Am Sonntag, den 8. August endeten die XXXII. Olympischen Sommerspiele in Tokio. Die Semmelweis Universität spielte aktive Rolle bei der medizinischen Vorbereitung der ungarischen Sportler bei mehreren Sportarten, andere sportmedizinischen Experte der Universität unterstützten die erfolgreiche Teilnahme der ungarischen olympischen Mannschaft vor Ort. Dr. Béla Merkely Rektor, Direktor des Városmajor Herz- und Gefäßzentrums nahm als Mitglied des sportmedizinischen Komitees vom Internationalen Schwimmverband (FINA) an den Wassersport-Wettkämpfen teil.

Entsprechend der seit 2019 abgeschlossenen Vereinbarungen mit den Sportverbänden unterstützt die Universität die medizinische Vorbereitung der Schwimm- und Wasserball-Nationalmannschaften aktiv. Im Rahmen dieser Unterstützung nehmen die Nationalspieler an regelmäßigen sportkardiologischen Untersuchungen im Városmajor Herz- und Gefäßzentrum teil. Teil dieser Screenings sind die Durchführung einer ausführlichen Anamnese, eines Ruhe-EKG, kompletter Labor- und Herzultraschall-Untersuchungen, des Belastungs-Lungenfunktionstests und die Messung der Körperzusammensetzung. „Die Laboruntersuchungen werden durch Leistungsmessungen im Training – an die jeweiligen Vorbereitungsetappen gepasst – ergänzt, die gemessenen Werte der Sportler werden unter Trainings- und Wettkampfbedingungen auch untersucht. Die detaillierten Screenings, Post-COVID-Untersuchungen werden aktuell zweimal im Jahr gemacht, und die Ergebnisse werden mit den Trainern gemeinsam ausgewertet“ – sagte Dr. Béla Merkely Rektor über die Universitätsteilnahme während der Vorbereitungszeit. Mit den Screeningtests vor den Olympischen Spielen startete man im April dieses Jahres. Bei jedem Mitglied der Schwimm-Nationalmannschaft wurde eine komplexe pneumologische Untersuchung in der Klinik für Pneumologie der Semmelweis Universität durchgeführt. Dr. Veronika Müller und ihre Mitarbeiter organisierten für die Schwimm-Europameisterschaften von Mai – als wichtige Station zur Vorbereitung auf die Olympische Spiele – auch einen einzigartigen Lungenfunktionstest.

„Bei den Schwimmer und Wasserballspielern werden im Rahmen der ausführlichen Laboruntersuchung die sportliche Leistung eventuell beeinflussenden Faktoren, wie z.B. der Eisenmangel gescreent und behandelt“ – sagte der Rektor. Dies sei ein gutes Beispiel zur modernden Anwendung der Sportmedizin – erklärte er. Bei Auswertung der Ergebnisse werden immer die Normalwerte der Spitzensportler als maßgebend betrachtet. Der durch Laktatmessung ergänzte Belastungs-Lungenfunktionstest trägt dazu bei, dass der Stoffwechselzustand der Sportler gemessen und ihre Leistungsentwicklung nachverfolgt werden kann. Danach konnten die Labormesswerte mit den Messwerten unter Trainings- und Wettkampfbedingungen verglichen werden.

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Dr. Béla Merkely hielt sich als Mitglied des sportmedizinischen Komitees vom Internationalen Schwimmverband (FINA) in Tokio auf, wo er die Schwimm- und Wasserball-Wettkampfe in der Nähe der Pools mitverfolgen konnte. Die wichtigste medizinische Frage der Wettkämpfe und der Organisation war selbstverständlich auch in diesem Fall mit der COVID-19-Pandemie verbunden. „Die jetzigen Olympischen Spiele sind außergewöhnlich, da man wegen COVID viele neuen Regelungen einführen musste. Die Quarantäne, das tägliche COVID-Testen und das ständige Maskentragen erschwerten den Alltag, trotzdem konnten wir wunderbare Leistungen während den letzten Tagen sehen. Ich konnte bei außerordentlich spannenden und dramatischen Schwimm- und Wasserballwettkämpfen in Tokio jubeln und die tollen ungarischen Ergebnisse miterleben. Obwohl ich etwas früher nach Hause kommen musste, verließ ich eine Hälfte meines Herzens da, und jubelte dann von zu Hause weiter“ – fasste der Rektor seine Erlebnisse von Tokio zusammen.

Viele Ärzte der Semmelweis Universität und Kollegen des Lehrstuhls für Sportmedizin reisten nach Tokio mit der olympischen Mannschaft mit, um ihre Aufgaben vor Ort erledigen zu können. Dr. Nóra Sydó, Kardiologin, Ärztin für Sportmedizin, Assistant Lecturer des Lehrstuhls für Kardiologie lieferte nicht nur den medizinischen Hintergrund der Schwimm-Nationalmannschaft vor Ort, sondern führte die sportkardiologische Vorbereitung mit Hilfe ihrer Kollegin Dr. Emese Csulak im Városmajor Herz- und Gefäßzentrum durch. Weiterhin waren Dr. Zsolt Komka Kardiologe, Assistant Lecturer des Lehrstuhls für Kardiologie, zuständiger Arzt des Kajak-Kanu-Teams und die Lehrkörper des Lehrstuhls für Sportmedizin da: Dr. Attila Pavlik Orthopäde und Traumatologe, Mannschaftsarzt der Frauenwasserball-Mannschaft, Dr. András Tállyai Orthopäde und Traumatologe und Dr. Tamás Halasi Facharzt für Sportmedizin, Chirurg und Orthopäde, der als Vertreter des Arztkomitees von MOB (Nationales Olympisches Komitee in Ungarn) in der japanischen Hauptstadt für die olympische Mannschaft zuständig war.

Balázs Hiller
Fotó: Dr. Béla Merkely, Dr. Nóra Sydó , FINA
Übersetzung: Judit Szlovák