlich verantwortungsvolle und umweltbewusste Fachkräfte auszubilden, die die Nachhaltigkeit als grundlegendes Prinzip eines qualitativ hochwertigen Gesundheitssystems in ihrer Arbeit anwenden – betonte Dr. Boussoussou. Der Kurs wird sich auch mit dem Thema Nachhaltigkeit befassen: Wie kann die Gesundheitsversorgung im Hinblick auf ihre Funktionsweise nachhaltig gestaltet werden, und wie kann eine Patientenversorgung entwickelt werden, die eine Anpassung an die zerstörerischen Auswirkungen der aktuellen Umweltfaktoren gewährleistet? Weiterhin wird auch darüber diskutiert, wie die natürliche Umwelt auf die Gesundheit der einzelnen Personen auswirkt, und was man gegen Gesundheitsschädigung tun kann. Es wird dort über das Thema auch gesprochen, welche Verfahren im Gesundheitsmanagement existieren, die im Ausland bereits angewandt wurden, und auch in Ungarn adaptierbar sind – sagte sie.

Im Kurs geht es um die Erklärung des Begriffes von Cardio-Meteorologie, deren Begründerin Dr. Nora Boussoussou ist. In diesem neuen Wissenschaftsbereich – der Cardio-Meterorologie – wird untersucht, wie atmosphärische Parameter und Klimawandel die Anzahl von Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen können. Außerdem geht es auch um die Ausarbeitung von solchen präventiven Strategien, mit deren Hilfe die negativen Auswirkungen von Umweltfaktoren, die kardiovaskuläre Risikofaktoren darstellen, verhindert werden können.

Die Forschung läuft in dem National Laboratorium für Klimawechsel im Városmajor Herz- und Gefäßzentrum, dessen Leiter Dr. Péter Sótonyi ist.

Das Wahlfach steht Studierenden aller Fakultäten der Universität offen, und wir empfehlen es, da alle Gesundheitsbereiche bei der Gestaltung der Nachhaltigkeit eine Rolle spielen können – sagte Dr. Nora Boussoussou. Der Kurs wird in jedem Semester als Blockunterricht angeboten – 2 volle Tage pro Semester – wobei neben Vorlesungen versucht wird, auch auf interaktive Weise zu unterrichten – betonte die Forscherin.

Interessierte Studenten, die den Kurs belegen, können durch ihre TDK- oder PhD-Arbeit in die Forschung einsteigen, und sich auf einer höheren wissenschaftlichen Ebene ihre Untersuchungen fortsetzen – betonte die Kursleiterin.

Bernadett Bódi
Featured image (Illustration) Envato Elements
Übersetzung: Judit Szlovák