Diejenigen, die sich den Medizin- und Gesundheitswissenschaften verpflichten, wählen einen außergewöhnlichen Beruf – begrüßte Dr. Béla Merkely Rektor die neuen Studierenden in der Eröffnungsfeier des akademischen Jahres der Semmelweis Universität. An den sechs Fakultäten beginnen etwa 3200 Studierenden ihr Studium im akademischen Jahr 2021/22, davon nimmt jeder Dritte am englischsprachigen, bzw. deutschsprachigen Programm teil. In der Eröffnungsfeier übernahm Dr. Péter Gloviczki, international bekannter Gefäßchirurg den Semmelweis Budapest Award Preis. Außerdem wurden vom Rektor auch die Auszeichnungen „Pro Universitate“ und „Hervorragender Lehrer“ übergeben. Im Rahmen der feierlichen Veranstaltung wurde der Kooperationsvertrag zwischen Semmelweis Universität und Asklepios Medical School von Hamburg über Verlängerung der erfolgreichen Zusammenarbeit bezüglich Ausbildung der deutschsprachigen Studierenden, unterschrieben.

In seiner Rede erwähnte Dr. Béla Merkely, Rektor, dass der neuartige Coronavirus vor fast genau eineinhalb Jahren in Ungarn aufgetaucht ist, und die Semmelweis Universität schon am Anfang der Pandemie Vorreiter im Kampf gegen Coronavirus war. An diesem Kampf – sagte er – nahmen sowohl Mitarbeiter als auch Studierenden der Universität teil. „Die Tatsache, dass wir zu unseren Traditionen zurückkehren können, und das akademische Jahr 2021/22 in Anwesenheit von unseren mehreren Tausend Erstsemester-Studierenden eröffnen können, ist den Schutzimpfungen zu danken” – erklärte der Rektor. Der Rektor sagte: die Semmelweis Universität gehörte zu den ersten Institutionen, wo man am 26. Dezember 2020 mit den Impfungen gegen COVID-19 startete. Seitdem ist sie eines der größten Impfzentren landesweit, die Semmelweis Bürger haben bis heute mehr als 376 tausend Personen geimpft. An unserer Universität liegt die Durchgeimpftheit fast bei 100 Prozent, unsere Mitarbeiter und Studierenden waren auch in dem Fall vorbildlich, trugen Verantwortung für die Sicherheit unserer Patienten und von uns allen“ – betonte Dr. Béla Merkely. An der Patientenversorgung nahm die Universität als Flaggschiff teil, in den Kliniken wurden etwa 12 tausend stationäre und ambulante Patienten in Verbindung mit Coronavirus versorgt.

Diejenigen, die sich den Medizin- und Gesundheitswissenschaften verpflichten, wählen einen außergewöhnlichen Beruf

– sagte der Rektor den neuen Studierenden. Die Ausbildung in diesem Bereich ist ohne praktischen Unterricht und Prüfungen unvorstellbar. Die Semmelweis-Studenten, die sich für Heilberufe verpflichteten, fühlten sich für die Unterstützung beim Kampf gegen COVID-19 verantwortlich, und nahmen seit Anfang der Pandemie an Verteidigungsarbeit gegen Epidemie neben ihrem Studium teil – betonte der Rektor. Mehrere Tausend von ihnen standen an den Patientenbetten, arbeiteten an den PCR-Teststellen und in den Impfzentren. In gewissen Sinn konnte durch diese Teilnahme am Kampf gegen COVID-19 ein intensiverer praktischer Unterricht denn je verwirklicht werden, wobei unsere neue praxisorientierte Curriculumreform auch eine bedeutende Rolle spielte – meinte der Rektor. Grundlage dieser praxisorientierten Curriculumreform ist, damit die zukünftigen Ärzte, medizinischen Fachleute die physischen Änderungen der Patienten betasten und die Beschwerden der Kranken live hören, um die Krankheiten tatsachlich kennenlernen zu können – sagte er noch. Lajos Markusowsky, ehemaliger Chirurg Professor der Universität erkannte es schon am Anfang der 1800-er Jahre, deshalb ist sein Bekenntnis Grundphilosophie der Curriculum-Reform geworden. Der Rektor machte auch darauf aufmerksam, dass trotz hochentwickelter Wissenschaft und moderner Technologie darf die auf Patienten gerichtete Aufmerksamkeit nicht verringert werden – darum geht es im medizinischen Eid.

Dr. Béla Merkely sprach über den Wechsel zum Stiftungsmanagement-Modell ab 1. August auch. Die Semmelweis Universität ist stets heute führende Universität für Medizin- und Gesundheitswissenschaften von Ungarn und der Region; und die durch den Trägerschaftswechsel erreichbare flexiblere Struktur wird uns einen ausreichenden Spielraum für die weitere Entwicklung geben. „Durch den Modellwechsel zogen wir einen Sieben-Meilen-Stiefel an, damit wir mit noch größeren Schritten unser Ziel erreichen können; damit unsere Universität in die TOP 100 Universitäten der Welt und in die TOP 5 medizinischen Hochschulinstitutionen von Europa kommt“ – formulierte der Rektor.

„Die letzten 250 Jahre bereicherte die Semmelweis Universität in vielerlei Hinsicht; die Institution spielte immer eine wichtige Rolle im Leben von Ungarn, auch in Bezug auf die wissenschaftliche Forschung und das internationale Prestige. Es ist kein Zufall, dass aufgrund einiger fachuniversitärer Ranglisten die Semmelweis Universität die beste Hochschulinstitution ist, wo die bedeutendste und internationalste medizinische und gesundheitswissenschaftliche Ausbildung des Landes und auch von Mitteleuropa läuft“ – betonte Dr. László Palkovics, Minister für Innovation und Technologie in seiner Rede. Die ungarischen Hochschulinstitutionen spielen wichtige Rolle dabei, damit Ungarn seine strategischen Ziele erreicht; das Land kann nur dann Spitzenreiter werden, wenn es solche wettbewerbsfähigen Universitäten – wie auch die Semmelweis ist – hat – fügte der Minister noch dazu.

Laut Aussage des Ministers ist diese Periode sowohl in Bezug auf die Geschichte der einheimischen Ausbildung als auch das Volumen der zur Verfügung stehenden Quellen und Entwicklungen einzigartig. Die Entwicklungsquellen können aber nur in einem dafür geeigneten Funktionsmodell nützlich werden. Diesem Ziel dient das vermögensverwaltende Stiftungsmodell im öffentlichen Interesse, das den Universitäten einen erweiterten Spielraum und Möglichkeiten gewährleistet. Seit September dieses Jahres beginnen mehr als 180 Tausend Studierenden ihr Studium in Institutionen, in denen der Modellwechsel durchgeführt wurde – erklärte der Minister. Die Reformen dienen sowohl der Wettbewerbsfähigkeit der Hochschulausbildung als auch dem Interesse mancher Universitäten – fügte dann Dr. Palkovics dazu. An der Semmelweis Universität können viele Entwicklungen in den nächsten 10 Jahren durch Unterstützung der Regierung verwirklicht werden; bis zum 2030 wird die Universität mehrere Ebenen – im Bereich Modernisierung, Infrastruktur, Ausbildung und internationale Beziehungen – höher steigen können. Sie kann sogar bei der Unterstützung des medizinischen und gesundheitsindustriellen datenbasierten Paradigmenwechsels eine führende Rolle erreichen – sagte der Minister.

Der Minister schätzte die Rolle der medizinischen Universitäten im Kampf gegen Pandemie, sowie die Ausdauer der Studierenden. 20 Prozent der COVID-Patienten wurde an den Universitätskliniken geheilt – betonte er. „Ohne die Mitarbeiter und Studierenden der medizinischen Universitäten hätten wir nicht so schnell reagieren können. Die Pandemiebekämpfung wäre gar nicht so erfolgreich gewesen, wenn wir mit der Teilnahme der Universität hätten nicht rechnen können“ – erklärte der Minister.

Gábor Orbán, Generaldirektor der Fa. Richter Gedeon, Präsident der Stiftung für Nationale Gesundheitsversorgung und Ärzteausbildung, die nach dem Modellwechsel von 1. August nach dem Modellwechsel die Verwaltungsrechte an der Semmelweis Universität ausübt, betonte folgendes: Die das akademische Jahr jetzt beginnenden Studenten werden ihr Diplom nach harter Arbeit in einer außerordentlich prestigevollen Institution erwerben. Dies wird nicht nur in ihrer fachlichen Karriere weite Horizonte öffnen und ihr persönliches Wissen erhöhen, sondern dadurch wird auch das ungarische geistige Kapital vervielfältigt. Die Arbeit an der Semmelweis Universität während der Pandemie wurde bedeutend höher bewertet, da die Universität eine führende Rolle im COVID-Testen, in der Patientenversorgung und später in den Impfungen, sowie auch in der gesellschaftlichen Kommunikation spielte. Daran liegt in einer Krisensituation sehr viel. Der Stiftungspräsident sagte über den Modellwechsel folgendes: das ist ein wichtiger Meilenstein beim Bau der Zukunft, der einzigartige Entwicklungsmöglichkeiten öffnet; die Aufgabe und Verantwortung des Kuratoriums sind, damit die Universität diese Möglichkeit ausnutzen kann. „Wir glauben, dass die Universitätsleitung durch den Modellwechsel entsprechenden Rahmen und Unterstützung zur weiteren Leistungserhöhung, der Erhöhung des wissenschaftlichen Niveaus und der aktuellen Verwirklichung der universitären Zielstellungen erhält. Ich bin davon überzeugt, dass durch den Modellwechsel erreichte höhere Flexibilität, die erhöhte Freiheit in der Verwaltung neue Impulse zur Verwirklichung der universitären Entwicklungen, zum Anschließen an die industriellen Kooperationen und die weltklassigen Forschungsprojekte gibt – erklärte der Stiftungspräsident.

Nach den Reden folgte die Eidesleistung der Erstsemester-Studierenden in drei Sprachen, in Ungarisch, in Englisch und in Deutsch.

In der Eröffnungsfeier wurde Dr. Péter Gloviczki, international bekanntem Gefäßchirurg-Professor, dem emeritierten Universitätsprofessor der Mayo Klinik, dem Hauptredakteur von Journal of Vascular Surgery der prestigevolle internationale Preis der Semmelweis Universität, der Semmelweis Budapest Award vom Rektor Dr. Béla Merkely übergeben. Die Karriere von Dr. Péter Gloviczki begann an der Semmelweis Universität, dann wurde er international anerkannter Expert mehrerer Gebiete der Gefäßchirurgie, dessen Tätigkeit in der ganzen Welt mehrmals ausgezeichnet wurde – betonte der Rektor in der Laudation des Professors. Dr. Péter Gloviczki, der auch Mitglied der Stiftung für Nationale Gesundheitsversorgung und Ärzteausbildung ist, wurde mit diesem Preis im Jahre 2020 ausgezeichnet, konnte aber den Preis wegen Pandemie erst jetzt übernehmen.

Im Rahmen der feierlichen Veranstaltung konnte Dr. Zoltán Nagy emeritierter Professor, resignierender Konsistoriumspräsident der Semmelweis Universität den Pro Universitate-Preis übernehmen. Der Wasserball-Abteilung des Semmelweis Universität Sport Club, die im Wasserball-Wettkampf der Ungarischen Nationalen Meisterschaft der Universitäten den zweiten Platz erreichte, wurde der Verdienstorden Pro Universitate vom Rektor übergeben. Im Namen der Mannschaft übernahmen Vazul Karácsonyi Trainer und Márk Gémesi Center-Spieler die Auszeichnung.

Die Auszeichnung „Hervorragender Lehrer“ erhielten Dr. Ferenc Koppány Assistant Lecturer der Klinik für Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgie und Stomatologie, Dr. Gergely Völgyi Associate Professor des Instituts für Pharmazeutische Chemie, Márta Mihályné Hidvégi, Meisterlehrerin des Lehrstuhls für Krankenpflege der Fakultät für Gesundheitswissenschaften sowie Dr. László Károly Matos College Associate Professor des Instituts für Humanwissenschaften der András Pető Fakultät.

In der feierlichen Veranstaltung wurde der zwischen Semmelweis Universität und Asklepios Medical School (AMC) zustande gekommene neue Kooperationsvertrag auch unterschrieben. Im Rahmen der in Europa einzigartigen, 2008 gestartete Zusammenarbeit wird den Studenten des deutschsprachigen Studiengangs der Medizinischen Fakultät ermöglicht, dass sie nach den zwei Jahren Vorklinik (theoretische Ausbildung) den klinischen Teil ihrer Ausbildung ab dem dritten Jahr in Hamburg machen können. Am Ende ihres Studiums erwerben die Studenten das allgemeine Arztdiplom der Semmelweis Universität, das in der EU anerkannt ist. Das Dokument, in dem die Partner den beidseitigen Wunsch besiegeln, ihre erfolgreiche Kooperation auch nach 2023 fortzusetzen, wurde von Dr. Christoph U. Herborn Chief Medical Officer, Mitglied des Vorstands der Asklepios Kliniken, Dr. Christoph Jermann, Geschäftsführer des Asklepios Medical School sowie von Dr. Béla Merkely Rektor und von Dr. Livia Pavlik Kanzlerin unterzeichnet.

Danach begrüßte Bálint Tripolszky, Präsident der Studentischen Selbstverwaltung der Semmelweis Universität die neuen Studierenden. In seiner Rede sprach er darüber, dass sich die Studierenden durch ihre Wahl in den Dienst des Volkes stellten und dadurch trafen sie eine eindeutige Wertwahl. Die Universität ist von Tradition, Modernität und der ständigen Erneuerung gleichzeitig geprägt. Die neuen Studierenden wurden in der schönsten Periode der 250-Jahre Geschichte der Universität aufgenommen, wenn die Institution prosperiert und das Rektorat weitgehend verpflichtet ist, um die Universität und das Leben der Studierenden besser zu machen. „Ihr könnt das Studium in einer Periode beginnen, wenn die Vorteile der durchgeführten Curriculumreform und die vielversprechenden Perspektiven des durchgeführten Modellwechsels schon sichtbar sind. Es gibt umfassende Wohnheim-Renovierungen, und dank der laufenden Entwicklungen werden größere Studentenräume zu Eurer Verfügung stehen – formulierte der HÖK-Präsident.

Es wurde auch die Liste der Studierenden veröffentlicht, die im akademischen Jahr 2021/2022 das Nationale Hochschulstipendium erhielten – siehe bitte ihre Namensliste hier

Als Abschluss der Eröffnungsfeier wurde vom Medicus Orchester die Overtüre König Stephan aufgeführt.

Aus Pandemiegründen konnte man die Veranstaltung auch im Festsaal des Theoretischen Blocks am Nagyvárad Platz live verfolgen.

An den sechs Fakultäten der Semmelweis Universität beginnen etwa 3200 Studierenden ihr Studium im akademischen Jahr 2021/22, davon nimmt jeder Dritte am englischsprachigen, bzw. deutschsprachigen Programm teil.

 

Pálma Dobozi
Foto: Attila Kovács – SemmelweIs Universität, Zoltán Tuba, Gábor Ancsin, Valter Berecz – Bildredaktion
Übersetzung: Judit Szlovák