Das Schulungszentrum für Management im Gesundheitswesen von der Fakultät für den öffentlichen Dienst des Gesundheitswesens (EKK-EMK) startete einen fachlichen Weiterbildungskurs für praktizierende Ärzte. Das Programm „Datengesteuerte Gesundheit – Rolle der künstlichen Intelligenz in der täglichen Gesundheitsversorgung“ wurde mit dem Ziel ins Leben gerufen, um den Teilnehmern das Potenzial der künstlichen Intelligenz näher zu bringen.

Die Programmreihe wurde in Kooperation zwischen dem II. Institut für Pathologie, dem Nationalen Wissenszentrum für Datenwirtschaft und dem Institut für Physik der Fakultät der Naturwissenschaften der Eötvös Loránd Universität (ELTE) im Rahmen des Thematischen Exzellenzprogramms an acht Bildungsorten verwirklicht. Für die Teilnahme am akkreditierten Programm können die praktizierenden Ärzte – abhängig vom Bildungsort 4 bis 8 Weiterbildungspunkte bekommen.

Während den Präsentationen können die Teilnehmer einen Einblick in die F&E-Aktivitäten des EKK-EMK im Bereich datengesteuerter Gesundheit, in die rechtlichen und Cybersicherheitsaspekte der Einführung von Anwendungen der künstlichen Intelligenz und in die Fortschritte in zwei vorrangigen Bereichen der öffentlichen Gesundheit: in Mammographie und Koloskopie verschaffen.

Die Weiterbildung lief entsprechend einer einheitlichen Thematik, wo man zwischen den Präsentationen die Möglichkeit hatte, mit den Vortragenden über die präsentierten Themen zu sprechen.

Der Dekan der EKK und Direktor des EMK Dr. Miklós Szócska hielt einen Vortrag über Daten, über ihre Bedeutung, über das Konzept der künstlichen Intelligenz (KI) und ihre Rolle im Gesundheitswesen.

„Die Aktualität der beruflichen Weiterbildung liegt in der Tatsache begründet, dass sich derzeit ein datengesteuerter Paradigmenwechsel vollzieht. An den Veranstaltungen der Programmreihe wurden die Anwendungsmöglichkeiten der künstlichen Intelligenz (KI) aus mehreren Aspekten vorgestellt, und wir beschrieben, wie die verschiedenen Fachgebiete miteinander kooperieren können. Wir haben versucht, den Irrglauben zu zerstreuen, dass die KI die menschliche Arbeit ersetzen wird, indem wir hervorhoben, dass sie im Wesentlichen das menschliche Wissen automatisiert und leichter zugänglich macht. Ein weiteres wichtiges Ziel des Pilotprojekts war, um Partnerschaften für die Datenverteilung aufzubauen“ – sagte Dr. Miklós Szócska.

Die technologische Auswertung der künstlichen Intelligenz kann auch zehn Jahre dauern, aber sie ist bereits in der Lage, falsch-negative Diagnosen in der Modalität, in der sie derzeit verfügbar ist, auszusortieren. Mit anderen Worten ist sie aus Sicht der Patientensicherheit für den Einsatz reif – sagte der Dekan.

Beim Start des Pilotprojekts lagen die landesweiten Screening-Programme (Brustkrebs, Darmkrebs), da die Ärzte, die sie durchführen, unter besonders großem Druck stehen. „Ein System, das in der Lage ist, das Screening durchzuführen, wäre eine großartige Hilfe für uns“ – sagte Dr. András Kiss. Mit dem KI-Projekt hat man das Ziel, um die Wirksamkeit der pathologischen Kapazität zu verbessern – betonte der Leiter des II. Instituts für Pathologie. Er machte darauf aufmerksam, dass die KI die Entscheidung nicht ersetzt, sie kann aber bei Entscheidungssupport eine bedeutende Hilfe sein, und sie kann in der Zukunft auf andere wichtige Bereiche übertragen werden. “Der Vorteil der Maschine ist, dass sie nie ermüdet, und das Risiko von Fehlern minimiert”, sagte der Experte.

Über Entscheidungssupport des Darmkrebs-Screening hielt der PhD-Student Endre Kontsak einen Vortrag. Anhand von Videomaterial veranschaulichte er den Annotations- und Kennzeichnungsprozess, bei dem 16 Pathologen über ein Jahr hinweg rund 2 300 Schnitte scannten und sie an Datenwissenschaftler zur Verarbeitung durch KI-Algorithmen weiterleiteten. Später nutzt die KI diese Daten, um den gegebenen Querschnitt zu bewerten.

Über die digitale Pathologie sprach der PhD-Student des II. Instituts für Pathologie Adrián Pesti, und über Schutz der KI-Daten, sowie über Cybersicherheit hielt der Vizedirektor für Strategie des EMK Dr. Tamás Palicz einen Vortrag.

Über die Anwendung der KI in der Medizin seitens maschinelles Lernen hielten zwei PhD-Studenten des Instituts für Physik der TTK ELTE, Alex Olar und István Márkusz einen Vortrag.

“Mit dem KI-Algorithmus ordnen wir praktisch die Bilder Kategorien zu. Dadurch können wir eine Vorab-Screening machen“ – sagte Alex Olar. Es gibt schon zahlreiche Kliniken, die die Digitalisierung anwenden, da sie erkannten, dass man dadurch die medizinischen Berichte leichter und schneller machen kann – fügte er noch dazu.

Dr. Krisztina Davidovics, Expertin des EMK hielt einen Vortrag über rechtliche Aspekte der Einführung von KI. Wie sie sagte, kann das aus rechtlicher Hinsicht dargestellten Pilotprojekt – als gut kontrollierbares regulatorisches Testumfeld – die Grundlage solcher technologischen Entwicklungen in der Zukunft bilden. Die Integration der KI-basierten Entscheidungshilfe-Mittel in die tägliche Arbeit ist eine sehr wichtige Regelungsfrage.

Die Programmreihe läuft im Frühling 2022 weiter.

 

Dóra Horváth
Featured image (Illustration): Gábor Ancsin
Übersetzung: Judit Szlovák