Das QR-Code-basierte Lehrunterstützungssystem, das nach Vorlesungen und Übungen an der Semmelweis-Universität zunehmend eingesetzt wird, liefert sofortiges Feedback über Bewertung der Lehrer. Die Dozenten können die anonymen Bewertungen und Kommentare der Studenten sofort sehen, und so in der nächsten Vorlesung darauf eingehen. Das vom Zentrum für Bildungsentwicklung, -methodik und -organisation (OFMSZK) betriebene System dient auch der Stärkung der Feedback-Kultur, wodurch die Wirksamkeit der Bildungsaktivitäten verbessert werden kann.

Dr. Levente Kiss, Direktor des Zentrums für Bildungsentwicklung, -methodik und -organisation betonte: aufgrund fachliterarischer Angaben, der durchgeführten Universitätsprojekten und auch eigener Erfahrungen entstand Bedarf an einem unmittelbaren, sofortigen Vor-Ort-Feedback der Studierenden (on-the-spot feedback), um eine schnelle, unvoreingenommene Bewertung des Bildungsprozesses durch die Anwesenden zu ermöglichen und somit eine effektivere Bildungsentwicklung zu erleichtern.

András Szögi, Entwickler des Programms sagte über den Start des QR-Code-Systems: das Programm debütierte im August 2019 an der damaligen Sommeruniversität, als die Studierenden im System die für Kreditpunkte nötigen Anmeldungen absolvierten. Das Projekt wurde damals vom Vizerektor Dr. Péter Hermann in Obhut genommen, und unter seiner Leitung weiterentwickelt – sagte András Szögi. Daraufhin kam der Auftrag vom Dekan der medizinischen Fakultät, Dr. Miklós Kellermayer, damit man direkt nach den Vorlesungen eine Möglichkeit schafft, solche Rückmeldungen geben zu können.

Die Mitteilung des aktuellen Erlebnisses, die Meinungsäußerung vor Ort unterscheidet sich völlig von der Bewertung am Ende des Semesters: Sie gibt den Dozenten Informationen, die ihre Lehre unmittelbar beeinflussen können. Wenn sie z.B. erfahren, dass die Studierenden das Tempo der Vorlesung zu schnell empfinden, können sie das Problem schon in der nächsten Stunde beheben. Es gibt 9 Fragen in den Vorlesungen und 10 in den Übungen, und in allen Fällen gibt es auch die Möglichkeit, die Meinung frei zu äußern, sowie auch die Schaltfläche “Ich möchte nicht antworten” ist überall verfügbar – erklärte András Szögi.

Das QR-Code-System, das ein sofortiges Feedback ermöglicht, wurde im Studienjahr 2020-21 unter der Leitung des Zentrums für Bildungsentwicklung, -methodik und organisation (OFMSZK) auf Universitätsebene eingeführt – fügte Dr. Levente Kiss hinzu. Am Ende der Vorlesungen wird von den Dozenten ein einmaliger QR-Code projiziert, den die Studenten mit ihren Handys scannen, um einen Fragebogen zu erhalten, den sie innerhalb von 25 Minuten ausfüllen können – erklärte der Direktor. In der Fakultät für Zahnheilkunde (FOK) und in der Fakultät für Medizin (AOK) ist die Benutzung des Systems nach den Vorlesungen obligatorisch, und es wird zunehmend auch bei den Übungen angewendet.

Über das SEKA-Identifikationssystem (zentrale Semmelweis-Identifikation) meldeten sich etwa 8.000 Studenten im System an und füllten insgesamt 8.030 Fragebögen aus – das waren fast 765.000 Einträge – betonte der Programmentwickler. Im System gibt es 843 Dozenten, das sind die Mehrheit der Lehrkräfte der Semmelweis Universität. Laut Rückmeldungen ist das Programm unter den Studierenden beliebt, es gibt immer mehrere, die es benutzen, und sie schreiben nützliche Bewertungen.

Bezüglich Anwendung der QR-Code sagte Dr. Péter Hermann Vizerektor für Studium und Lehre folgendes: Der Vorteil des Systems liegt in seiner Schnelligkeit, denn nach einer Vorlesung oder Übung wird der vom Dozenten projizierte Code auf einem Smartphone gescannt und das Feedback wird sofort gegeben.   Die höchste Teilnahme wurde bislang in der Fakultät für Zahnheilkunde gemessen und diese Feedback-Methode ist unter den Studierenden besonders populär – sagte Dr. Péter Hermann. Zu einem der kritischen Punkte der studentischen Beurteilung der Lehrertätigkeit gehört, wer die angekommenen Bewertungen lesen darf.  Schließlich haben wir beschlossen, sie den Lehrstuhlleitern zur Verfügung zu stellen, aber sie werden nicht öffentlich sein“ – fügte der Vizerektor dazu.  Die Meinung der Studierenden müsse nun auch bei Fertigung der Qualifizierung der Dozenten berücksichtigt werden, was auch in Universitätsregelungen verankert sei – betonte Dr. Péter Hermann und hob hervor, dass das System positive Diskriminierungen, wie die des besten Praktikumsleiters unterstütze.

György Keskeny FOK-Student vom dritten Studienjahr und Beauftragter des Präsidenten für E-Learning der HÖK (Ungarische Studentenvertretung) betonte: Immer mehr Universitäten legen großen Wert auf das Feedback von Lehrkräften und Studierenden, das zur qualitativ hochwertigen Ausbildung in großem Maße beiträgt. Eines der wichtigsten Merkmale des QR-Code-Systems ist, dass die Rückmeldungen der Studierenden stärker berücksichtigt sind – betonte er. Ich bin der Meinung, dass sich die Feedback-Kultur an der Universität zunehmend verbreitet, und ihre Verbreitung wird durch das QR-Code-System – diese schnelle, zuverlässige und anonyme technische Lösung – weiter verstärkt – sagte György Keskeny.

 

Ádám Szabó, Péter Pogrányi
Foto: Attila Kovács – Semmelweis Universität
Übersetzung: Judit Szlovák