Die Nutzung der Neuen Psychoaktiven Substanzen nahm in den letzten Jahren in marginalisierten ländlichen Gemeinden des Landes stark zu. Die Autoren des Artikels untersuchten in zwei Regionen von Ungarn die Nutzung der Neuen Psychoaktiven Substanzen (NPS) bei der Bevölkerung der an den Rand gedrängten Gemeinschaften. Man ließ 150 Fragebogen ausfüllen und führte 150 Interviews mit aktuellen NPS-Nutzern durch. Die Forschung wurde in solchen abgelegenen ländlichen Regionen gemacht, wo die Menschen geringeren Ausbildungsstand und schlechte Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben, sowie sozial ausgegrenzt sind. Nach Analyse der Interviews wurde festgestellt, dass die Hauptursache der NPS-Nutzung die Flucht von Elend, Krisis, Sorge und Langeweile war; über euphorisches Gefühl berichtete niemand.
“Die NPS-Benutzer müssen starke Hindernisse überwinden, um die nötige medizinische Versorgung bekommen zu können” – betonte Dr. József Rácz, Leiter des Lehrstuhls für Addiktologie und Professor der Semmelweis Universität. Unter den Befragten gab es viele, die direkte Hilfe benötigten und den Rettungsdienst öfter riefen. Dies bedeutet, dass die Präventionsmöglichkeiten und die Versorgung in diesen Regionen sehr mangelhaft sind. Bezüglich NPS-Nutzung der Bevölkerung in Segregationen darf man nicht nur auf Drogennutzung konzentrieren. Dieses Phänomen kann längerfristig nur durch komplexe gesellschaftspolitische Mittel erfolgreich behandelt werden.
New psychoactive substance use as a survival strategy in rural marginalised communities in Hungary
Róbert Csák, Judit Szécsi, Sziliva Kassai, Ferenc Márványkövi, József Rácz (2020).
International Journal of Drug Policy, Volume 85.
https://doi.org/10.1016/j.drugpo.2019.102639.
Übersetzung: Judit Szlovák