Das Semmelweis-Biobank-Netzwerk, das ungarische Zentrum des BBMRI (Biobanking and Biomolecular Research Infrastructure), das Europas größtes Biobanknetz ist, das Internationale Kardiovaskuläre Laboratorium und das Ungarische Exzellenzzentrum für Molekularmedizin (Hungarian Center of Excellence for Molecular Medicine – HCEMM) wurden in den TOP 50 ungarischen Forschungsinfrastrukturen des NKFI (Nationalamt für Forschung, Entwicklung und Innovation) aufgenommen, und erhielten dadurch die Qualifikation „Exzellente Forschungsinfrastruktur“.

Das Nationalamt für Forschung, Entwicklung und Innovation (NFKI) stellte 2018 die erste Nationale Roadmap für Forschungsinfrastrukturen zusammen. Ziel ist es, eine Bestandsaufnahme der wichtigsten Forschungsinfrastrukturen in Ungarn zu machen, und Einblicke in ihre Funktionsweise zu geben, die Art und Vielfalt der ungarischen Kapazitäten zu beschreiben, das Interesse der ungarischen und internationalen Forschungsgemeinschaft an den ungarischen Forschungsressourcen und -möglichkeiten zu wecken, Hintergrundinformationen für die weitere Entwicklung der Forschungsinfrastrukturen zu liefern und die Verbindungen zu europäischen Forschungsinfrastrukturen und -kooperationen aufzuzeigen.

Das NKFI bestrebt sich kontinuierlich, diese Roadmap mit den Zyklen des Europäisches Strategieforum für Forschungsinfrastrukturen – ESFRI (European Strategy Forum on Research Infrastructures) zu synchronisieren. Zu diesem Zweck wurde im Jahr 2021 eine Umfrage gemacht, um bestehende europäische Forschungsinfrastrukturen oder Projekte zu ermitteln, die für ungarische Forscher von Interesse sind, und um die wissenschaftliche Gemeinschaft zu ermutigen, sich neu entstehenden Forschungsinfrastrukturen anzuschließen. Aufgrund Ergebnisse dieser Umfrage nimmt Ungarn an 20 Projekten teil, die Teil des ESFRI 2021 sind.

Im Rahmen des Roadmapping-Prozesses für Forschungsinfrastrukturen führte das NKFI im Jahr 2021 auch eine landesweite Umfrage durch, um die besten ungarischen Forschungsinfrastrukturen zu ermitteln. Es wurden 98 Vorschläge in sechs Wissenschaftsbereichen der ESFRI-Roadmap eingereicht. Während des Bewertungsprozesses wurden aus diesen Vorschlägen die 50 besten ungarischen Forschungsinfrastrukturen gewählt, die dann die Qualifikation „Exzellente Forschungsinfrastruktur“ erhielten. Mehrere Forschungseinheiten der Semmelweis Universität wurden in den TOP-Einheiten aufgenommen.

Semmelweis-Biobank-Netzwerk

Das Semmelweis-Biobank-Netzwerk kam 2010 zustande. In der Forschungsinfrastruktur werden die Biobanken der Organisationseinheiten der Universität zusammengeführt. Die biologischen Proben werden bei klinischer Gendiagnostik, pharmakogenomischen Untersuchungen; bei grundlegenden morphologischen, genomischen, proteomischen und metabolomischen Grundforschungen zur Pathogenese von Krankheiten, bei Identifizierung von Biomarkern und genetischen epidemiologischen Untersuchungen verwendet. Aktuell gibt es in 13 Organisationseinheiten 14 Biobanken, in denen 100 Tausend biologische Proben entsprechend den gültigen QS-Anforderungen gelagert sind. Für die Forschungsinfrastruktur ist das Institut für Genomische Medizin und Seltene Krankheiten verantwortlich, zu den Forschungspartnern