Jährlich werden etwa 3 Tausend Weiszahnentfernungen in der Klinik für Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgie und Stomatologie der Semmelweis Universität gemacht. Im Hintergrund der hohen Anzahl der Eingriffe stehen am häufigsten die schlechte Position des Zahnes und die daraus resultierenden nötigen Zahnkorrekturen, sowie die Tatsache, dass sich diese Zähne wegen der nicht richtigen und umständlichen Reinigung schneller verschlechtern und verfaulen. Die Weisheitszähne sind meistens unsere zuletzt herauswachsenden bleibenden Zähne, sie kommen im Allgemeinen im Alter von 18-25 Jahren heraus, überraschenderweise können sie aber viel früher Probleme bereiten. Darum wird es an den Semmelweis Gesundheitstagen von 27. Mai auch gehen.
Die Weisheitszähne spielen – wegen ihrem problematischem Charakter – in der Zahnheilkunde eine besondere Rolle. Obwohl sie sich bei 13 Prozent der Erwachsenen nicht herauswachsen, haben die meisten Menschen vier Weisheitszähne, die in vielen Fällen keine Probleme bereiten – sagt Dr. Árpád Joób-Fancsaly vertretender Institutsleiter der Klinik für Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgie und Stomatologie der Semmelweis Universität. 70-80 Prozent der Erwachsene leiden an Problemen wegen schlechter Position dieser Zähne, die unangenehme Beschwerden verursachen können. Wenn die in der Mundhöhle ganz hinten befindlichen und zuletzt durchbrechenden Weisheitszähne im Kiefer nicht genügend Platz finden, wachsen sie schief heraus, so drücken sie den Nachbarzahn und dies kann Schmerzen verursachen.
Bei der Altersgruppe von 18-30 Jahren werden diese Zähne auf Empfehlung des Zahnarztes für Kieferorthopädie gezogen, da sie wegen Platzmangel nicht richtig wachsen können. Dies kann während den langwierigen Zahnkorrektur-Behandlungen zu weiteren Beschwerden führen. Wenn man die schlechte Position der Zähne schon im Alter von 8-10 Jahren bemerkt, können die Weisheitszähne im Keimzustand auch entfernt werden. Laut Dr. Árpád Joób-Fancsaly ist es aber sicherer, wenn man den Alter von 16-18 Jahren – bis sich der Mundkiefer voll herausbildet – abwartet; es passiert nämlich oft, dass diese Zähne am Ende ohne Probleme durchbrechen. In diesem Fall haben Weisheitszähne eine gleiche Kaufunktion, wie die andere, und auch ihre Reinigung bereitet kein Problem.
Die Entfernung der Weisheitszähne bedeutet in einem Drittel der Fälle eine normale Zahnextraktion, sonst werden sie aber operativ entfernt, deren Heilungsprozess langsamer ist – fügte der Associate Professor dazu. Das Zahnfleisch regeneriert sich schneller – meistens dauert es 10 Tage; die Knochenheilung dauert aber fast ein halbes Jahr, das Auffüllen der Knochenhöhle durch nachwachsendes Knochengewebe dauert länger – sagte der stellvertretende Direktor der Klinik. In der Woche nach der Operation können Schmerzen, Gesichtsschwellung oder Nachblutungen auftreten, die können aber durch Antibiotika behandelt und beseitigt werden
– betonte der Facharzt.
Die Personen, die die Entscheidung treffen, dass sie ihre Weisheitszähne behalten, sollten jedes Jahr eine Panoramaaufnahme darüber machen, damit später keine Probleme und z.B. keine Zysten entstehen sollen. Es könnten ja zahlreiche weitere Beschwerden auftreten, da sich die Bakterien wegen den Entzündungsprozessen vermehren, was zu Haarfallen und Hauterkrankungen führen kann – fügte der Zahnchirurg dazu.
Eszter Csatári-Földváry
Foto: Attila Kovács Attila – Semmelweis Universität
Übersetzung: Judit Szlovák