Das medizinische Konzept, sowie zwei weitere umfassende und elf spezifische Empfehlungen, die von der 32-köpfigen internationalen Arbeitsgruppe – unter Leitung von Dr. György Nagy, Lehrstuhlleiter für Rheumatologie und Klinische Immunologie der Semmelweis Universität. Ausgearbeitet wurden, unterstützen die Behandlung der RA (Rheumatoide Arthritis) Problempatienten. Die diesbezügliche Publikation wurde in der international führenden wissenschaftlichen Zeitschrift für Rheumatologie – in “Annals of the Rheumatic Diseases“ veröffentlicht.
Die Rheumatoide Arthritis (RA) ist eine der häufigsten Autoimmunerkrankungen, die entzündliche Erkrankung der Gelenke, woran 0,5-1 Prozent der Bevölkerung, mehr als zehntausend Menschen in Ungarn leiden. Dabei werden typisch die Kleingelenke der Hände und Füße betroffen, indem das klinische Bild durch starke Schmerzen, häufige Destruktion der Gelenke geprägt wird.
Bei den an dieser Krankheit leidenden Patienten kommt vor, dass sie ihre Gliedmaßen schwer benutzen können, und die ständige und intensive Entzündung schneller zur Arteriosklerose und sonstigen Problemen führen kann. Dadurch kann sich nicht nur die Lebensqualität verschlechtern, sondern auch die Lebensdauer kürzer werden – betonte Dr. György Nagy, Lehrstuhlleiter für Rheumatologie und Klinische Immunologie der Semmelweis Universität, und fügte dann dazu: bei den RA-Patienten ist besonders wichtig, damit die Krankheit früh erkannt und die bestmögliche Behandlungsmethode gewählt wird. Die höheren Therapiechancen kann die von der Arbeitsgruppe – geleitet von Dr. György Nagy – ausgearbeitete Empfehlung unterstützen, die in der international führenden wissenschaftlichen Zeitschrift für Rheumatologie – in „Annals of Rheumatic Diseases“ veröffentlicht wurde.
In den letzten Jahren wurden viele neuen Therapiemöglichkeiten der rheumatoiden Arthritis herausgearbeitet und veröffentlicht – sagte der Lehrstuhlleiter. Ein Teil der an Rheumatoider Arthritis leidenden Patienten reagiert auf die Behandlungen nicht so wie die anderen; diese letzteren haben meistens psychische Probleme, Arzneimittelresistenz oder irgendwelche Begleitkrankheit. Im Interesse der Verbesserung ihrer Therapie ist die Idee geboren, dass ein spezielles Behandlungsverfahren für diese Krankheitsgruppe begründet wäre. Die damit verbundene EULAR (European Alliance of Associations for Rheumatology) Förderung erhielten sie im Jahre 2018, danach entstand eine 32-köpfige Arbeitsgruppe, deren Leiter Dr. György Nagy wurde. Unter den Mitgliedern war außer westeuropäischer Professoren auch Psychologen, Physiotherapeuten und Patienten, Apotheker, Schwester und junge Rheumatologen auch – erklärte der Lehrstuhlleiter. Als erster Schritt wurde die Kategorie „schwer behandelbare Krankheitsgruppe“ (difficult to treat) definiert – unser Artikel darüber können sie hier lesen – danach wurde die Therapie-Richtlinie formuliert.
Die Publikation, die die Ergebnisse der Arbeitsgruppe bezüglich Therapie der RA-Problempatienten zusammenfasst, beinhaltet zwei umfassende und elf spezifische Empfehlungen. Dazu gehört die Aufstellung der genauen Diagnose, die Feststellung der entzündlichen Aktivität, die Kontrolle der Adhärenz, Optimierung der medikamentösen Therapie und die Überprüfung der Begleitkrankheiten. Zur Heilung trägt der sofortige Medikamentenwechsel oder Erhöhung der Medikamentendosis nicht unbedingt bei – formulierte Dr. György Nagy. Bei anderen Therapien, die auch bei dieser Krankheit angewendet sind, geht es weniger um die medikamentösen Therapien wie z.B. um die Physiotherapie oder das Unterrichten der Patienten. In unserer Empfehlung haben aber auch diese Behandlungen wichtige Bedeutung. Das Ziel dieser Empfehlung ist laut Aussage von Dr. György Nagy wie folgt: wenn der Rheumatologe der Meinung ist, dass die Heilung des RA-Patienten nicht den therapeutischen Zielen entsprechend läuft, kann er aufgrund diesem Handbuch die nötigen Maßnahmen von Schritt zu Schritt machen und dadurch eine bessere Behandlung anwenden. Weiterhin hofft er darauf, damit diese Empfehlung auch auf internationaler Ebene möglichst viele Rheumatologen in der täglichen Praxis benutzen. Dies dient in erster Linie der Interessen der Patienten und aufgrund neuer Untersuchungen wird das Dokument kontinuierlich verbessert und entwickelt. An der Universität wurden in den letzten Monaten mit mehreren Untersuchungen bezüglich RA-Patienten gestartet, außerdem sind wir bereit, um auch mit anderen Institutionen und Wissenschaftsgebieten zusammenzuarbeiten – formulierte der Lehrstuhlleiter.
Ádám Szabó
Foto: Attila Kovács – Semmelweis Universität
Übersetzung: Judit Szlovák