Im Interesse der weiteren Forschung der Zusammenhänge zwischen bestimmten Volkskrankheiten wie Diabetes, chronische Nierenkrankheit (CKD) und Herzinsuffizienz, der Verstärkung und Verbreitung gemeinsamer Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten, sowie der Verwirklichung gemeinsamer Programme zur Unterstützung der Behandlung, Aufklärung und des Diagnostizierens von Patienten wurde im Januar dieses Jahres eine strategische Kooperationsvereinbarung zwischen der Semmelweis Universität und der ungarischen Tochtergesellschaft der Pharmafirma AstraZeneca abgeschlossen. In der Veranstaltung wurde auch ein Rahmenvertrag im Thema klinische Untersuchungen unterschrieben. Dadurch wird möglich, dass der Start der Untersuchungen schneller und wirksamer sein wird.

„An diesem Tag schlossen das AstraZeneca, eines der leitenden biotechnologischen Pharmaunternehmen der Welt, das auch in Ungarn eine bedeutende Position im Markt hat, und die Semmelweis Universität, führende medizinische und gesundheitswissenschaftliche Hochschulinstitution der mitteleuropäischen Region, eine Vereinbarung ab.  Sicher ist, dass wir ein gemeinsames Engagement für Forschung und Entwicklung teilen und uns dafür einsetzen, den Patienten bessere und innovativere Therapien zur Verfügung zu stellen“ – betonte Dr. Béla Merkely, Rektor der Semmelweis Universität  anlässlich der Unterzeichnung der strategischen Partnerschaftsvereinbarung. Durch diese Kooperation ist die gemeinsame Forschungs- und Entwicklungstätigkeit – unter anderem im Bereich Onkologie, Kardiologie, Diabetologie und Nephrologie – zu verstärken, und als erster Schritt kann ein Komplexprogramm im Thema chronische Nierenkrankheit (CKD) in Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für Familienmedizin verwirklicht werden – erklärte der Rektor. Wie er sagte, ist die CKD eine typischerweise unterdiagnostizierte Erkrankung, die das Risiko für kardiovaskuläre Schäden um ein Vielfaches erhöhen kann.

Die Semmelweis Universität und AstraZeneca unterschrieben auch einen Rahmenvertrag im Thema klinische Untersuchungen. Ihr Ziel ist, damit die Vertragsschließung bezüglich einiger klinische Untersuchungen und somit der Start der Tests und die Einbeziehung der Patienten schneller und wirksamer ist. Aktuell nimmt die Semmelweis Universität an Zweidrittel der AstraZeneca-Untersuchungen teil, sie hat aber vor, diese Zahl über 80 Prozent zu bringen – betonte Dr. Béla Merkely. Zu den strategischen Zielstellungen der Universität gehört auch die Erhöhung der klinischen Forschungstätigkeit, und dazu ist die Ausbau der strategischen Partnerschaftsbeziehungen in der Pharmaindustrie wichtig – fügte der Rektor noch dazu. Durch diese Tätigkeit können die Patienten die innovativsten Therapiemöglichkeiten schneller bekommen, und dadurch wird auch die wissenschaftliche Leistung erhöht. Dies trägt dazu bei, auch in den internationalen Ranglisten höher kommen zu können.

Kuuno Vaher, Direktor des Central European Cluster AstraZeneca sagte: Zu den Haupttherapiegebieten des Unternehmens gehören die Onkologie, die Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Nieren- und Stoffwechselkrankheiten, Erkrankungen der Atemwege und die Immunologie. Heute weiß man viel mehr über diese Erkrankungen. Die Anwendung von neuen Kenntnissen bedeutet aber eine immer größere Herausforderung – während der Heilung muss man immer mehr Aspekte berücksichtigen – betonte Kuuno Vaher. Ein wichtiger Teil der Partnerschaftsvereinbarungen des Unternehmens weltweit ist die Untersuchung in Themen: wie die Organisation der medizinischen Versorgung zu verbessern ist, und wie die Ärzte die Digitalisierung anzuwenden haben, um Überlegungen aufgrund aller verfügbaren Daten machen, und somit bessere medizinische Entscheidungen treffen zu können. „Die Zusammenarbeit hat grundsätzlich vier Grundbausteine: die Diagnostik, Screening, Aufklärung und Analyse verfügbarer Daten. Dadurch hat man herauszufinden, ob unsere Tätigkeit den Zustand der Patienten tatsächlich verbessern kann. Es reicht zum Beispiel nicht aus zu wissen, wie viele Menschen ein bestimmtes Medikament verwenden; wir müssen auch sehen, wie eine Innovation das Leben der Patienten konkret bewirkt“ – sagte Kuuno Vaher.

Dr. Mátyás Faluvégi, Geschäftsführer von AstraZeneca sagte: Die Rahmenvereinbarung bezüglich klinische Untersuchungen wurde mit der Universität aus dem Grund gestaltet, weil die Semmelweis Universität optimale Bedingungen zur Durchführung solcher Untersuchungen anbieten kann. In den letzten 3 Jahren gab es in Ungarn 855 solche Untersuchungen, es wurden 49 Projekte von AstraZeneca abgewickelt, und davon nahm die Universität an 31 Untersuchungen teil. An der Universität werden bereits zahlreiche kardiovaskuläre und pneumologische Untersuchungen gemacht. Unser Hauptziel besteht nun darin, in den kommenden Jahren mehrere onkologische Untersuchungen durchzuführen” – betonte der Geschäftsführer. Durch das Unterzeichnen der Vereinbarung wollen wir den Start der Untersuchungen beschleunigen, und unser langfristiges Ziel ist, damit die Präsenz von AstraZeneca nicht nur an der Universität, sondern in ganz Ungarn verstärkt wird – sagte Dr. Péter Ferdinandy, Vizerektor für Wissenschaft und Innovation der Semmelweis Universität.

In seiner Abschlussrede bedankte sich Dr. Péter Ferdinandy für die Vorbereitung des Vertrages, die vom Koordinierungszentrum für klinische Studien (4K) unter Leitung von Dr. János Filakovszky durchgeführt wurde. Er äußerte die Hoffnung, dass sich die Zahl der klinischen Untersuchungen dank des Kooperationsabkommens weiter erhöhen wird. Dies sollte der erste Schritt zur gemeinsamen Entwicklung neuer Therapien, zur Schaffung von gemeinsamem geistigen Eigentum sein, und die Untersuchungen werden zu einer breiteren Förderung der wissenschaftlichen Zusammenarbeit auch beitragen können – fügte er noch dazu.

Die Vereinbarung über die strategische Zusammenarbeit und der Rahmenvertrag über klinische Studien wurden von Dr. Béla Merkely, Rektor der Semmelweis Universität, und Dr. Lívia Pavlik, Kanzlerin der Semmelweis Universität, unterschrieben, während das erste Dokument von Kuuno Vaher, Cluster-Direktor von AstraZeneca, und das zweite von Dr. Mátyás Faluvégi, Geschäftsführer von AstraZeneca, unterzeichnet wurde.

 

Pálma Dobozi, Viktória Kiss
Foto: Attila Kovács – Semmelweis Universität
Übersetzung: Judit Szlovák